Wie wir bereits berichtet haben, sollen die Krankenkassenbeiträge in den nächsten Jahren stark steigen. Eine neue DAK-Studie bestätigt das nun: Der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) droht in den nächsten zehn Jahren eine Beitragserhöhung von aktuell 16,3 auf 19,3% im Durchschnitt. Schon im nächsten Jahr könnten die Beiträge um 0,6 Prozentpunkte auf 16,9% steigen und 2035 dann 19,3% erreichen – also ein Gesamtanstieg um 3,0 Prozentpunkte. Angestellte mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 50.000€ brutto würden dadurch rund 750€ mehr Krankenkassenbeitrag im Jahr zahlen. Selbstständige mit Krankengeldanspruch, die in der GKV auch 14,6% plus Zusatzbeitrag zahlen, müssten sogar die kompletten Mehrkosten selbst tragen. Bei gleichem Jahreseinkommen wären das 1.500€. Welcher Beitragssatz wird überhaupt erhöht? Der aktuelle Beitragssatz von 16,3% ergibt sich aus dem “Allgemeinen Beitragssatz” von 14,6% und dem variablen Zusatzbeitrag, der im Schnitt bei 1,7% liegt. Der allgemeine Beitragssatz ist festgesetzt und daher bei jeder Krankenkasse gleich. Den Zusatzbeitrag können die Krankenkassen selbst bestimmen, also ganz individuell erhöhen, stabil halten oder senken. Stabile oder sinkende Zusatzbeiträge sind in Zukunft eher nicht zu erwarten. Ganz im Gegenteil: Laut BKK-Dachverband sollen sie schon im nächsten Jahr von durchschnittlich 1,7% auf 2,45% steigen. Einige Krankenkassen erhöhen sogar jetzt schon: Die BKK24 beispielsweise hat ihren Zusatzbeitrag bereits zum 1. Juli von 1,89% auf 2,55% angehoben. Elf weitere allgemein zugängliche Krankenkassen haben in diesem Jahr ebenfalls schon unterjährig erhöht. Welche das sind, liest Du in unserem Ratgeber zum Zusatzbeitrag. Für Dich bedeutet das: Je nachdem wie stark Deine Krankenkasse den Zusatzbeitrag in den nächsten Jahren anhebt, könnte Dein Gesamtbeitragssatz in 2035 sogar über den vorhergesagten 19,3% liegen. Solltest Du deswegen von der GKV zur PKV wechseln? Falls Du jetzt darüber nachdenkst, deswegen in die Private Krankenversicherung (PKV) zu wechseln – denk dreimal darüber nach. Natürlich sind die Beitragssteigerungen in der GKV ein Problem, aber es gab solche Anpassungen auch schon in der Vergangenheit. Außerdem gibt es immer noch Krankenkassen, deren Zusatzbeiträge unter 1,7% liegen. Dazu gehören z. B. auch unsere Empfehlungen
HKK*,
TK*, Audi BKK,
HEK*,
Energie-BKK* und
Big direkt gesund*. Sollte Deine Krankenkasse teurer werden, kannst Du immer noch zu einer günstigeren Krankenkasse wechseln. Der wichtigste Punkt ist aber: Auch die PKV hat mit Beitragssteigerungen zu kämpfen. Denn auch an ihr gehen alternde Gesellschaft und steigende Kosten im Gesundheitssystem nicht vorbei. Nach Berechnungen des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) ist die PKV in den letzten zehn Jahren im Schnitt um 3,2% pro Jahr teurer geworden, die GKV um 3,3% pro Jahr. Im Ergebnis steigen die Beiträge in beiden Systemen also in einem ähnlichen Verhältnis. Wie sich die Beiträge in Zukunft entwickeln, lässt sich nicht sicher vorhersagen. Fest steht aber: Die Entscheidung für oder gegen eines der beiden Systeme sollte eine Entscheidung fürs Leben und unabhängig von der aktuellen Berichterstattung sein. Denn auch die PKV ist kein Sparmodell: Im Gegensatz zur GKV steigen die PKV-Beiträge unabhängig von Deinem Einkommen. Das kann vor allem im Alter zum Problem werden, wenn Du nur eine niedrige Rente beziehst. PKV nur unter diesen Bedingungen Prüf daher genau, welches System dauerhaft zu Dir passt. Und ob Du überhaupt Zugang zur PKV hast. Denn nur bestimmte Personengruppen dürfen sich überhaupt privat versichern. Darüber hinaus macht ein Wechsel in die PKV nur Sinn, wenn diese Punkte erfüllt sind: - Du verdienst dauerhaft gut (z. B. Beamte) oder hast Vermögen
- Du bist jünger als 40 Jahre (noch besser unter 35)
- Du bist weitgehend gesund (Achtung: Gesundheitsprüfung)
- Deine Familienplanung steht schon fest
Wichtig: Du solltest Dir sicher sein, dass die PKV das richtige System für Dich ist. Denn eine Rückkehr in die GKV ist nicht so einfach. Lass Dich bei der Wahl eines PKV-Tarifs also unbedingt beraten. Wir empfehlen dazu die Versicherungsmakler
von Buddenbrock Concepts*,
BVLG – Beamtenversorgung leicht gemacht*,
Hoesch und Partner*, Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung und
Fachzentrum Finanzen Dieter Homburg*.
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