Pressemitteilung Finanztip testet Steuer-Apps: So einfach holt man sich sein Geld vom Staat zurück

Berlin, 27.05.2024 – Neun von zehn Menschen, die eine Steu­er­er­klä­rung abgeben, bekommen Geld zurück ‒ im Schnitt sind es nach Angaben des Statistischen Bundesamts sogar 1.095 Euro. Die Erklärung selbst geht inzwischen bequem am Smartphone. Der Geldratgeber Finanztip hat 8 Steuer-Apps mit je zwei Musterfällen getestet und für verschiedenste Anforderungen die richtige Emp­feh­lung. Denn: Nicht jede App ist auch für jeden Nutzer geeignet. Und wer relevante Angaben vergisst, dem entgehen im Zweifel tausende Euro Steuerersparnis.

Das Smartphone ist überall dabei und für fast alles gibt es mittlerweile eine App. Seit ein paar Jahren gilt das auch für die Steu­er­er­klä­rung, die mit der passenden App lange nicht mehr so kompliziert ist wie früher. „Für sehr einfache Steuerfälle sind einige davon eine echte Alternative zu klassischer Steuersoftware geworden. Steuer-Apps sind in der Regel besonders einfach in der Bedienung und Nutzerführung und meist braucht man dafür recht wenig Steuerwissen“, sagt Finanztip Steuerexperte Jörg Leine. Wichtig sei es allerdings zu wissen, welche Anforderungen die jeweiligen Apps erfüllen müssen, denn jede habe ihre Vor- und Nachteile. Besonders für Angestellte, Personen im Ruhestand, in Studium oder Ausbildung und ohne besondere Nebeneinnahmen sind die drei Testsieger eine echte Alternative. „Wir haben die Apps mit jeweils zwei realistischen Musterfällen geprüft, um möglichst belegbare Testergebnisse zu erhalten – im Gegensatz zu gängigen Tests auf dem Markt, die oft Punkte abfragen, für die die Apps nicht ausgelegt sind und in welchen diese dann dementsprechend schlecht abschneiden“, sagt Leine. Wer gerne selbst testen will: Bei allen Apps ist das Ausfüllen der Steu­er­er­klä­rung kostenlos, erst bei Abgabe der Steu­er­er­klä­rung fallen Kosten an.

Steu­er­er­klä­rung im Chatformat mit “Steuerbot”:  Finanztip-Score 91 Prozent

Legt man bei seiner Steu­er­er­klä­rung Wert auf einen interaktiven Austausch, kann man auf die App „Steuerbot“ zurückgreifen. Diese ist wie ein Interview-Programm aufgebaut und stellt Fragen, die Nutzer nach und nach beantworten ‒ und das fast ohne sperrige Steuerfachbegriffe. Ein großes Plus: Die App denkt mit, zum Beispiel bei den Ver­si­che­rungen. Steuerbot sagt, dass Ver­si­che­rungen wie Haftpflicht und Kfz-Haftpflicht steuerlich keine Rolle mehr spielen. Bei anderen Apps sollte man diese eintragen, obwohl sie definitiv keine Steuerersparnis bringen.

Die Kosten von “Steuerbot”: 39,99 Euro pro abgegebene Steu­er­er­klä­rung

Achtung: “Steuerbot” bietet in diesem Jahr die Variante „Später bezahlen" an. Damit müssen Nutzer der App erst zahlen, wenn sie den Steuerbescheid erhalten haben. Allerdings werden bei einer Steuernachzahlung 35 Euro plus 10 Prozent der Steuererstattung fällig. Man zahlt also mit dieser Option fast immer mehr.
Beispiel: Bei  1.000 Euro Erstattung kostet die Erklärung 135 Euro. Laut Anbieter wird die Gebühr erst ab 190 Euro gedeckelt. Finanztip rät deshalb dringend von dieser Option ab.

“Wiso Steuer” auch als App sehr gut: Finanztip-Score 88 Prozent

Als Software wurde “Wiso Steuer” von Finanztip schon immer emp­foh­len. Und auch die gleichnamige App schlägt sich sehr gut. Sie ist auch für komplexere Steu­er­er­klä­rungen von Selbstständigen und Freiberuflern geeignet. “‘Wiso Steuer‘ unterstützte im Test am besten bei der doppelten Haus­halts­füh­rung, bei der im Musterfall eine Steuerersparnis von rund 4.500 Euro drin war“, betont Jörg Leine Sie sei zudem die einzige App, mit der sich im Test direkt klären ließ, ob die gemeinsame Steu­er­er­klä­rung besser ist als zwei separate. “Wiso Steuer” lässt sich zudem am Computer in der Software oder im Browser nutzen. Dort ist der Leistungsumfang noch größer. Einen Chat-Modus mit direkter Ansprache hat “Wiso Steuer” nicht durchgehend, stattdessen werden ähnlich der Software einzelne Themengebiete nacheinander durchgegangen. So fragt die App etwa unter „Arbeitnehmer“ erst die Daten der Lohnsteuerbescheinigung ab, um danach die Ausgaben (Werbungskosten) Schritt für Schritt abzuarbeiten. Das mag für Neulinge nicht ganz so intuitiv sein, doch die Mischung aus steuerlichen und alltäglichen Begriffen ist gut verständlich.

Die Kosten von “Wiso Steuer”:

  • Für Einzelpersonen 45,99 Euro, aber bis zu fünf Steu­er­er­klä­rungen pro Steuerjahr inklusive.
  • Das Abo-Modell, der sogenannte “Steuer-Sparvertrag”, ist mit 35,99 Euro pro Jahr 10 Euro günstiger.

“Taxfix” für Singles: Finanztip-Score 81 Prozent

Auch “Taxfix” ist eine Steuer-App mit einer Chat-Funktion. Wie bei “Steuerbot” werden die Nutzer durch die Fragen geführt. Die App war im Musterfall und bei der Bedienung zwar gut, die App “Steuerbot” aber im Vergleich etwas besser. Finanztip empfiehlt “Taxfix” vor allem für ledige Personen mit nur einer Steu­er­er­klä­rung im Jahr, der Preis für Ehepaare ist hingegen vergleichweise hoch.

Die Kosten von “Taxfix”:

  • Für Einzelperson 39,99 Euro / 59,99 Euro für Ehepaare oder eingetragene Partnerschaften

Eine weitere Parallele zu “Steuerbot”: Auch bei “Taxfix” gibt es die Option „Später bezahlen“, wovon Finanztip ebenso dringend abrät. Denn wer als Einzelperson 450 Euro oder mehr Steuererstattung bekommt, zahlt am Ende 80 Euro, also das Doppelte im Vergleich zur Zahlung vor Abgabe der Steu­er­er­klä­rung.