Wichtige Ver­si­che­rungen Welche Ver­si­che­rungen Du brauchst und welche nicht

Henriette Neubert
Finanztip-Expertin für Ver­si­che­rungen

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Kranken- und eine Pri­vat­haft­pflicht­ver­si­che­rung solltest Du unbedingt haben.

  • Besitzt Du eine Immobilie, ist eine Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung unerlässlich. Sinnvoll sind außerdem Be­rufs­un­fä­hig­keits- und eine Aus­lands­rei­se­kran­ken­ver­si­che­rung.

  • Le­bens­ver­si­che­rung­en lohnen sich nicht mehr.

  • Handy-, Brillen-, Reisegepäck- und Tier­kran­ken­ver­si­che­rungen sind überflüssig.

So gehst Du vor

  • Prüfe Deine Ver­si­che­rungen regelmäßig, sobald sich etwas in Deinem Leben ändert – etwa wenn Du mit jemanden zusammenziehst, heiratest oder in Rente gehst.
  • Überlege vor Abschluss einer Ver­si­che­rung, ob Du die Kosten im Ver­si­che­rungsfall auch aus eigener Tasche bezahlen könntest. Dann brauchst Du die Ver­si­che­rung nicht.
  • Entscheide anhand unserer Übersicht mit den empfehlenswerten Ver­si­che­rungen für Singles, Familien und Rentner, ob Du ausreichend abgesichert bist.

Das Leben ist ein Risiko – nach diesem Motto verkaufen Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men vermeintlichen Schutz für alle Lebenslagen. Von der Hochzeits-Rücktrittsversicherung über Krebsversicherungen bis hin zu Verträgen für Waschmaschine und Trockner: Es gibt wenig, was sich nicht irgendwie versichern lässt. Sinnvoll ist das in vielen Fällen jedoch nicht.

Zwei Ver­si­che­rungen sollte wirklich jeder haben: eine Kranken- und eine Haft­pflicht­ver­si­che­rung. Darüber hinaus gibt es je nach Lebenssituation einige weitere Ver­si­che­rungen, die sinnvoll sein können. Viele andere sind verzichtbar.

Diese Ver­si­che­rungen sind Pflicht

Bei einigen Ver­si­che­rungen hast Du keine Wahl, sie sind gesetzlich vorgeschrieben. Dazu gehören die Kran­ken­ver­si­che­rung, die Kfz-Haftpflicht und für viele auch die gesetzliche Ren­ten­ver­si­che­rung.

Kran­ken­ver­si­che­rung

Jeder Bundesbürger muss entweder gesetzlich oder privat krankenversichert sein. Das ist vom Staat vorgeschrieben. Für die meisten Menschen ist die gesetzliche Kran­ken­kas­se sinnvoller. Bei der privaten Kran­ken­ver­si­che­rung steigen die Beiträge im Alter häufig stark. Deshalb solltest Du Dich nur privat versichern, wenn Du absolut sicher bist, das auch langfristig zahlen zu können. Wer keine Kran­ken­ver­si­che­rung hat, wird nur im Notfall behandelt.

Mehr dazu im Ratgeber Gesetzliche Kran­ken­ver­si­che­rung

  • Bei Service, Zusatzleistungen und Beitrag gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Kran­ken­kas­sen.

  • Von uns emp­foh­lene Anbieter sind: HKK, TK, Audi BKK, HEK, Energie-BKK und Big direkt gesund

Ausführliche Informationen findest Du in unserem passenden Ratgeber.

Für Autofahrer: Kfz-Haftpflichtversicherung

Jedes Fahrzeug muss mindestens haftpflichtversichert sein. Voll- und Teil­kas­ko­ver­si­che­rung sind dagegen optional. Besonders beim Kauf eines Gebrauchtwagens solltest Du aufpassen: Falls Du Dich nicht rechtzeitig um eine Autoversicherung kümmerst, musst Du ein Bußgeld zahlen.

Mehr zur Kfz-Versicherung in unserem Ratgeber

  • Vergleiche jeden Herbst, ob Deine Kfz-Versicherung noch die günstigste ist.

  • Empfohlener Weg zum günstigsten Tarif: Erst bei Verivox oder Check24 vergleichen, dann Angebot bei der Huk24 einholen.

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Für Angestellte: Gesetzliche Ren­ten­ver­si­che­rung

Die gesetzliche Ren­ten­ver­si­che­rung ist für die meisten Menschen der wichtigste Baustein ihrer Altersvorsorge. Bei Arbeit­nehmern wird der Beitrag zur Ren­ten­ver­si­che­rung jeden Monat automatisch vom Lohn abgezogen. Auch einige Selbstständige wie Handwerker und Hebammen sind in der gesetzlichen Ren­ten­ver­si­che­rung pflichtversichert, alle anderen Selbstständigen können freiwillig Beiträge zahlen. Oft reicht die gesetzliche Rente jedoch nicht aus und eine zusätzliche private Altersvorsorge ist sinnvoll.

Diese Ver­si­che­rungen sind wirklich wichtig

Neben den Pflichtversicherungen gibt es einige Verträge, die Du unbedingt haben solltest, weil sie vor großen finanziellen Risiken schützen. Das Gute: Wichtige Ver­si­che­rungen müssen nicht immer teuer sein. Eine vernünftige Haft­pflicht­ver­si­che­rung gibt es schon für 5 Euro im Monat, eine Rei­se­kran­ken­ver­si­che­rung für weniger als 10 Euro im Jahr.

Pri­vat­haft­pflicht­ver­si­che­rung

Die private Haftpflicht ist eine der wichtigsten Ver­si­che­rungen. Sie kann Dich vor existenzbedrohenden Kosten schützen, etwa wenn jemand durch Deine Schuld zu Schaden kommt. Die Privathaftpflicht ist daher für jeden ein Muss. Prüfe, ob Du einen eigenen Vertrag brauchst: Womöglich bist Du über den Familientarif Deiner Eltern oder Deines Partners versichert.

Mehr dazu im Ratgeber Privathaftpflicht

  • Die private Haft­pflicht­ver­si­che­rung ist unverzichtbar – sie kümmert sich um Schäden, die Du verursachst. Bei großen Schäden kann sie Dich vor dem finanziellen Ruin bewahren.

  • Von uns emp­foh­lene Tarife sind Friday „Relax“ mit günstigen Beiträgen für alle, der Tarif „Einfach Besser“ der Haftpflichtkasse, besonders auch für Familien, und der Degenia-Tarif „T23-Optimum“, vor allem auch für Alleinerziehende.

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Für Hausbesitzer: Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung

Falls Du eine Immobilie besitzt, solltest Du eine Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung abschließen. Diese versichert Schäden durch Sturm, Hagel, Feuer oder Blitzschlag. Oft ist es sinnvoll, wenn Du den Vertrag durch eine Ele­men­tar­scha­den­ver­si­che­rung erweiterst.

Mehr dazu im Ratgeber Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung

  • Preise und Leistungen in der Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung unterscheiden sich deutlich.

  • Empfohlenes Vergleichsportal: Mr-Money

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Sobald Du Deutschland verlässt: Auslandsreise-Krankenversicherung

Eine Auslandsreise-Krankenversicherung ist sehr sinnvoll, auch bei Reisen innerhalb der Europäischen Union. Die Reiseversicherung zahlt Behandlungen und medizinisch notwendige Rücktransporte. Die gesetzliche Kran­ken­ver­si­che­rung übernimmt solche Kosten – je nach Reiseland – nur teilweise oder gar nicht. Auch als Privatversicherter solltest Du prüfen, ob Du eine Rei­se­kran­ken­ver­si­che­rung benötigst. Falls Du länger als acht Wochen ins Ausland gehst, brauchst Du in der Regel einen speziellen Vertrag.

Mehr dazu im Ratgeber Auslandsreise-Krankenversicherung

  • Wer ins Ausland reist, bekommt als Einzelperson schon für unter 10 Euro im Jahr den notwendigen Kran­ken­ver­si­che­rungsschutz.
  • Von uns emp­foh­lene Tarife: Debeka (Tarif AR) für Einzelpersonen, Münchener Verein für Einzelpersonen (Tarif 501) und Ehepaare mit Kindern (Tarif 502), Travelsecure (Würzburger) für unverheiratete Paare mit Kindern.

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Für Berufstätige: Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung und Alternativen

Fast jeder sollte eine Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung haben – egal ob Dachdecker oder Sachbearbeiterin. Denn nicht nur kaputte Knochen können berufsunfähig machen, sondern auch psychische Leiden. Die gesetzliche Er­werbs­min­de­rungs­ren­te reicht oft nicht. Besonders, wenn Du jung oder selbstständig tätig bist, solltest Du Dich daher absichern – je früher Du damit anfängst, desto besser. Falls Du aus gesundheitlichen Gründen keinen Vertrag bekommst oder Dir der Schutz zu teuer ist, gibt es Alternativen zur Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung.

Mehr dazu im Ratgeber Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung

  • Die staatliche Er­werbs­min­de­rungs­ren­te reicht nicht aus, eine Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung ist für fast jeden sinnvoll.

  • Von uns emp­foh­lene Makler: Hoesch & Partner, Buforum24, Zeroprov, Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung, P&F (früh-gewinnt.de).

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Für Hundehalter: Hun­de­haft­pflicht­ver­si­che­rung

In einigen Bundesländern ist sie bereits gesetzlich vorgeschrieben: die Hundehaftpflicht. Sinnvoll ist ein Vertrag für alle Hundehalter. Die Ver­si­che­rung zahlt für Schäden, die Dein Hund verursacht. Der Vierbeiner ist nicht in der privaten Haft­pflicht­ver­si­che­rung mitversichert.

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Für Alleinverdiener und bei Hauskredit: Ri­si­ko­le­bens­ver­si­che­rung

Stirbt ein Elternteil, muss der andere allein das Einkommen der Familie sichern. Alleinerziehend zu sein, gehört zu den größten Armutsrisiken in Deutschland. Eine Ri­si­ko­le­bens­ver­si­che­rung sichert Deine Hinterbliebenen finanziell ab. Falls Du einen Immobilienkredit noch nicht abbezahlt hast, ist die Ver­si­che­rung ein Muss. Auch wenn Deine Familie hauptsächlich von einem Gehalt lebt, ist ein solcher Vertrag sinnvoll.

Mehr dazu im Ratgeber Ri­si­ko­le­bens­ver­si­che­rung

  • Familien mit einem Alleinverdiener oder einem Immobilienkredit brauchen eine Absicherung für den Todesfall.
  • Wir empfehlen Hannoversche, Huk24, Europa und Cosmosdirekt. Letztere solltest Du aber immer mit einem weiteren Anbieter vergleichen, um Preisausreißer zu vermeiden.

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Für Selbstständige und Gutverdiener: Krankentagegeld

Das Krankentagegeld fängt den Einkommensausfall infolge einer Krankheit auf. Sofern Du kein Krankengeld von der gesetzlichen Kran­ken­kas­se bekommst, brauchst Du ein Krankentagegeld. Die Ver­si­che­rung kann ebenfalls sinnvoll als Ergänzung zum Krankengeld sein, wenn Dir dieses nicht ausreicht, um Deine laufenden Kosten zu decken. Denn das Krankengeld ist niedriger als Dein Nettogehalt.

Mehr dazu im Ratgeber Krankentagegeld-Versicherung

  1. Für Selbstständige und manche Angestellte ist ein Krankentagegeld bei langer Krankheit sinnvoll.

  2. Von uns emp­foh­lenes Portal für den Tarifvergleich: Acio

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Über diese Ver­si­che­rungen kannst Du nachdenken

Einige Verträge zählen eher zur Kategorie der „Kann-Versicherungen“. Sie sind nicht unbedingt notwendig, können in einigen Fällen aber eine gute Ergänzung Deines Ver­si­che­rungs­schutzes sein. Mit solchen Angeboten solltest Du Dich jedoch erst beschäftigen, wenn Du alle wirklich wichtigen Ver­si­che­rungen bereits hast und in der Haushaltskasse immer noch genug Geld für zusätzlichen Schutz ist.

Pflegezusatzversicherung

Pflege ist teuer. Die Leistungen aus der gesetzlichen Pfle­ge­ver­si­che­rung reichen meist nicht aus, um die hohen Kosten für Betreuung und medizinische Versorgung zu decken. Eine private Pflegezusatzversicherung kann diese Lücke schließen, kostet aber oft recht viel. Ein solcher Vertrag ist nur sinnvoll, wenn Du Dir die hohen Beiträge und künftige Beitragssteigerungen auch langfristig leisten kannst.

Für Eltern: Kin­der­in­va­li­di­täts­ver­si­che­rung

Wenn Dein Kind durch Krankheit oder einen schweren Unfall dauerhafte Gesundheitsschäden erleidet, kann eine Kin­der­in­va­li­di­täts­ver­si­che­rung die Zukunft finanziell absichern. Gute Tarife zahlen lebenslang eine monatliche Rente, allerdings bieten nur noch wenige Ver­si­che­rungen solche Tarife an. Nach dem Ende der Ausbildung braucht das Kind statt der Kinderinvaliditäts- eine Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung.

Hausratversicherung

Zerstört ein Brand Deine Wohnung, ersetzt die Hausratversicherung Kleider, Möbel und Wertsachen. Sie ist vor allem sinnvoll, wenn Du eine teure Einrichtung hast oder das wichtigste Mobiliar nicht aus Deinen Ersparnissen ersetzen kannst.

Mehr dazu im Ratgeber Hausratversicherung

  • Diese Ver­si­che­rung solltest Du haben, wenn Du Dein Hab und Gut nach einem Wohnungsbrand oder Einbruch nicht auf eigene Kosten ersetzen kannst oder willst.

  • Um den passenden Tarif zu finden, empfehlen wir Verivox oder Mr-Money. Wenn Du keine Vorschäden hast oder Fahrräder mitversichern willst, kannst Du auch auf Check24 suchen.

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Für Autobesitzer: Vollkasko- /Teilkaskoversicherung

Die Kfz-Haftpflichtversicherung kommt für Schäden auf, die Du anderen im Verkehr zufügst. Schäden an Deinem eigenen Auto kannst Du über eine Vollkasko- oder Teil­kas­ko­ver­si­che­rung absichern. Für Neuwagen solltest Du eine Vollkasko abschließen, für hochwertige ältere Autos genügt eine Teilkasko. Bei alten Rostlauben brauchst Du keine der beiden Ver­si­che­rungen.

Für Selbstständige: Basisabsicherung Rente

Wenn Du selbstständig tätig bist, dreht sich in den ersten Jahren zunächst alles ums Geschäft. Doch spätestens wenn Dein Unternehmen rund läuft, solltest Du über Deine Altersvorsorge nachdenken. Du kannst Dich dafür entweder in der gesetzlichen Ren­ten­ver­si­che­rung pflichtversichern oder in einer klassischen Rürup-Rentenversicherung ansparen. Auch eine Kombination aus freiwilliger gesetzlicher Ren­ten­ver­si­che­rung und einer fondsgebundenen Rürup-Rentenversicherung ist eine Möglichkeit.

Für Angestellte: Betriebliche Altersvorsorge

Bist Du angestellt und gehst davon aus, dass Du Deinem Arbeitgeber die nächsten Jahre über treu bleibst, solltest Du das Thema betriebliche Altersvorsorge angehen. Dein Chef ist verpflichtet, Dir eine private Ren­ten­ver­si­che­rung zu vermitteln. Im Kontext der betrieblichen Altersvorsorge spricht man auch von Direktversicherung. Der Vorteil: Auf Deine Beiträge in die Direktversicherung zahlst Du keine Sozialabgaben und Steuern. Das lohnt sich, wenn Dein Chef Teile Deines Beitrags übernimmt. 15 Prozent Zuschuss vom Arbeitgeber sind seit 2019 Pflicht – versuch aber, mehr auszuhandeln.

Mehr dazu im Ratgeber betriebliche Altersvorsorge

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Für Familien und angestellte Gutverdienende: Riester

Bist Du angestellt und willst Deine gesetzliche Rente durch private Vorsorge aufstocken, kommt ein Riester-Vertrag infrage. Der Staat fördert Dein Sparvorhaben mit Zulagen und Steuervorteilen. Familien mit mehreren Kindern profitieren besonders von der Förderung. Du kannst über eine klassische Riester-Rentenversicherung nachdenken. Mehr Aussicht auf Rendite bietet jedoch der Riester-Fondssparplan. Verdienst Du eher durchschnittlich, solltest Du auf diese Riester-Variante setzen.

Mehr dazu im Ratgeber Riester-Fondssparplan

  • Ein Fondssparplan bietet bessere Chancen auf eine Aktienrendite.

  • Unsere Anbieter-Empfehlung: Uniprofitrente Select (Fonds: Uniglobal II)

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Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung

Die gesetzliche Kran­ken­ver­si­che­rung übernimmt nur einen Teil der Kosten für Zahnersatz. Oft bleibt ein Eigenanteil von einigen Hundert oder gar Tausenden Euro. Trotzdem rechnet sich eine Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung nur, wenn Du häufig kostspieligen Zahnersatz brauchst. Denn gute Verträge sind tendenziell teuer, und die Ver­si­che­rung zahlt nicht für Behandlungen, zu denen die Zahnärztin schon vor Vertragsabschluss geraten hatte.

Mehr dazu im Ratgeber Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung

  • Gute Zahn­zu­satz­ver­si­che­rungen sind recht teuer und lohnen sich nur bei häufigen kostspieligen Behandlungen.

  • Von uns emp­foh­lene Tarife: Allianz (MeinZahnschutz 90/90 AR), Württembergische (Zahnersatz 90 + Zahnbehandlung Plus) und Huk-Coburg/Huk24 (ZZ Pro90).

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Rechts­schutz­ver­si­che­rung

Willst Du Dich gegen die Kosten eines Rechtsstreits absichern, kannst Du eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung abschließen. Diese zahlt aber nur für Streitigkeiten in bestimmten Lebensbereichen. Außerdem ist der Schutz recht teuer. Mitglieder von Mietervereinen sind bereits günstig gegen Mietstreit versichert, Gewerkschaftsmitglieder gegen Verfahren im Arbeitsrecht. Und die Haft­pflicht­ver­si­che­rung hilft, wenn jemand eine unberechtigte Schadensersatzforderung gegen Dich erhebt.

Emp­feh­lungen aus dem Ratgeber Rechts­schutz­ver­si­che­rung

Wir haben im Sommer 2023 Rechtsschutztarife mit den Bausteinen Privat, Beruf und Verkehr untersucht. Unsere Emp­feh­lungen aus diesem Test sind:

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Krankenhaus-Zusatzversicherung

Wer bei Klinikaufenthalten Wert darauf legt, wie ein Privatpatient behandelt zu werden, kann eine Krankenhaus-Zusatzversicherung abschließen. Sie zahlt zusätzliche Honorare für Spezialisten und Mehrkosten für andere private Leistungen, etwa die Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer.

Mehr dazu im Ratgeber Krankenhaus-Zusatzversicherung

  • Mit dieser Ver­si­che­rung bekommst Du teure Behandlungen beim Spezialisten und ein komfortableres Zimmer bezahlt.

  • Von uns emp­foh­lene Tarife: Hallesche (Mega Clinic AR), Ergo (SZL), SDK (Klinik 2-Bett SP2), Inter (Quali Med Z S2R) und Barmenia (Mehr Komfort 2-Bett K).

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Unfall­ver­sicherung

Eine Unfall­ver­sicherung zahlt, wenn nach einem Unfall eine dauerhaft körperliche Beeinträchtigung zurückbleibt. Heilen Deine Verletzungen folgenlos aus, bekommst Du kein Geld. Wichtig zu wissen: Nur 2 Prozent der Schwerbehinderungen entstehen durch einen Unfall, viel häufiger ist eine Krankheit die Ursache. Die private Unfall­ver­sicherung bietet daher nur eingeschränkten Schutz. Sie kann als Notlösung in Betracht kommen, falls eine Be­rufs­un­fä­hig­keits- oder Er­werbs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung nicht möglich ist. Denn diese zahlen, wenn Du nicht mehr arbeiten kannst – egal ob ein Unfall oder eine Krankheit die Ursache dafür ist.

Für Senioren und Familien: Rei­se­rück­tritts­ver­si­che­rung

Die Rei­se­rück­tritts­ver­si­che­rung kann sinnvoll sein, wenn Du weit im Voraus eine teure Reise gebucht hast oder Urlaube häufig wegen Krankheit absagen musst, etwa weil Du kleine Kinder hast. Die Ver­si­che­rung springt ein, wenn Du oder nahe Angehörige unerwartet krank werden oder sterben. Hast Du allerdings Vorerkrankungen, kann es Streit mit der Ver­si­che­rung darüber geben, ob ein Krankheitsfall wirklich unerwartet war.

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  • Eine Rei­se­rück­tritts­ver­si­che­rung lohnt sich für teure Reisen, Senioren und Familien mit Kindern.

  • Unsere Emp­feh­lung: LVM

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Diese Ver­si­che­rungen brauchst Du nicht

Ein dicker Ordner mit vielen Ver­si­che­rungs­ver­trägen vermittelt vielleicht ein beruhigendes Gefühl. Doch jede Ver­si­che­rung kostet Geld und nicht immer schützt sie so, wie Du Dir das wünschst. Deshalb unser Rat: Schließe Ver­si­che­rungen nicht nebenbei ab, sondern überlege bei jedem Vertrag in Ruhe, ob Du ihn wirklich brauchst.

Hilfreich ist dabei, darüber nachzudenken, welche Kosten im Ver­si­che­rungsfall auf Dich zukämen. Könntest Du die Kosten aus Deinen Ersparnissen zahlen, brauchst Du keine Ver­si­che­rung.

Ein Beispiel: Geht das geliebte Handy kaputt, ist das ärgerlich. In existenzielle Nöte bringt Dich der Kauf eines neuen Smartphones aber nicht. Eine Handyversicherung ist deshalb überflüssig. Anders sieht es aus, wenn Dein Haus abbrennt. Ohne eine Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung stehst Du in einem solchen Fall vor dem finanziellen Ruin.

Auf die folgenden Ver­si­che­rungen kannst Du verzichten.

Kapital- oder fondsgebundene Le­bens­ver­si­che­rung

Wegen niedriger Zinsen und hoher Kosten lohnt sich der Neuabschluss von kapital- oder fondsgebundenen Le­bens­ver­si­che­rung­en nicht mehr. Auch die neuen Indexpolicen sind wenig geeignet. Für die Altersvorsorge gibt es Alternativen jenseits der Ver­si­che­rung: zum Beispiel ETF-Sparpläne in Kombination mit einem Auszahlplan in der Rentenphase.

Ren­ten­ver­si­che­rung

Der Neuabschluss einer klassischen oder fondsgebundenen Ren­ten­ver­si­che­rung rechnet sich wegen hoher Kosten und niedriger Zinsen derzeit nicht. Nur eine provisionsfreie Nettopolice, die mit günstigen Aktien-Indexfonds (ETFs) anspart, kann sich lohnen. Die beste flexible Altersvorsorge bekommst Du aber mit einem ETF-Sparplan hin.

Ausbildungsversicherung

Eine Ausbildungsversicherung ist eigentlich eine Le­bens­ver­si­che­rung für Kinder, die meist Eltern oder Großeltern abschließen. Sie ist teuer und unflexibel – in der Regel ist es sinnvoller, das Geld selbst anzulegen.

Ambulante Zusatzversicherung

Eine ambulante Zusatzversicherung ergibt nur Sinn, wenn Du häufig alternative Heilmethoden nutzen willst. Allerdings ist die jährliche Erstattung meist begrenzt und viele Kran­ken­kas­sen bieten mittlerweile umfangreiche Zusatzleistungen für Homöopathie, alternative Arzneimittel und Osteopathie.

Rest­schuld­ver­si­che­rung/Kreditausfallversicherung

Besonders bei kleineren Ratenkrediten lohnt sich eine Rest­schuld­ver­si­che­rung nicht. Sie ist zu teuer und springt in vielen Fällen gar nicht ein, wenn Du die Raten nicht mehr zahlen kannst.

Sterbegeldversicherung

Von der Sterbegeldversicherung bekommen Angehörige im Todesfall des Versicherten Geld für die Beerdigung. Sinnvoller ist es, das Geld für eine Beisetzung selbst anzusparen. Denn die Ver­si­che­rung ist teuer und häufig bekommen die Angehörigen daher weniger Geld als in die Ver­si­che­rung eingezahlt wurde.

Handyversicherung

Handyversicherungen sind oft teuer und schließen viele Schäden aus. Außerdem ist Dein Handy zum Teil auch über andere Ver­si­che­rungen abgesichert, wie die Hausrat- und Pri­vat­haft­pflicht­ver­si­che­rung. Verzichte deshalb besser auf die Ver­si­che­rung und bezahle Reparaturen selbst.

Tier­kran­ken­ver­si­che­rung

Kran­ken­ver­si­che­rungen für Dein Haustier sind unverhältnismäßig teuer und übernehmen viele Kosten nicht oder nur zum Teil. Die meisten Behandlungen für Hund oder Katze sind zudem nicht so teuer, dass sie Dich finanziell ruinieren. Sinnvoller als eine Tier­kran­ken­ver­si­che­rung ist es, jeden Monat etwas Geld für spätere Tierarztbesuche zurückzulegen. Pferdebesitzer können über eine Pferde-OP-Versicherung nachdenken. Verträge, die nur die Kosten für Operationen abdecken, sind wesentlich günstiger als Pfer­de­kranken­ver­si­che­rungen und lohnen sich daher eher.

Glasbruchversicherung

Viele Glasschäden sind bereits mit der Privathaftpflicht-, der Wohngebäude- oder der Hausratversicherung abgedeckt.

Brillenversicherung

Meist wird die Brillenversicherung im Paket mit anderen Ver­si­che­rungen verkauft, die alle nicht besonders leistungsstark sind. Doch auch auf eine einzelne Brillenversicherung kannst Du verzichten. Die Erstattungshöhen sind meist gedeckelt, oft gibt es zwischen 100 und 300 Euro alle zwei Jahre. Spare lieber Geld für eine neue Brille, statt Beiträge zu bezahlen.

Kran­ken­haus­ta­ge­geld­ver­si­che­rung

Die Kran­ken­haus­ta­ge­geld­ver­si­che­rung zahlt einen Betrag für jeden Tag, den Du im Krankenhaus verbringst. Sinnvoller ist eine Kran­ken­ta­ge­geld­ver­si­che­rung, denn die leistet auch, wenn Du krank zuhause bist.

Rei­se­ge­päck­ver­si­che­rung

In vielen Fällen sichert die Hausratversicherung Gepäck im Urlaub ab, etwa wenn es aus dem Hotelzimmer gestohlen wird oder Du beraubt wirst. Für Schäden oder Verlust des Koffers beim Flug in den Urlaub haftet die Fluggesellschaft, bei Pauschalreisen ist der Reiseveranstalter verantwortlich. Eine Rei­se­ge­päck­ver­si­che­rung halten wir daher für unnötig.

Kin­der­un­fall­ver­si­che­rung

Die Kin­der­un­fall­ver­si­che­rung soll Kinder finanziell schützen, falls sie durch die Folgen eines Unfalls für den Rest ihres Lebens auf Hilfe angewiesen sind. Unfälle sind aber nur sehr selten die Ursache für eine schwere Behinderung bei Kindern. Häufiger wird sie durch eine Krankheit verursacht. In solchen Fällen hilft eine Kin­der­in­va­li­di­täts­ver­si­che­rung. Allerdings sind solche Verträge recht teuer und nur noch wenige Versicherer bieten sie an.

Video: Die wichtigsten Ver­si­che­rungen

Autoren
Julia Rieder

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