
Ursprünglicher Betrag vom 7. Juni 2019, aktualisiert am 11. Juni
Besitzen Sie ein Girokonto bei der Commerzbank oder deren Tochter Comdirect und hat Ihre Bankleitzahl an der vierten Stelle eine 4? Dann sind Sie womöglich von einem massiven IT-Ausfall betroffen: Am vergangenen Montag zwischen 0 Uhr und 8:30 Uhr sind Lastschriften, Überweisungen und Daueraufträge von Ihrem Konto oder auf Ihr Konto nicht ausgeführt worden.
Wenn beispielsweise der Mobilfunkanbieter Ihre Handyrechnung per Lastschrift einziehen wollte, schlug das fehl und der Anbieter erhielt die Meldung „IBAN fehlerhaft“ (was nicht stimmt). Umgekehrt haben Commerzbank und Comdirect auch Gutschriften wie Gehalts- oder Unterhaltszahlungen auf Ihr Konto in dem Zeitraum verloren. Die Zahlungen gingen zurück und wurden auch nicht automatisch nachgeholt.
Klären Sie jetzt Folgendes: Welche Zahlungen erwarten Sie, die noch nicht auf dem Konto sind? Neben großen Brocken wie Lohn und Unterhalt können etwa auch Gutschriften von Händlern dazugehören, wenn Sie eine Ware zurückgeschickt hatten. In dem Fall sollten Sie den Sender kontaktieren und ihn bitten, das Geld noch einmal zu überweisen. Haben Sie selbst eine Überweisung an ein Commerzbank-Konto zurückerhalten, überweisen Sie den Betrag erneut.
Was tun, wenn eine Lastschrift fehlt oder eine Mahnung kommt
Wer bei Ihnen per Lastschrift abbuchen wollte, wird es eventuell später noch einmal versuchen. Falls nicht, sollten Sie von sich aus aktiv werden und die Sache beim abbuchenden Unternehmen aufklären. Nicht dass der Anbieter noch denkt, Sie hätten Zahlungsschwierigkeiten.
Falls Sie eine Mahnung erhalten oder Ihnen andere Kosten entstanden sind, sollten Sie sich an einen Mitarbeiter der Bank wenden (Telefonnummer der Privatkunden-Hotline: 069 5 8000 8000). Der Schaden werde anstandslos beglichen, wenn der Kunde entsprechende Belege vorweisen könne, erklärte uns ein Sprecher der Commerzbank. Schicken Sie uns bitte eine Nachricht, falls es anders kommen sollte.
Ihre Daueraufträge wie die Miete seien mittlerweile „größtenteils gebucht“, versprach die Commerzbank bereits am Dienstag. Überprüfen Sie das trotzdem vorsichtshalber. Haben Sie zwischen 0 Uhr und 8:30 Uhr eine Einzelüberweisung eingegeben, schauen Sie nach, ob der Auftrag ausgeführt wurde. Bis Mittwoch war die Commerzbank noch damit beschäftigt, diese Überweisungen nachzuholen. Bevor Sie erneut überweisen, warten Sie besser noch ein paar Tage, falls die Überweisung nicht dringend ist. Sollte die Überweisung dann nirgendwo mehr auftauchen, müssen Sie sie erneut beauftragen.
Einige Kunden berichten zudem, dass in ihrem Paypal-Account ihr Girokonto entfernt worden sei. Die Commerzbank hat sich nach eigenen Angaben mit Paypal in Verbindung gesetzt, um die Konten ohne Zutun des Kunden wieder freischalteten zu lassen. Das hat offenbar nicht in allen Fällen geklappt. Sollte es auch bei Ihnen nicht geglückt sein, lässt sich die Sache wahrscheinlich im Gespräch mit dem Kundendienst von Paypal aufklären (Telefon: 0800 7234500).
Das Branchenmedium finanz-szene.de hatte schon früh über den IT-Ausfall berichtet und bemerkt, dass nur Kunden der „alten“ Commerzbank betroffen seien. Nicht betroffen sind offenbar Kunden der ehemaligen Dresdner Bank, welche die Commerzbank 2008 übernommen hatte. Diese Kunden haben nicht die 4, sondern die 8 als vierte Stelle in der Bankleitzahl.
Daniel Pöhler war bis Ende 2020 Co-Pilot im Newsletter-Team und gelegentlich als Mobilitäts-Experte von Finanztip unterwegs. Daniel hat Betriebswirtschaft studiert und bei einem Fachmagazin für Telekommunikation volontiert. Seine ausgeprägte Leidenschaft für gute Sprache hatte ihm einen weiteren Job bei Finanztip eingebracht: den des stellvertretenden Textchefs.
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14 Kommentare
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Seit dem 03.06.(Rücklastschrift einer EC-Kartenzahlung über € 35,– eines Einkaufs in meinem Ladengeschäft) renne ich bei der Commerzbank meinem Geld hinterher. Nicht mal wegen € 35,– sieht sich die Commerzbank im Stande, entweder ihre Kundin zu informieren, das Geld nochmal zu überweisen oder aber selbst in Rücksprache mit der Kundin die Überweisung vorzunehmen. Ich hatte bislang gefühlt 20 mal Telefon- u. E-Mailkontakt mit allen nötigen Belegen. Die Ausreden bzw. ständigen Anforderungen an mich werden immer ungeheuerlicher – dabei habe weder ich noch meine Kundin irgendetwas falsch gemacht und es liegt im alleinigen Wirkungsbereich der Commerzbank, um hier Abhilfe zu schaffen. Was ist hier wirklich los ????
Allein der Zeitaufwand auf meiner Seite und – ich denke mal auch der Zeitaufwand, den die Commerzbank zur Vergütung dieser „hochkarätigen“ Bankmitarbeiter berappen muß – übersteigt den tatsächlichen Wert der Beschwerde um ein Vielfaches. 3 Wochen Untätigkeit einer Bank. Wo bleibt die Politik / der Verbraucherschutz ? Armes Deutschland…
Aus gegebenen Anlass: Bitte bleiben Sie sachlich. Wir müssten in diesem Kommentarbereich einige Passagen aus Kommentaren löschen. Beleidigungen und falsche Tatsachenbehauptungen entfernen wir, sobald wir diese wahrnehmen.
Ich empfehle allen Kunden der Commerzbank diese zu verlassen!
Ich verstehe die ganze Aufregung nach der Veröffentlichung gar nicht so richtig….
Auch ich habe ein Konto bei der Commerzbank.
Was MICH nach der Veröffentlichung der Panne angeht habe ich folgendes getan:
IBAN geprüft und festgestellt das ich NICHT betroffen bin.
Punkt .
An den zahlreichen Negativkommentaren (auch in den heute wie ein Virus verbreiteten ‚Social Medien‘) kann jeder sehen (wenn er es möchte), wie frustriert und verängstigt die Menscheit in D ist….
Fehler passieren immer und überall… zu JEDER Zeit.
Na und…
WER ist „fehlerfrei “ ???
„SIE“ ???????
ICH nicht !!!!!!
Selbst „Kollege“ IT, früher Computer genannt und davor Roboter 🙂 fabrizieren Fehler.
So wie bei der Commerzbank.
Nehmt Euch einfach mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens und lauft nicht NUR dem schnöden Mammom hinterher!!!
(Hat meine Oma Maria ((1899-1982)) immer gesagt)
Schönen Pfingstsonntag wünsche ich Euch allen…
Dass Sie als nicht Betroffene/r die Aufregung hinter dieser Geschichte nicht verstehen, haben Sie nun dargelegt. Wie sähe es aber aus, wenn Sie davon betroffen wären? Lehnen Sie sich entspannt zurück und genießen das Leben, während Konten und Accounts gesperrt werden und ihr Postfach mit Mahnungen gefüllt wird?
Nehmen Sie sich einfach mehr Zeit, um die Tragweite mancher Dinge auch zu überblicken. Dann erübrigen sich solche Kommentare.
Commerzbank ist die größte Witz Bank. Nur Probleme gehabt. Wer so mit den Kunden umgeht, braucht sich nicht wundern wenn sie alle wechseln, was ich jedem nur Raten
Nun ja,
überschaubar mag es bei denjenigen aussehen, die nicht bei der Commerz-oder Comdirect Bank Kunden sind, bzw nicht zu den Gewinnern der zweifelhaften IBAN-Lotterie gehören. Viele Kunden werden direkt mit Mahnungen, Sperrungen und evtl. Schufa-Einträgen konfrontiert, ohne zu wissen, wie ihnen geschieht. Damit rechnet man einfach nicht und natürlich schaut nicht jeder jeden Tag per Onlinebanking nach dem Rechten auf seinem Konto.
Natürlich kann es gelegentlich zu Problemen kommen, keine Frage in der heutigen Zeit, wo alles automatisiert und computergesteuert abgewickelt wird.
Aber die Art und Weise wie die Commerzbank dieses Chaos kommuniziert, nämlich mit den betroffenen Kunden überhaupt nicht, wirft kein gutes Licht auf dieses Unternehmen. Ich habe nur durch Zufall davon erfahren und stand vor dem Problem einerseits kein Geld erhalten zu haben, andererseits wurden Vertragspartner verprellt, die dadurch keine Lastschriften von meinem Konto buchen konnten. Bei Paypal wurde auch mein Konto nach erfolgloser Lastschrift entfernt, außerdem wurden dafür Gebühren erhoben. Das darf ich nun alles klären, in etlichen Telefonaten zu den Geschäftszeiten der Vertragspartner, neben meiner Arbeitszeit. Was davon bei der Schufa oder anderen derartigen Unternehmen hängenbleibt, erfahre ich auch erst nach aufwändiger Recherche.
Was die Commerzbank angeht, werde ich meinen „Berater“ wohl zu keiner Zeit persönlich erreichen können, aufgrund meiner eigenen Arbeitszeiten und weil das Filialnetz mittlerweile doch arg ausgedünnt ist.
Also so ganz überschaubar und easy going ist die Geschichte mitnichten zu verarbeiten. Ich werde der Commerzbank eben wegen dieser Art und Weise, wie sie im Ernstfall mit mir als Kunden umgeht, den Rücken kehren müssen. Auf solche Geschäftspartner kann ich mich nachweislich nicht verlassen.
Bei uns alles gut, die comdirekt ist eine Super Onlinebank, immer kerekt und fair zu uns gewesen, gibt keine Probleme. IT Probleme können heute überall auftreten, bei einer Ampel, bei der Bahn oder schlimmer in einem Kraftwerk, heute gibt es keine absolute Sicherheit. Heutedie Comerzbank und combirekt, morgen Sparkasse usw. keine Panik ist doch noch alles überschaubar.
Hatte ich auch gestern gemacht, 15 Minuten am Telefon mit einem freundlichen Mitarbeiter. Heute ist das gleiche aber wieder passiert, Zahlung zurück, comdirect Konto bei Paypal gelöscht. Unfassbar doof für mich, und peinlich für die Commerzbank Gruppe. Ich überlege nun, nach 20 Jahren zu wechseln. Sowas und die Art und Weise, wie es gemanaged wird, läßt ja auf tiefere Probleme bei diesem Konzern schließen.
Bleibt die Frage, was die Leute bei PayPal wieder geraucht haben, dass sie eine Bankverbindung gleich löschen, nur weil sie mal nicht abbuchen können.
Dass PayPal informiert sei und man nichts weiter tun müsse, stimmt wohl so nicht. Meine comdirect-Bankverbindung bei PayPal war gelöscht und lies sich auch nicht wieder eintragen. Es folgte stets die Meldung eines Fehlers mit der Aufforderung es später noch einmal zu versuchen.
Lösung: Kontakt mit Paypal per Chat, Entgegennahme eines eines Codes per Mobiltelefon und erneute Eingabe der comdirect-Bankverbindung.
Kann man den deutschen Paypal-Support per Chat kontaktieren? Ich finde dazu nichts. Nur E-Mail für den englischen Support.
Wirklich eine Schande für Comdirect, dass solch ein Riesenschlammassel innerhalb einer Woche gleich 2 Mal passiert. Da überlegt man sich schon schwer, zu wechseln.
Ich kann nur jedem empfehlen die Bank zu wechseln. Ich bin bei der DKB und hatte auch schon mal ein Problem am Automaten. Das wurde alles sofort und problemlos erstattet.
Die aktuelle Meldung über die Software-Probleme der Commerzbank bei Kontonummern mit einer 4 an der vierten Stelle der Bankleitzahl wirft für mich neue Fragen zu einem älteren Problem auf: Seit Ende Juni 2017 streite ich mit der Commerzbank über eine von mir nicht legitimierte Abbuchung von meinem Konto. Ich erhielt kein Geld aus dem Automaten, wobei die Bildschirmanzeige nach Eingabe der PIN unverständlich war. Der herbeigeholte Mitarbeiter wusste auch keinen Rat und zog sich zurück mit der Bemerkung, er werde eine Fehlermeldung schreiben. Der Betrag wurde trotzdem von meinem Konto abgebucht. Die Commerzbank verhält sich sehr unkooperativ in der Aufklärung, bezieht sich im Wesentlichen auf das Protokoll des Automaten, welches eine Auszahlung verzeichnet. Auf die vielen ungeklärten Aspekte in dem ganzen Procedere will man nicht eingehen und verhält sich abweisend. Heute habe ich meine BLZ überprüft und ich habe eine 4 an der vierten Stelle.
Gab es mit diesen Konten bereits häufiger Probleme? Hatten mehr Kunden der Commerzbank solche Probleme bei dem Versuch, Geld aus dem Automaten zu holen?
Als ich mehrere Monate später einen neuen Versuch unternahm, Geld abzuheben, funktionierte das problemlos.
Ich freue mich über Rückmeldungen!