Guten Abend,
ich benötige mal den Expertenrat zum leidigen Thema Riester. Meine Frau und ich planen einen Hausbau und wir sind am überlegen, dafür den Riestervertrag meiner Frau zu killen. Zur Entstehung: Meine Frau hat sich damals auch einen völlig überteuerten Versicherungsriester mit horrenden Abschluss- und Vertriebskosten und mieser Performance aufschwatzen lassen. Den haben wir irgendwann in ein Fairr Riester überführt, allerdings nachdem der ganze Aktiencrash durch war. Ich war und bin kein Riester Fan, aber bei meiner Frau sieht die Rechnung wie folgt aus:
- Jährliche Besparung der 2.100 EUR. Davon aber 185 und 2 x 300 EUR für die Kinder = 785 EUR vom Staat. Gleichzeitig hat meine Frau nur eine 70 Prozent Stelle bei Steuerklasse 5. Geriestert wurde also nur wegen der Zulagen, die eigentliche Altersvorsorge liegt in anderen Produkten. Das führte dazu, dass unser mittlerweile Raisinkonto zweistellig im Plus bei einer durchschnittlichen jährlichen Verzinsung von 6 %. Das ist nicht geil im Vergleich zum Markt, aber weitaus besser als die vielen armen Anleger, die den Crash voll mitgemacht haben und mir richtig leid tun wegen dieser Bude.
Nun geht es um die Fremdfinanzierung unseres Eigentums und das Haus wird etwas teurer als erwartet. Wir überlegen das Riesterguthaben zur Tilgung zu nehmen und die 2 % Wohnförderkonto zu akzeptieren. Bei einer Entnahme von 30.000 EUR wären das bei 25 Jahre bis zur Rente ein WFK von knapp 50.000 EUR. Davon 70% macht 35.000 EUR zu versteuernde Last. Bei knapp 4 % FK-Zins sind 30.000 EUR weniger Darlehen ein schöner Hebel.
Gibt es irgendetwas, was ich in meiner Euphorie vergessen habe? Das Produkt, als Verrentung, wirft eh nur Drei Mark Fuffzig Rente ab, die dann ebenfalls nachgelagert besteuert wird. Wobei ganz killen kann man den Vertrag nicht, weil 3.000 EUR drinbleiben müssen oder? Dann könnte meine Frau den Riestervertrag ja theoretisch sogar weiterbesparen.
Danke für Tips und Einschätzungen!