Beiträge von Dr. Schlemann

    Check24 ist ganz nett zur ersten Orientierung, geht aber qualitativ nicht sehr in die Tiefe. Bitte beim Vergleich der Beiträge darauf achten, dass bei Check24 der garantierte Inflationsausgleich im Leistungsfall und Arbeitsunfähigkeitsklauseln mit entsprechendem Mehrbeitrag fehlen, deshalb können Versicherungen dort fälschlicherweise billiger wirken. Letztlich kostet eine BU überall das Gleiche - mit oder ohne vernünftige Beratung. Zu einer BU, die im Ernstfall auch zahlt, gehört noch einiges mehr wie z.B. das korrekte Beantworten der Gesundheitsfragen. Mich würde auch mal interessieren, wie Check24 jemand, der BU geworden ist, im Leistungsfall unterstützt.

    @madmats, wenn ich mir die Daten aus Ihren weiteren Beiträgen anschaue, dann könnten 2.400 EUR BU Rente knapp werden, da ja auch noch Sparen / Altersvorsorge einkalkuliert werden müssen. Stimmt, eine BU ist nicht billig. Sie nicht zu haben kann aber deutlich teurer werden.

    Gern geschehen @pelz. Einen vertrauenswürdigen Versicherungsmakler zu finden, der auch noch etwas Ahnung hat, scheint nicht so einfach zu sein. Schauen Sie doch einfach mal, wen Finanztip so empfiehlt und wer davon zusätzlich viele gute Bewertungen hat. Es gibt Versicherungsmakler mit über 1.700 echten (!) sehr guten Kundenbewertungen. Das mag ja schon mal ein erster Anhaltspunkt sein :) . Schönen Sonntag!

    @pelz, wieso fragen Sie das denn nicht den Versicherungsmakler, den Sie beauftragen? :)

    Hier in Kurzform:
    1) Jein - wie auf unserer Website ausführlich beschrieben gibt es sinnvolle Methoden, mit solchen Abrechnungsdiagnosen umzugehen. Einfach mal googeln nach Schlemann Abrechnungsdiagnosen - unten auf der Seite steht dazu mehr.
    2) Ja, je nach Anbieter/Tarif bis ca. 80%. Geben Sie sich aber bitte bei der Berechnung der nötigen BU Rente nicht der Illusion hin, dass Sie eine "Luxus-BU" haben, bei der Sie noch fröhlich nebenbei etwas dazu verdienen. Wenn Sie eine Depression erwischt, machen Sie eine ganze Zeit gar nichts mehr. In uns bekannten Fällen war selbst Spazierengehen mit dem Hund nicht mehr möglich.
    3) Der läuft weiter. Bei "guten" Tarifen bleiben Ihnen auch die zwischenzeitlichen Erhöhungen durch eine Leistungsdynamik erhalten.

    Und was machen Sie jetzt mit Ihrem "erweiterten Wissen" @pelz? :)

    Der Makler sollte auch mit einem guten Versicherungsberater vernetzt sein. wenn du mal BU wirst musst du den Leistungsantrag korrekt einreichen. Da kann dir kein Makler wirklich helfen, sondern ein sehr teurer Versicherungsberater. Eine BU Versicherung ist ein teurer Spaß und sollte man BU werden muss man starke Nerven haben für den vorprogrammierten Stress mit der Versicherung. Solltest man Deutschland verlassen, stellt sich auch die Frage wie man bspw. aus Australien/Neuseeland sein Recht durchsetzen soll....Naja, aber dafür fühlt man sich sicher während man die BU Beiträge brav zahlt. :)

    Die von @liki90 empfohlene Vernetzung mit einem guten Versicherungsberater halte ich ebenfalls für sehr sinnvoll. Von "vorprogrammiertem Stress mit der Versicherung" für den man "starke Nerven" braucht, würde ich allerdings nicht sprechen. Wenn bei Antragstellung alles richtig gemacht wurde und jemand dann auch wirklich zu 50% berufsunfähig ist, kommt es nur sehr selten zum Prozess. Der von uns empfohlene Versicherungsberater kommt auf eine Prozessquote von nur einem von 153 Fällen = 0,0065%!

    Fazit: Mit guter Beratung bei Abschluss und im Leistungsfall kann man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung im Ernstfall auch zahlt!

    Die BU Absicherung über betriebliche Altersvorsorge (z.B. Direktversicherung) kann wg. einer vereinfachten Gesundheitsprüfung Vorteile haben, sofern fast die ganze Belegschaft einen Vertrag abschließt. Teils ist damit auch ein moderater Beitragsrabatt von wenigen Prozent verbunden. Die Nachteile wiegen jedoch i.d.R. schwerer:

    • Der Arbeitgeber wählt den BAV Anbieter aus, d.h. nicht unbedingt die besten BU Bedingungen (wie hier die Ergo, siehe unsere Seite "BesteBerufsunfähigkeitsversicherung: Skoda, VW, Mercedes?").
    • Ein Gruppenvertrag mit einheitlichen Durchschnittsbeiträgen ist von Vorteil für ältere, körperlich tätige Arbeitnehmer in schlechteren Berufsgruppen. Akademiker, besonders jüngere, in der besten und günstigsten Berufsgruppe zahlen dort jedoch i.d.R. mehr als nötig.
    • Versicherungsnehmer ist der Arbeitgeber, der im Leistungsfall die Ansprüche des Arbeitnehmers durchsetzen muss, z.B. auf Beitragsbefreiung und BU-Rente. Und das, nachdem er dem berufsunfähigen Arbeitnehmer vermutlich schon nach Ende der 6-wöchigen Lohnfortzahlung krankheitsbedingt gekündigt hat!
    • Von einer später ausgezahlten betrieblichen Berufsunfähigkeitsrente werden die vollen Sozialversicherungsbeiträge für Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen und sie ist voll zu versteuern (siehe „Muss ich für meine Berufsunfähigkeitsrente Steuern zahlen?" auf unserer Website)!
    • Bei einem Arbeitgeberwechsel kann das Guthaben einer Direktversicherung zwar i.d.R. auf einen neuen Anbieter übertragen werden, das gilt jedoch nicht für die BU! Hier ist dann ggf. ein neuer BU-Vertrag mit neuer Gesundheitsprüfung und höherem Eintrittsalter erforderlich.
    • Ein gewisses Risiko, dass Gesundheitsdaten unerwünscht an den Arbeitgeber gelangen.
    • Und für den Arbeitgeber das Risiko, ggf. für die BU einstehen zu müssen, wenn die Versicherung nicht zahlen sollte.

    Zur Kombination BU und BAV siehe auch den hier verlinkten Artikel der FAZ vom 10.5.2012.

    Das Abtrennen der BUZ und deren private Fortführung kann je nach Anbieter möglich sein - dazu sollten Sie mal bei der Ergo nachfragen @sebalang. Mit einem Neuabschluss wäre ich hier zurückhaltend wegen der Hüftdysplasie. Das gibt ziemlich sicher einen Leistungsausschluss. Und nach 10 Jahren Vertragslaufzeit sind neue Verträge aufgrund des höheren Eintrittsalters vermutlich teurer, auch wenn man einen Anbieter mit besserem Preis-/Leistungsverhältnis wählt.

    Schade, mein obiger Beitrag wurde nun von Finanztip editiert weil die (auch vom Fragesteller als nützlich empfundenen!) Links als unerwünschte "Werbung" eingeordnet wurden. Der Beitrag ist damit nun leider sehr allgemein und gehaltlos geworden, der eigentliche Informationsgehalt ging an vielen Stellen verloren und es bleiben Allgemeinplätze bzw. sinnentleerte Passagen:

    Von Finanztip editiert: "Über die Frage ein Vertrag oder zwei Verträge kann man diskutieren." statt
    Original: "Über die Frage ein Vertrag oder zwei Verträge kann man diskutieren, siehe [Link zu unserer Seite "Aufteilung auf zwei Anbieter"]."

    Von Finanztip editiert: "Anonym oder nicht hängt von der Art der Vorerkrankungen ab. Anonym hat Vor- und Nachteile."
    Original: "Anonym oder nicht hängt von der Art der Vorerkrankungen ab. Anonym hat Vor- und Nachteile, siehe [Link zu unserer Seite "Antrag Berufsunfähigkeit: Risikovoranfrage"]"

    Von Finanztip editiert: "Als Anhaltspunkt, wie man die Gesundheitshistorie aufbereiten könnte."
    Original: "Als Anhaltspunkt, wie man die Gesundheitshistorie aufbereiten könnte, hier unser [Link zu unserem Beiblatt für Gesundheitsfragen]." usw..

    Mir ist es echt peinlich, dass es nun so aussieht, als hätte ich jemand mit konkreten Fragen so platte, nichtssagende Antworten gegeben!

    Finanztip hat hier natürlich das "Hausrecht" und ich muss mich dem beugen. Mich würde aber mal interessieren, wie das die Community sieht. Werden solche weiterführenden / erklärenden Links zu unserer "enzyklopädischen" Website als "billige Werbung" wahrgenommen, oder eher als nützlich empfunden? Muss ich künftig Links zu anderen, fremden Seiten einbauen, die eine Fragestellung weniger gut erläutern?

    Danke!

    Gerne @StephanBode. Besonders freut mich, dass Sie die Verlinkung offenkundig so wahrgenommen haben, wie sie gedacht war, nämlich als Hilfestellung durch weitere Quellen und nicht als billige "Werbung".

    Unsere Website hat inzwischen einen auch in Fachkreisen anerkannten "enzyklopädischen Charakter", da ist es m.E. deutlich übersichtlicher und hilfreicher, soweit passend auf einschlägige Passagen daraus zu verweisen, statt die Community mit seitenlangen daraus kopierten Ausführungen zu "verstopfen". Oder wäre Ihnen das lieber gewesen?

    Schon interessant, wie hier Vermutungen zur Qualität von Versicherern und Tarifen eingeworfen werden. "Nicht als besonders gute Versicherung aufgefallen", "Marktführer" oder die Einschätzung als "das etwas modernere Unternehmen" bzw. "dann folgen ..." sind recht dünne Grundlagen für eine Entscheidung für die nächsten 50 - 60 Jahre! Ich wäre auch mal gespannt auf eine Definition, was "flach kalkulierte" und was "steil kalkulierte" Tarife sind.

    @crossrider macht das schon richtig, indem er definiert, was ihm bei seiner Absicherung wichtig ist, dann die bedingungsgemäßen Leistungen von Tarifen vergleicht und sich gleichzeitig auch Gedanken über seine Alterungsrückstellungen und die korrekte Beantwortung von Gesundheitsfragen (wichtig!) macht.

    Letztlich ist die Antwort auf die Frage wie so häufig eine eher mathematische. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Lücken des alten Tarifs im Fall einer Erkrankung zum Tragen kommen, welche selbst zu tragenden Kosten entstehen dann und wie hoch ist auf der anderen Seite die Beitragsersparnis alter Tarif vs. neuer Tarif.

    Ein anderer Aspekt spielt sich auf der psychologischen Ebene ab: Wie ruhig schlafen Sie mit den dünnen Leistungen Ihres alten Tarifs @crossrider jetzt wo Sie wissen, dass eine deutlich bessere Absicherung möglich ist. Fahren Sie weiterhin guten Gewissens mit einem Dacia über die Autobahn, wenn Sie für 30 EUR mehr einen Mercedes hätten bekommen können, in dem Sie bei einem Unfall deutlich bessere Chancen haben?

    Und mal so ganz nebenbei: Beamte können sich deutlich leichter bessere Qualität leisten, da sie ohnehin nur den halben Beitrag zahlen. Außerdem können Sie (wie alle anderen auch) den Mehrbeitrag zu ca. 80% steuerlich absetzen, damit werden aus einem Beitragsunterschied von 100 EUR nur noch (100 – 100 x 0,8 x 44,31% ohne / 48,09% mit Kirchensteuer) 61,53 EUR.

    Oh, gerade erst gesehen @StephanBode. Ihre Fragen sind etwas komplexer, vieles davon behandeln wir detailliert auf unserer Webseite. Mal sehen, ob das gestrenge Communitymanagement hier ausnahmsweise ein paar weiterführende Links zulässt. Alles im Detail zu schreiben würden den Rahmen hier absolut sprengen.

    Zitat von StephanBode

    #1 Ist die Höhe der BUV (insgesamt 2.500€ bei 3.250€ Nettoeinkommen) und die Strategie, bei einem anderen Unternehmen eine zweite BUV abzuschließen, aus eurer Sicht richtig?

    Zur Höhe der Absicherung siehe unsere Seite Rentenhöhe. Im Regelfall sollte man aus unserer Sicht eindeutig das Nettoeinkommen absichern.

    Über die Frage ein Vertrag oder zwei Verträge kann man diskutieren.

    Zitat von StephanBode

    #2 Welches Vorgehen empfehlt ihr für die Beantwortung der Gesundheitsfragen? Ich würde über eine anonyme Risikoabfrage über einen Makler oder Honorarberater die Gesundheitsfragen mit den konkreten Diagnosen, die ich von meiner GKV erhalten habe, beantworten; natürlich nur für die Bereiche und Jahre, nach denen gefragt wird. Oder ist es unklug, die Diagnosen Eins zu Eins zu übernehmen?

    Anonym oder nicht hängt von der Art der Vorerkrankungen ab. Anonym hat Vor- und Nachteile.

    Makler oder Honorarberater: Gute Idee!

    GKV-Diagnose: Unklug! Natürlich muss alles sorgfältig angegeben werden, aber so, dass ein Risikoprüfer auch etwas damit anfangen kann. Dazu gehört nicht nur die Diagnose, sondern auch die Therapie und das spätere Ergebnis (idealerweise "folgenlos verheilt"), das Arzt bzw. Krankenversicherung i.d.R. gar nicht mehr mitbekommen. Als Anhaltspunkt, wie man die Gesundheitshistorie aufbereiten könnte.

    Zitat von StephanBode

    #3 Mein Vertrag aus dem Jahr 2012 kann nach 10 Jahren nicht mehr wegen fehlender/falscher Gesundheitsangaben angefochten werden; und das Versicherungsunternehmen kann seit 2017 nicht mehr zurücktreten, weil meine Angaben unvollständig waren (5 Jahre Verjährung). Das entnehme ich den Angaben unter finanztip.de/berufsunfaehigkei…sunfaehigkeit-beantragen/, was eine mögliche Anfechtung oder einen Rücktritt angeht. Im Leistungsfall könnte das Versicherungsunternehmen also höchstens wegen Gefahrenerhöhung kündigen oder den Bewilligungsprozess hinziehen. Ist das richtig?

    Es bliebe noch das Instrument der arglistigen Täuschung, siehe § 22 VVG. Aber sorry, so intensiv wie Sie sich mit dem Thema beschäftigen, ist das glaube ich eine SEHR theoretische Frage, oder? :)

    Vielen Dank an @philostrat und @nthoffmann für diese sehr ausführliche und positive Beschreibung unserer Arbeit! Kurze Anmerkungen dazu:

    @philostrat: Danke für den Hinweis. Wir werden in den nächsten Wochen / Monaten unser System upgraden und unseren Kunden dann auch eine Online-Vertragsverwaltung anbieten. Damit fallen dann hoffentlich auch weniger Kunden auf Clark und Co herein, die so tun, als würden sie nur Verträge hübsch verwalten, während im Hintergrund eine sog. „Bestandsübertragung“ angestoßen wird, so dass der Kunde seinen Betreuer verliert. Bei den Sparten BU und PKV, auf die wir uns spezialisiert haben, ändert sich zum Glück auch weniger häufig etwas am Vertrag, als z.B. bei einer Hausratversicherung.

    @nthoffmann: Besonders schön finde ich, dass in Ihrer Bewertung wieder deutlich wird, dass unser Engagement nicht provisionsgesteuert ist, vielen Dank! Natürlich verdienen wir mit unserer (hier relativ zeitintensiven) Arbeit auch gerne Geld, das muss auch so sein, damit wir unseren Service dauerhaft anbieten können und wollen. Hier war bei der PKV die Aktivierung einer bestehenden Anwartschaft die eindeutig sinnvollste Option, die dann über den bisherigen Betreuer erfolgte, so dass wir davon finanziell nicht profitiert haben. Letztlich sind unsere Erträge wie beim Rechtsanwalt eine Art Mischkalkulation: Manchmal verdienen wir mehr Geld mit wenig Arbeit, manchmal wenig oder wie hier sogar gar kein Geld mit viel Arbeit. In Summe passt das trotzdem, so dass wir damit recht entspannt umgehen können - sofern die zweite Variante nicht überhand nimmt. Ihre Empfehlungen für Neukunden zur Vorbereitung und Herangehensweise finde ich auch klasse - danke!!

    Oh, gerade gefunden. Danke für den Hinweis @DeSa, dem ich nur beipflichten kann :) "Oberflächlicher" stimmt auch - unsere Oberseite BU Beratung ist ja bewusst eine "Einstiegsseite" und geht nicht bei allen Punkten direkt in die Tiefe. Zum Thema Risikovoranfrage Berufsunfähigkeitsversicherung gibt's dann wieder eine eigene ausführliche Seite. Ich würde sie hier gerne verlinken, aber Finanztip sieht das nicht so gerne wenn man das selbst macht. Ansonsten einfach auf der oben verlinkten Seite nachschauen oder googeln nach Schlemann Risikovoranfrage :) .

    Wie dort ausführlich beschrieben kann man über die Sinnhaftigkeit von anonymen Risikovoranfragen vortrefflich streiten. Zunächst können wir viele Risiken dank langjähriger Erfahrung selbst einschätzen, da brauchen wir nicht jedes Mal nachzufragen. Bleibt etwas unklar, klären wir das meistens auf dem kleinen Dienstweg ohne Namensnennung telefonisch mit "unseren" Risikoprüfern. Manchmal helfen auch nur Spezialisten zugängliche Online-Risikoprüfungstools der Gesellschaften, um direkt eine verbindliche Rückmeldung zu bekommen.

    In komplexeren Fällen kann eine schriftliche Risikovoranfrage nötig sein. Manchmal stellen wir diese dann pseudonymisiert (nicht anonym, feiner aber wichtiger Unterschied!), z.B. bei einer Psychotherapie die vom Fragezeitraum her gar nicht mehr anzugeben wäre, wenn der Antrag ein paar Monate später gestellt wird.

    Das selbst zu managen mag mit einiger Einarbeitung theoretisch möglich sein. Ich kenne aber keine Gesellschaft, die direkt von Endkunden gestellte Risikovoranfragen bearbeitet. Deshalb bitte nicht selbst herumpuzzeln, sondern einen Profi beauftragen. Fällt die Wahl dabei auf einen Versicherungsmakler macht der das i.d.R. sogar kostenlos. Also wozu dann den Aufwand und die Risiken in Kauf nehmen??

    Danke für diese Anregung @Comandante. Genaue Statistiken führen wir dazu nicht, aber ich würde Ihre Frage aus unserer Erfahrung wie folgt beantworten:

    In der Praxis hängt die Prozesshäufigkeit vor allem vom Kunden selbst ab und ob er sich die richtigen Berater ausgesucht hat. Relevant sind dabei vor allem:

    • Qualitativ gute BU-Tarife mit leistungsstarken Bedingungen mit wenig Einschränkungen und Fußangeln und somit erhöhter Leistungswahrscheinlichkeit (bei der Auswahl hilft ein auf das Thema BU spezialisierter Versicherungsmakler)
    • Korrekte Beantwortung der Antragsfragen zu Gesundheit, Risiken etc. zur Vermeidung von vorvertraglichen Anzeigepflichtverletzungen (auch dabei hilft der Versicherungsmakler)
    • Unterstützung im Leistungsfall von Anfang an (!) durch einen spezialisierten Versicherungsberater - so herrscht "Waffengleichheit" (mit dem arbeitet ein BU-Versicherungsmakler idealerweise eng zusammen)

    Die am schwierigsten zu korrigierenden Fehler werden meistens schon bei der Antragstellung und beim Leistungsantrag gemacht. Wenn der Vorgang durchgängig professionell aufbereitet und begleitet wird, gibt es deutlich weniger Probleme. Natürlich schickt der Versicherer auch dann nicht direkt einen Blumenstrauß und fragt nach der Bankverbindung, auf die er die BU-Rente überweist, sondern prüft alle Details inkl. einer evtl. vorvertraglichen Anzeigepflichtverletzung. Diskussionen und Schriftverkehr gibt es meistens, Gerichtsverfahren aber extrem selten. Bei nicht auflösbaren unterschiedlichen Einschätzungen kann auch mal ein Vergleich als Lösung herauskommen - der Kunde hat schneller sein Geld und die Versicherer sind letztlich auch nicht scharf auf langwierige Prozesse.

    Der von uns empfohlene Versicherungsberater kommt in den von ihm betreuten Leistungsfällen auf eine Prozessquote von 0,654% (1 von 153 Fällen).

    Neben fachlicher Kritik an der Ermittlung von Prozessquoten wie auf unserer Website beschrieben (wo ich diesen Beitrag gerade auch eingebaut habe - danke für die Anregung!) spielen diese deshalb auch aus den vorgenannten Gründen eine untergeordnete Rolle bei unserer Arbeit. Allenfalls kann man mittels Prozessquoten einige Anbieter und Tarife ausschließen, die mit >3% ganz deutlich über dem Durchschnitt liegen.

    Hilft das @Comandante?

    Ich schrieb ja auch nicht "ohne Kosten", sondern "ohne Mehrkosten". Die Prämie und die einkalkulierten Kosten sind die gleichen, mit Beratung durch einen Versicherungsmakler und ohne Beratung direkt bei der Versicherungsgesellschaft, also keine Mehrkosten. :) Und völlig richtig: Auch nach der Auswahl von Gesellschaft und Tarif gibt es einige Klippen bei Antragstellung, Gesundheitsfragen etc., die man mit Hilfe eines Profis umschiffen kann.

    Gute Idee @liki90! Sonst besteht die Gefahr, dass die Beitragszahlung zur BU eher den Charakter einer Spende an die Versicherungsgesellschaft hat, wenn bei Antragstellung nicht alles sauber geklärt wurde und der Anbieter sich im Leistungsfall auf eine vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung beruft.

    Es gibt übrigens von Finanztip empfohlene Versicherungsmakler, die bei der Antragstellung gerne behilflich sind. ^^
    Ohne Mehrkosten - also warum dann als Amateur zeitaufwendig selbst herumpuzzeln, statt sich von einem Profi helfen zu lassen??

    Liebe Leute, ihr seid doch alle von der schlaueren Sorte! Welchen schlimmen Denkfehler begeht ihr, wenn ihr meint, eine BU bis 60 reicht, weil ihr ja nur bis 60 arbeiten möchtet??

    Dieses Ziel ist sehr löblich und wir unterstützen unsere Kunden gerne dabei, besonders ambitioniert für die Altersvorsorge zu sparen. Aber denkt doch bitte mal kurz nach: Was ist die Voraussetzung dafür, schon mit 60 in Rente zu gehen? Genau – das wird nur klappen, wenn Sie bis 59 Vollgas gearbeitet, gut verdient und viel gespart haben.

    Sie werden mit 60 aber nie im Leben genügend Geld auf der hohen Kante haben, wenn Sie „morgen“ berufsunfähig sind und die nächsten 37 Jahre von Ihrer Berufsunfähigkeitsrente nicht nur Ihren Lebensunterhalt sondern auch die komplette Altersvorsorge und den Beitrag zu Ihrer Krankenversicherung alleine (ohne Zuschüsse vom Arbeitgeber) bestreiten müssen!

    Fazit: Sie schließen eine Berufsunfähigkeitsversicherung nicht dafür ab, wenn Sie kurz vor dem Ziel mit 60 "stolpern" und nicht mehr arbeiten können. Der hauptsächliche Zweck der BU ist die Absicherung des Maximalrisikos = frühe Berufsunfähigkeit. Und dann benötigen Sie eine Rente mindestens bis 67, idealerweise noch mit einer Verlängerungsoption wenn das gesetzliche Rentenalter wieder einmal hochgesetzt wird.

    Ein gerade noch akzeptabler Weg zum "Sparen" wäre es, die Risikodauer zu verkürzen (z.B. auf 60 oder 65 Jahre), als Leistungsdauer aber 67 Jahre zu vereinbaren. Bei Berufsunfähigkeit vor dem 60. Geburtstag zahlt die Gesellschaft die Rente dann bis zum Alter von 67 Jahren. Müssen Sie Ihren Beruf nach 60 aufgeben (und das ist eher die Regel als die Ausnahme!), bekommen Sie nichts. Bis dahin hatten Sie Zeit, etwas Vermögen aufzubauen. Je nach Anbieter erhöht sich dadurch der monatliche BU Beitrag jedoch sogar! Und auch hier sind dann 400-500 TEUR an zusätzlichem Kapital erforderlich. Trauen Sie sich das wirklich zu?

    Sinnvoller ist es deshalb, einen teureren Schutz zu wählen, der bis zum 67. Geburtstag läuft. Sollten Sie schon vorher vom angesparten Kapital leben können, so können Sie Ihren Berufsunfähigkeitsschutz jederzeit kündigen oder reduzieren. Eine Verlängerung ist jedoch nicht bzw. nur mit erneuter Gesundheitsprüfung möglich.

    Für "kaufmännisch Denkende" mag zusätzlich die höhere Wahrscheinlichkeit eine Rolle spielen, von einer BU-Rente im höheren Alter zu "profitieren". Der BU Beitrag ist ähnlich kalkuliert wie der Beitrag in der privaten Krankenversicherung , d.h. in jungen Jahren zahlen Sie einen Beitrag, der über Ihrer individuellen BU-Wahrscheinlichkeit liegt und im Alter ist Ihr Risiko höher, als Ihr Beitrag. Mit der Ersparnis aus den jüngeren Jahren wird die Beitragsstabilisierung im Alter bezahlt, so dass der Beitrag konstant bleibt. Das heißt letztlich, dass die Jahre ab 60, für die Sie in jüngeren Jahren bereits einen höheren Beitrag bezahlt haben, für den Kunden rechnerisch die "lohnendsten" sind.

    @Soso: Es ist pauschal richtig, lieber lang und richtig versichert zu sein, als kurz und falsch! :) Solange Sie "Ihr Schäfchen noch nicht im Trockenen haben", also noch auf Arbeitseinkommen angewiesen sind, sollten Sie Ihren vollen Bedarf bis zum Rentenalter absichern. Sobald Sie von Ihrem Kapital leben können, können Sie eine BU ggf. auch wieder kündigen.

    Lieber Herr Sch........,

    ganz herzlichen Dank für Ihre megatollesuperklasse Bewertung!! Ich bin nicht so leicht sprachlos, aber hier blieb mir fast schon die Spucke weg. Ihre Zusammenfassung bestätigt, weshalb mir kluge und anspruchsvolle Kunden besondere Freude machen. Ja, die Beratung dauert manchmal etwas länger und es werden mehr und kompliziertere Fragen gestellt. Dafür ist dann aber auch die Wertschätzung unserer Arbeit nach einer solchen intensiven Erfahrung eine ganz andere. Bei einem so sympathischen Kunden wie Ihnen war das auch nie eine "Last", sondern jeder Kontakt hat richtig Freude gemacht!

    Für so eine erstklassige und ausführliche Bewertung spende ich doch gerne nicht nur unsere üblichen 30 EUR an die Christoffel Blindenmission, sondern wir machen dann mit großer Freude gleich drei Blinde wieder sehend. :thumbup:8o

    Ganz herzlichen Dank!! :thumbup:
    Ihr
    Berndt Schlemann