Ich finde auch, dass Wohneigentum überbewertet wird bei der Vermögensbildung. Ein einfacher Index-Fonds auf den S&P500 hat in den vergangenen 70 Jahren viele Immobilienanlagen geschlagen (durchschnittlich 6%-7% Rendite p.a.). Dennoch spielt es in diesem spezifischen Fall sicherlich auch eine Rolle.
In deutschen Großstädten geben Otto-Normal-Verbraucher mittlerweile 30%-40% ihres Gehalts für Mieten aus. Das erschwert die Vermögensbildung ungemein. Hinzu kommt, dass dank der aktuellen Immobilienblase die Eigentümer von Immobilien große (unrealisierte) Vermögenssteigerungen mitnehmen konnten. Dies mag zwar in Süditalien nicht der Fall sein, aber z. B. die Region um Mailand ist wirtschaftlich sehr stark.
Meiner Meinung nach hat das hohe Vermögen der Italiener allerdings einen weiteren Grund. Traditionell verzeichnete die italienische Lira jedes Jahr große Inflationsraten, wodurch die Vermögensverhältnisse im internationalen Vergleich nicht stark anstiegen. Seit der Einführung des vergleichsweise wertstabilen Euro entwerten sich italienische Vermögen nun allerdings im internationalen Vergleich nicht mehr.