Prinzipiell finde ich die ePa gut und würde sie auch nutzen, wenn mir die Sicherheitseinstellungen reichen. Dazu gehört für mich insbesondere, dass der Anbieter der ePa, die Krankenkasse, selbst keinen Zugriff auf die Daten hat. Und da sehe ich das Problem. Wie will sich ein Mitarbeiter in der Krankenkassen-EDV (z.B. der Administrator der ePa) verhalten, wenn er vom Vorstand zu einer Auskunft aus der ePa gedrängt wird.
Ich bin privat versichert (meine Krankenkasse hat bisher keine ePa und auch noch keine angekündigt) und musste bereits einmal feststellen, dass in besonderen Fällen (z.B. psychische Behandlungen) die Krankenkasse gerne Zugriff auf detaillierte Daten erhalten hätte.
Die Auswirkungen könnten sein, dass Versicherungsverträge verändert werden oder es bei zukünftigen Veränderungen Ausschlüsse zu bestimmten Krankheiten geben könnte. Es sind auch Auswirkungen auf Familienemitglieder denkbar, z.B. im Hinblick auf mögliche Erbkrankheiten. Und so weiter.....
Ich denke, dass meine vorgenannten Vorbehalte durchaus für alle Krankenkassen, auch für gesetzlich Versicherte gelten
Gut finde ich, dass es mit der ePa durchaus einen zentralen Ort geben könnte, mit dem ein Archiv für den Hausarzt oder andere Ärzte meines Vertrauens entsteht. Wichtig ist für mich dabei, dass ich optin jeden Arzt und jede Institution einzeln berechtigen kann/muss, und den Zugriff auch wieder entziehen kann. Auch das Einstellen und die Auswahl von Unterlagen muss unabdingbar in meiner Verantwortung verbleiben. Ich muss Herr der Daten bleiben.
Das genaue Verfahren und Berechtigungskonzept (Einstellungen) sind mir aktuell nicht klar. Ich habe den Eindruck, dass neben Halbwahrheiten (insbesondere auch von Journalisten) meine Sicht der Datenhoheit nicht gegeben, bzw. von der Politik nicht gewollt ist.
Grundsätzlich ist für mich die Führung einer ePa durch die Krankenkassen der falsche Weg. Nach meiner Meinung müsste die ePa in der Verantwortung einer überregionalen (staatlichen) und vor allen Dingen unabhängigen Institution geführt werden.