Scheinbar gibt es den Hypothekenzinsabzug in der Schweiz und auch in den Niederlanden, darum sehen die das mit der Tilgung entspannt.
Ich persönlich sehe es hier in Deutschland kritisch, wenn ich die Tilgung des Darlehens von Erbschaften, Sonderzahlungen etc. abhängig mache. Die Zahlungen können kommen, müssen sie aber nicht. Und dann?
Das Leben kann uns Scheidung, Krankheit, Jobverlust, Tod etc. bescheren, da sollte man sein Haus nicht Spitz auf Knopf abzahlen. Außerdem können natürlich auch unvorhergesehene große Ausgaben kommen, die dann die ganze Finanzierung gefährden.
Und ebenfalls fatal: Ich tilge bis zur Rente oder darüber hinaus und habe deswegen keine Rücklagen bilden können. Was ist dann aber, wenn nach 30 Jahren die ersten richtig großen Reparaturen an Haus anstehen? Wovon will ich die als Rentner mit 48% vom letzten Netto bezahlen?
Früher war es für die Banken üblich, eine Wertsteigerung mit in die Darlehenszusage einzubeziehen. Das ist meines Wissens nach nun nicht mehr zulässig, was ich auch in Ordnung finde (Subprime lässt grüßen). Zudem muss die Bank auch so rechnen, dass das Darlehen bis zur Rente getilgt werden kann.
Zu deine Ausgangsfrage:
Ja, ich hätte Bauchschmerzen. Vermutlich geht es in 95% aller Fälle gut, aber 5% der Leute werden wohl in Rente gehen und ihr Häuschen dann verkaufen müssen (oder die Kinder kaufen es und lassen die Eltern günstig drin leben). Wenn man damit klar kommt, dann kann man das aber natürlich so durchziehen.