Beiträge von DrTill

    3. Seine Bekanntheit via ständiger Medienpräsenz (eher Internetpräsenz) steht in gewissem Widerspruch zu seiner eher sehr kleinen Vermögensverwaltung (< 250 Mandanten). Auch das von ihm verwaltete Vermögen (um die 0,5 Mrd.) ist winzig - jedenfalls im Vergleich zu anderen bekannten und renommierten Vermögensverwaltern (Zahlen gem. seiner eigenen Website).

    Danke für deine differenzierte Analyse - dem meisten kann ich voll zustimmen.

    Aber da ich mich selbst mit der Idee herumplage, eine Vermögensverwaltung in Anspruch zu nehmen: Ist es nicht sogar positiv zu werten, wenn eine VV eher klein ist. Dann kümmert sich vielleicht sogar Hr Kommer individuell um seine Mandanten und delegiert das nicht alles an seine weniger kompetenten Mitarbeiter, die ohnehin nur versuchen, die Rezepte des Chefs nachzukochen. Bei großen Banken zB gibt es Vermögensverwalter, die dem Mandanten praktisch nur anhand der Reports des Research die Standard-Schablonen-Portfolios füllen... Das erscheint mir ein schlechter Service gemessen an den Gebühren.

    Kernpunkt kommt letztlich aus der allgemeinen Warnung "Ergebnisse der Vergangenheit lassen keinen Schluss auf die Zukunft zu". Ich denke schon, dass Kommer und seine Gehilfen ihre Analysen richtig gemacht haben. Trotzdem würde ich deswegen nicht automatisch diese in die Zukunft projizieren bzw. halte dieses Vorgehen für nicht wissenschaftlich, da sich Finanzmärkte nicht den Naturgesetzen beugen.

    Ich persönlich stehe total auf Wissenschaftlichkeit (um es mal platt auszudrücken). Da ich eine größere Summe Geldes als Altersvorsorge anlegen muss, beschäftige ich mich nun seit einigen Monaten mit Finanzen/Kapitalanlage und fand vieles was unter dem Etikett „wissenschaftliches investieren“ läuft plausibler als die offenbar nur auf Selbstüberschätzung beruhende „ich outperforme das“ vieler FinanzmarktAkteure.

    Beim wissenschaftlichen Investieren wird sich allerdings meist (auch bei Finanztipp) darauf bezogen, dass der weltweite Aktienmarkt eben über 10 oder 15 oder 20 oder 30 Jahre (?) immer positiv entwickelt hat. Die DatenGrundlage sind aber gerade mal 120 Jahre – da wird mir mulmig, Weil diese Zeitspanne „statistisch gesehen“ ziemlich kurz ist und auch noch auf dem Verhalten von Menschen beruht,, das bislang fast gar nicht vorher gesagt werden kann. Und auch mein kurzer Einblick in die Finanzwissenschaft vermittelt mir das Bild einer gerade am Anfang stehenden Wissenschaft, die man im Unterschied zB zu Physik vielleicht noch gar nicht Wissenschaft nennen sollte. Mein Erkenntnisfortschritt geht in Richtung: alles nur mehr oder weniger plausible Hypothesen mit einem riesigen Schuss Hoffnung.

    Lange Rede kurzer Sinn ;) :

    Gibt es zu dieser Problematik weiterführende Infos, ob nun eher erkenntnistheoretische Überlegungen oder ganz praktische Analysen von wissenschaftlichen Methoden bei der Finanzanlage?

    Ich freu mich über jeden Tip:-)

    Hast du da eine Quelle für zum nachlesen? Ich höre das zum ersten Mal von Kommer. Könnte schwören, dass er eigentlich auch immer gesagt hat, sein Cash auf mehrere Banken zu verteilen

    Leider nichts Schriftliches - habe in letzter Zeit viele youtube-Interviews mit Kommer gekuckt - einmal erklärt er das etwas ausführlicher (das was ich widergegeben habe) und einmal sagt er nur Festgeld über 100K nur in Anleihen. Wenn ich die Videos noch mal finde, poste ich sie hier.

    Cashbestand kann man im Rahmen der Grenzen der Einlagensicherung/en auf mehrerere Institute verteilen. Folglich braucht man laaaaange nicht über Anleihen nachdenken ;)

    Kommer hat erklärt, dass das/die mehrfache Einlagensicherung vom Gesetz her so stimmt. Das aber die eigentlich Absicht des Gesetzgebers (die sich aus den Texten im Kontext des Gesetzes ergibt) nicht sei, Menschen mit mehr als 100K abzusichern und dass man sich also im Ernstfall nicht darauf verlassen sollte, mehrfach 100K ersetzt zu bekommen!

    Wie schätzt ihr das ein? Kommer sagt, deshalb gäbe es bei mehr als 100K Cash nur Anleihen als "sichere" Alternative...