meinung von jemandes älteren:
Faustregel:
ich würd von jeglicher betrieblich organisierte Altersvorsorge abraten, ausser der Arbeitgeber übernimmt einen nennenswerten Zuschuss, den du sonst nicht bekommst.
Weil sonst hat du eigentlich immer nur unklar gehaltene Gruppennachteile ohne irgendwelche Skalierunsvorteile.
Du weisst bestimmt auch, dass dein Arbeitgeber das nicht aus Nächstenliebe anbietet, sondern weil er gesetzlich dazu verpflichtet ist. Dein Arbeitgeber hat die Allianz nicht ausgesucht, weil er für dich da tolle Vorteile sieht, sondern weil er damit rechtlich fein raus ist.
Bisher war alles, was ich an betrieblich organisierten Altersvorsorgen ohne AG-Zuschüsse gesehen hab im Leben, Murx, wenn NUR mit „Steuerersparnis“ oder „Ersparnis von Sozialversicherungsabgaben“ argumentiert wird. Da stecken überall saftige Verwaltungs-Gebühren drin, wenn Geldanlage oder Altersvorsorge von einer Versicherung organisiert werden. und wenn du mal AG wechselst, kanns sein, dass du es privat zu schlechteren Bed. weiterführen musst.
Und grad so Anlagen, wo laut Flyer „dynamisch umgeschichtet“ wird von „Profis“, da bekomm ich Zustände, niemand schlägt langfristig ernsthaft MSCI oder S&P durch dynamisches Umschichten, ausser mit Insiderinfos. Das hat schon bei den ganzen Fondriestern nicht funktioniert wie erträumt, allessamt Anbietern, die 10 Jahre später dann das Neukundengeschäftaufgegeben haben und mehrfach Bestandsvertragbedingungen zum schlechteren verändert haben.
Du bist flexibler und besser dran, wenn du selber in einen S&p500 oder Msci investierst.
Was erwartest du dir von der Garantie? Wenn du nicht schon über 60 bist, kannst du jeden Börsenruckler aussitzen.
Das Problem mit solchen Verträgen ist, dass du keine Chance hast, verlässlich zu sagen, was da als Summe von Rendite + Kosten am Ende rauskommt im Vergleich zu MSCI/S&P. Weil das immer nebulös gehalten wird. Und andererseits setzen Versicherungen inzwischen nur noch auf sowas und lassen das ehemalige Lebensversicherungsgeschäft links liegen („weil nicht mehr attraktiv“). Aber du denkst dann, dass es hier auf einmal was geschenkt gibt, weil die ein paar moderne Hochglanzbroschüren hingehalten werden. Die machen das nicht aus Nächstenliebe, die Versicherungen leben inzwischen massgeblich von so betrieblichen Zusatzrenten.
Solange du die Finger von Gamestop, Bitcoin und co lässt und nur in marktbreite ETFs selber investierst, verlierst du nichts ggü einer Versicherung, gewinnst aber Flexibilität und wahrscheinlich Rendite. Steuervorteile fallen da nicht insgewicht, langfristig zählt nur Rendite und deren Zinseszinseffekt.
Ich muss leider noch anmerken, ich versteh die vorliegenden Brochüren nicht wirklich, aber wenn da was mit steuerersparnis im Alter läuft, dann da läuft doch sicher eine Rentenversicherung im Alter oder? Wenn es so ist: Denk dran dass die Geldanlage zu jetzigen Bedingungen erfolgt und die Rentenversicherung dann vermutlich zu den dann gültigen Bedingungen in 30 Jahren und dass du dann aber keine Wahl hast zu wechseln oder Vertragsbedingungen zu beeinflussen, ohne die Steuervorteile zu verlieren. Du musst dann fressen, was sie dir im Alter vorsetzen.