Beiträge von Jemand123

    Bei dem Blog „Finanzen? Erklärt!“ findest du zu dem Thema auch den einen oder anderen interessanten Artikel. Georg hat sich viel mit „sicheren“ Entnahmeraten auseinander gesetzt. Mit Mathematik bist du bei ihm richtig :)

    Aber auch, wenn man das alles mathematisch objektiv nachweisen will, so ganz lässt sich da meines Erachtens die subjektive Komponente nicht rausnehmen. Zu unterschiedlich sind dann die persönlichen Rahmenbedingungen. Ist das Depot die alleinige Einnahmequelle oder gibt es auch andere (Rente, Pension, BaV, Vermietung, …). Mit welcher Entnahmerate / welcher Pleitewahrscheinlichkeit fühle ich mich wohl? Mit welchem Entnahmezeitraum rechne ich? Was ist mein Puffer für ein unerwartet langes Leben? Vererbe ich etwas und habe ich das Depot an meinem Todestag bei 0.

    Wir haben unser Konzept für uns etwas weiter gefasst:

    - derzeit ca. 50% Humankapital, d.h. zu erwartende Gehaltszahlungen bis zum Ruhestand und Rente

    - 25% Immobilien, teils selbstgenutzt, etwas Wald und Ackerland von den Eltern

    - Tagesgeld als Notgroschen und für anfallende Hauskosten

    - betriebliche Altersvorsorge für Cash-Puffer, geplante Einmalzahlungen

    - der Rest ETF

    15 Detaillierung Entnahmeplan.

    Alleine mit diesem Thema kann man lange zubringen, zumal sich die Höhe des Kapitalsbedarfs auch in Abhängigkeit von der gewählten Methode (Stichwort Anteil „sicher“ im Vergleich zu Risiko, angenommene Rendite, Entsparmethodik, Puffer für Sequence of Return Risiko, etc.) ändern wird

    Die Rentenauskunft geht davon aus, dass mit der Menge der derzeit jährlich erworbenen Rentenpunkte gearbeitet wird bis zum regulären Beginn der Rente, was in diesem Fall wohl im Alter von 67 wäre. Wenn ggf. geplant ist, früher in Rente zu gehen, müsste nochmal genauer geschaut werden, wieviel Abzüge daraus resultieren und wieviel weniger Rente sich zudem aus der geringeren Anzahl der erworbenen Rentenpunkte ergeben würde.

    Ja, der müsste es sein: IE000UQND7H4. Auch wenn HSBC das auf den Factsheets anscheinend nicht so ausweist, vermute ich, dass sie das intern als identischen ETF rechnen, einer halt thesaurierend, einer als auszahlend. Man kann das an den beiden Factsheets sehen, die ein identisches Fondsvermögen ausweisen. Bei Blackrock ist das etwas transparenter, weil da jeweils der Anteil einer Anlageklasse genannt wird.

    McProfit ich habe schon seit einiger Zeit vor, eine neue Diskussion zum Thema Niesbrauch für Wertpapierdepots aufzumachen. Man findet dazu bislang meist nur recht oberflächliche Informationen. Wäre ja ggf. auch ein interessantes Thema für eine detaillierte Aufarbeitung, Saidi ?

    Ist für uns momentan zwar auch noch nicht ganz so dringend , nichtsdestotrotz hätte ich Interesse an mehr 1. Hand Erfahrungen. Aber das würde in diesem Thema den Rahmen sprengen.

    Einfach mal bei justETF nach ihm suchen. Die listen immer auch Alternativen, z.B. den hier: IE00B3RBWM25 ;)

    Nicht immer, aber häufig werden ETS von einem Anbieter in einer ausschüttenden und einer thesaurierenden Variante angeboten.

    Thesaurierend oder Ausschütten.

    Thesaurierend ist besser oder?

    Eine der Fragen, die schnell wieder sehr viele und sehr kontroverse Diskussion herbeiführen wird :) Und im Forum allerdings auch schon vielfach diskutiert wurde.

    Stimme grundsätzlich zu: Es kommt darauf an. Aus ökonomischer Sicht Spricht vermutlich alles für thesaurierende ETFs. Aus emotionaler Sicht werden häufig die regelmäßigen Dividendenzahlungen als Argument für Ausschüttende angegeben.

    Unsere persönlichen Gründe, den Schwerpunkt jetzt eher auf Ausschütter zu legen (keine high dividend spezialisierten):

    - Die Entsparphase ist bei uns gar nicht mehr so weit weg und dann bekommen wir einen Teil unserer benötigten Zusatzrente ausgabefertig aufs Konto

    - Die Organisation unserer Altersvorsorge ist bei uns eine recht einseitige Angelegenheit, ich möchte meiner Liebsten die Frage des wann wieviel Verkaufens lieber ersparen, falls ich das nicht mehr machen kann

    - Wir werden einen Teil unserer Altersvorsorge sicherlich vererben. Soweit ich das bisher verstanden habe, ist die Einrichtung eines Niesbrauchdepots, falls wir uns dazu entscheiden sollten, mit Ausschüttern deutlich einfacher.

    Aber wie gesagt, das ist eine sehr persönliche Entscheidung, die auf die eigenen Rahmenbedingungen und Ziele abgestimmt sein sollte.

    Moin, ob du das machen sollst und ob das für die Erreichung deiner Ziele das Richtige ist: Die Antwort wirst du hier vermutlich nicht bekommen. Es würde wahrscheinlich helfen, wenn du die „richtigen“ Aktien auswählst :) . Wir haben für uns beschlossen, dass wir unser Geld marktbreite ETF stecken und keine weiteren Wetten eingehen.

    Unser Plan ist, dass wir ausgehend von einer Bedarfsschätzung für mindestens 5 Jahre das zusätzlich zur Rente benötigte Geld mit Tagesgeld, Geldmarktfonds oder Festgeld verfügbar haben und alles andere, was wir zum Depot zählen, dann in weltweit gestreuten Aktien-ETF halten. In guten Börsenzeiten wird aus dem ETF genommen bzw. der Puffer wieder aufgefüllt, in schlechten (z.B. Stand < 20% vom Höchststand), wird aus dem Puffer genommen. Was wir nicht für uns verbrauchen, kann dann Teil der Altersvorsorge von unserem Sohn werden, insofern planen wir aber nicht, unseren Anteil an Aktien ETF runterzufahren, nur weil wir älter werden.

    Vielleicht ist etwas in der Art ja auch für euch passend, um zu einer für euch sinnvollen Aufteilung des Geldes zu kommen.

    Es gibt von Finanztest ein Spezial Heft zur Rente. Ich kenne das Heft im Detail nicht, aber im allgemeinen halte ich die Information von Finanztest für gut recherchiert und vernünftig aufbereitet. Das mag für euch ggf. auch eine geeignete Informationsquelle sein.

    Ich habe das Kinderdepot immer auch unseren Bildungsauftrag in Finanzdingen gesehen, da das in der Schule i.d.R. eher nicht auf dem Lehrplan steht. Insofern wäre es für mich keine Frage, für beide ein eigenes Depot anzulegen. Auch im Sinne der Gleichbehandlung. Zumal der Schenkungsweg von Geld für Kind 2 über Depot von Kind 1 zweimal schenkungsrelevant, auch wenn unterhalb der Freibeträge, wäre. Und auch argumentativ nicht mehr ganz unkritisch dem Finanzamt gegenüber, wenn das Geld für Kind 2 später von Kind 1 abgezweigt wird.

    Gute Frage, ist bei uns schon eine Weile her. Bei unserem Kinderdepot ist unser Eltern-Girokonto als Referenzkonto hinterlegt, und kann für Sparpläne genutzt werden. Kind hatte kein weiteres geeignetes. Aber bitte dran denken, dass in diesem Fall Rücküberweisungen auf das Konto der Eltern nicht zulässig wären. Das Geld gehört nach Einzahlung auf das Kinder-Verrechnungskonto dem Kind.

    Henry Jekyll

    Die berechtigte Frage nach der Rentenlücke zielt eher auf eine möglichst realistische Einschätzung eures monatlichen Netto-Bedarfs im Alter ab zusammen mit einer möglichst realistischen Prognose, wie dieser gedeckt werden kann.

    Ausgaben:

    - eine gute Basis ist eure aktuelles Netto-Budget abzüglich Sparrate

    - Was fällt davon im Alter ggf. weg (z.B. Ausbildungskosten Kinder, abbezahltes Haus, 2. Auto, regelmäßige Kosten für Pendeln, …)?

    - Was kommt im Alter ggf. hinzu (mehr Reisen, mehr Kultur, neue Hobbies, Gesundheitskosten, …)?

    - Wie verändert sich das Ganze im Zusammenhang mit der Kauf-/Mietentscheidung?

    - Das sollte zudem mit einer angenommenen Inflationsrate für die Lebenszeit hochgerechnet werden, was leider zu einem mehr oder weniger großen Ah-Ha-Effekt führen wird

    Einnahmen:

    - Woraus setzen sich im Alter eure Einnahmen zusammen?

    - Was wird zum Zeitpunkt des offiziellen Rentenbeginns als Rente bzw. Pension ausbezahlt?

    - Wie verändern sich die Ansprüche durch eure verbleibende Arbeitszeit?

    - Was bleibt davon Netto übrig?

    - Wie verändert sich das, wenn ihr früher aufhöhrt zu arbeiten (Stichwort Abzug für jeden Monat früher).

    - Wann wollt ihr aufhören zu arbeiten?

    - Welche anderen, regelmäßigen Einnahmen bestehen ggf. (betriebliche oder private Vorsorgeverträge, Vermietung, …)

    - Wie entwickeln sich diese Einnahmen über die erwartete Lebenszeit?

    Monatliche Rentenlücke = Monatlicher Bedarf - monatliche Einnahmen

    Auch hier ist es meines Erachtens wichtig, das wegen der Inflation über die gesamte Lebenszeit im Blick zu haben.

    Danach kann man dann sinnvoll diskutieren, wie man diese Lücke, die sich vermutlich auftun wird gefüllt wird:

    - Kapitalauszahlung private Altersvorsorge?

    - Entnahmen aus Depot (ETF, Tagesgeld, Festgeld, …, in welcher Mischung?)

    - Dividenden

    Warum nicht für den Anfang den Empfehlungen von Finanztip folgen? Es gibt auf der Internetseite einen Artikel mit geeigneten ETFs. Oder ein Exemplar von Finanztest kaufen. Die listen m.E. in jedem Heft eine Tabelle mit fundierten Empfehlungen für „1. Wahl“ ETFs.

    Man könnte erstmal mit einem ETF aus den Empfehlungen anfangen und sich parallel weiter einlesen oder hören. Auf den Seiten von Finanztip bzw. in deren Podcast werden die durch die Fragen angerissen Themen ausführlicher behandelt.