Herzlichen Dank für die vielen konstruktiven Antworten und Denkanstöße.
Folgendes möchte ich dazu anmerken:
- Einen Hauskauf haben wir gedanklich abgeschrieben. Es ist zu teuer und die Kinder werden in spätestens 10 Jahren wohl beide ausgezogen sein.
- Wohnungen unter 300T € gibt es in unserer Wohngegend nicht, wenn man keine ranzige Bude in einem verlotterten 70er Jahre-Hochhaus kaufen möchte - und das möchten wir garantiert nicht. Selbst im etwas ländlicheren Umland sind die Preise für Immobilien nicht wirklich niedriger, daher möchten wir auch gern in unserer Stadt bleiben.
- Die ersten beiden Coronajahre 2020 und 2021 waren beruflich/finanziell schwierig, streckenweise blieben die Aufträge komplett aus, sodass wir auf unsere Rücklagen zurückgreifen mussten. Die staatlichen Hilfen waren Augenwischerei.
- Die private Eigenbedarfskündigung 2021 führte zu weiteren fünfstelligen Kosten, sodass Anfang 2022 sämtliche Rücklagen aufgebraucht waren und wir zusätzlich ein Darlehen aufnehmen mussten, um überhaupt wieder back on track zu kommen.
- Mein letzter Rentenbescheid ist aus dem Jahr 2021 und bescheinigt mir 18 Entgeltpunkte. Seit Anfang 2022 bin ich wieder rentenversicherungspflichtig beschäftigt. Einen aktuellen Rentenbescheid habe ich angefordert. Wie eingangs beschrieben, war ich einige Jahre Freiberuflerin und habe nicht in die Rentenkasse eingezahlt (es wäre gemessen an dem damaligen Einkommen zu teuer gewesen und der freiwillige Mindestbeitrag hätte sich laut Rentenberater nicht gelohnt).
- Bevor der Aufschrei kommt - ich habe neben meiner Arbeit noch 10 Jahre lang meine kranken Eltern bis zum Tod betreut und gepflegt, zudem hatte unser jüngeres Kind zwischenzeitlich eine Hochrisikoperation. Dies war sehr zeitintensiv und emotional durchaus belastend, eine Vollzeitbeschäftigung bzw. Festanstellung mit starren Arbeitszeiten wäre in dieser Zeit nicht infrage gekommen.
- In unserem jetzigen Haus wohnen wir seit Januar 2022. Hätten wir die Wahl gehabt, wären wir nicht umgezogen (so schön es hier auch ist...), da unsere frühere Miete deutlich günstiger war. Die Eigenbedarfskündigung ließ uns leider keine andere Wahl.
- Nach Abzug sämtlicher Lebenshaltungskosten und Rücklagen für eventuelle Steuernachzahlungen sowie andere Eventualitäten bleiben seit März 2024 (habe eine Gehaltserhöhung bekommen) monatlich knapp 1.000,00 € übrig (wenn man noch gedanklich eine Rücklage für Urlaub, den wir seit fünf Jahren nicht mehr gemacht haben, hinzufügt, verringert sich dieser Betrag auf 700 € bis 800 €). Durch die selbständige Tätigkeit meines Mannes kann man diesen Betrag jedoch nicht als Fixgröße sehen, da sein Einkommen Schwankungen unterliegt. Unser Gesamtnetto von 5.700,00 € ist daher auch keine absolute, sondern eine durchschnittliche Zahl.
In einem Gespräch mit meinen Schwiegereltern merkte mein Schwiegervater an, dass es grundsätzlich noch sinnvoll sei, eine Immobilie zu kaufen und abzutragen, selbst wenn man sie möglicherweise um den Renteneintritt herum wieder verkaufen müsse. Er wies auf unsere jährliche Mietbelastung hin und sprach von verbranntem Geld, was ja durchaus richtig ist. Wie hoch das zukünftige Erbe meiner Schwiegereltern ausfallen wird, weiß ich übrigens nicht. Daher möchte ich dahingehend keine Spekulationen anstellen.
Ich denke im Moment, dass ich das Erbe meiner Mutter zunächst auf ein Tagesgeldkonto packen und mich dann intensiver um das Thema "Geldanlage" kümmern werde. Mein Mann und ich werden wohl auch Bankgespräche führen, um zu schauen, ob sich ein Wohnungskauf vielleicht doch rechnet.