Beiträge von quietwealth

    Widerspreche ich. Es mag sicherlich teils anekdotische Evidenz sein, aber zeig mir denjenigen, der mit 3 Kindern lieber in einer 80qm Wohnung ohne Balkon wohnen will, als ein einem Haus mit Garten. Sowas kommt meistens nur von Leuten, die max. 1 Kind oder gar keins haben. über 65% der Deutschen möchten gerne ein eigenes Haus, über 80% Eigentum. Alle anderen kennen die bittere Wahrheit schon und antworten entsprechend ;)

    Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass das Einfamilienhaus nach wie vor das beste ist, was "eine" "Familie" an Lebensqualität erreichen kann. Es geht gar nicht so sehr darum, wie das Haus letztlich beschaffen ist - sondern ob Familie und Freunde in der Reichweite sind und die Kinder ein tolles Umfeld haben.

    Euer Beispiel erdet mich immer, weil es aufzeigt, dass die "hedonistische Tretmühle" keineswegs ein theoretisches Konzept ist, weil es immer noch etwas mehr sein muss.

    Ein Tipp: Rechnet nicht mit eurem DINK Einkommen. Rechnet so, dass einer maximal Teilzeit arbeiten kann, und zwar erst nach 3-6 Jahren. Wenn das Kind nämlich erstmal da ist, ändern sich deine Ansichten teilweise radikal. Jemand, der keine Kinder hat, kann sich nicht vorstellen, wie das ist. Ich kann dir aber sagen - du willst noch mehr ein Haus, als vorher. Und das wird immer so bleiben.

    Ich sehe überhaupt kein Problem in eurer finanziellen Lage, das bekommt ihr schon hin. Und mit eurem Einkommen ist es machbar! Das "Problem" liegt eher bei euch in der mangelnden, geld-technischen Unterstützung elterlicherseits. Was die oben gepostete Einkommensstatistik nämlich verschweigt, sind die Zuwendungen / Vermögen! der Leute. In Eurem Umfeld gibt es sicherlich solche Beispiele, die ganz normale Jobs haben, die vielleicht anstatt 8-10k Netto "nur" auf 5,5k netto kommen - allerdings ist innerhalb der Familie dann mehr Geld da. Und das, ja das ist die bittere Wahrheit, MÜSST ihr durch euer EInkommen ausgleichen. Bedeutet aber halt auch weniger Zeit für die Familie (weil in mancher Familie einer gar nicht arbeiten muss etc)., verantwortungsvolle Jobs mit Überstunden oder E-Mail Geschreibe nach Feierabend / Wochenende....Ich würde also nicht sagen, dass ihr privilegiert seid, sondern ihr "schwimmt" ganz normal im Alltagssumpf mit. Deshalb kommt ihr euch auch nicht "besonders" reich vor, weil es tatsächlich nicht so ist. Diesen Vorteil gebt ihr mal euren Kindern mit, die davon dann profitieren (wenn ihr das wollt...).

    In unserem direkten Freundes/Bekanntenkreis wurde immer ein EFH gebaut - zu 100% hatte man Support von den Eltern/Großeltern. Da hat übrigens keiner studiert, die arbeiten alle als Krankenschwester, Polizist, IT-Ler usw. Aber: Die Eltern / Familie haben halt einiges richtig gemacht, und alles immer beisammen gehalten. Das müsst ihr jetzt übernehmen / die ersten in eurer Linie sein! Dann ist auch der Hauskauf für eure Kinder in 2054 gesichert und dein Bub/Tochter muss nicht in einem Finanztip Forum Hilfe suchen ;)

    Wie ich es machen würde an eurer Stelle, da ich schon Kinder habe und euch genau sagen kann, wo sich die Prioritäten ändern?

    1. Verkauf der Kryptos sofort - bringt 110k EK.

    2. Verkauf der Aktien-ETFs etc sofort - bringt 75k (Steuern, Soli etc.), je nachdem was halt an Gewinnen angefallen ist. Besteht das Depot ausschließlich aus NVIDIA? ;)

    4. Ihr habt jetzt SICHERE 185k, die ihr als EK einsetzen könnt/müsst.

    3. Ihr behaltet UNBEDINGT minimum die 30k Cash auf dem TG, sollte eher noch etwas mehr sein - aus eigener Erfahrung hat ein Haus rein GAR NICHTS mit einer Wohnung zu tun, und verschlingt VIEL VIEL "Klein"Geld - Briefkasten, Zaun, Hausnummer, die schickeren Terrassenplatten, Terrassenüberdachung, neue Stühle UND UND UND.

    4. Ihr sucht euch ein SOLIDES Haus mit jemandem dem ihr vertraut, sodass ihr vor dem Kauf wisst, was euch erwartet. Das Geld ist sehr gut investiert und bewahrt euch vor Fehlentscheidungen.

    5. Ihr setzt die 185k EK ein und sucht euch ein Häuschen, dass passt. ich würde sagen, maximal 600-700k Kreditaufnahme bei aktueller Zinslage würden euch gut stehen. Eine Rate von 50% eures 1,5 Gehälter Einkommens war unsere Maßgabe.

    6. Die Wohnung würde ich weiter vermieten, so was verkauft man nicht. Eure Kinder wollen ja schließlich später mal einen Vorteil haben, den ihr nicht hattet :)

    7. Elternzeit für den Aus/Umbau/Sanierung etc. nehmen, sodass ihr schonmal einziehen könnt und dort wohnen.

    8. Nach 5-6 Jahren, wenn das Haus absoluter Alltag geworden ist, wieder nach weiteren Träumen suchen, die erfüllt werden wollen, weil das nunmal so funktioniert ;)

    9. Überschüssiges Geld (nachdem ALLE größeren Anschaffungen für das Häuschen erledigt sind), wieder in ETF stecken und an der Altersvorsorge arbeiten.