Beiträge von Martin1951

    Na besten Dank auch.

    Ich werde jetzt also ein Geldanlage-Unternehmen gründen.

    Das erste ahnungslose Opfer zahlt einhunderttausend Euro ein.

    Nach einem Jahr schreibe ich ihm einen Brief, dass er dreißigtausend Euro Gewinn gemacht hat. Wo sich diese Summe befindet, sage ich ihm aber nicht. Auch nicht, ob dieser Betrag thesaurierend wiederangelegt oder ausgeschüttet wurde.

    Aber ich brenne mal eben eine Steuer-CD die ich teuer an die Behörden verkaufe.

    Toll, nochmal Geld gemacht!

    Jetzt verschwinde ich mit der Einlage in ein Land, wo nur noch die Sonne scheint.

    Der Anlieger ist um seine Anlage ärmer und darf auch noch bummelig siebentausendfünfundert Euro Kapitalertragssteuer zahlen. Plus Kosten für den Steueranwalt.

    Hä?

    Habe ich da was falsch verstanden?

    Vielen Dank für eure Beiträge!

    Nachtrag:

    Nachdem 2022 das Schreiben der Steuerfahndung eingegangen war, wurde zunächst von mir mit einer schriftlichen Erklärung geantwortet. Hierin habe ich erläutert, dass

    1. alle inländischen Gewinne, die laut Mitteilung des Anlageunternehmens MW Global Investments zu versteuern sind, auf der Steuererklärung des jeweiligen Jahres angegeben wurden. Diese inländischen Gewinne wurden durch einen Steuerberater in den Steuererklärungen in Kenntnis der eben genanntenMitteilungen deklariert.

    2. die ausländischen Gewinne deshalb nicht angegeben wurden, weil MW jene in eben dieser Mitteilungen als nicht zu versteuern deklariert hatte.

    3. ein nach dem Tode meiner Mutter angestrengtes Ermittlungsverfahren gegen die Vermittlerin des Anlagegeschäfts wegen Verjährung eingestellt wurde.

    Nachdem die Antwort der Steuerfahndung auf mein Schreiben sehr unterkühlt "abgebügelt" wurde, habe ich mit einem befreundeten Anwalt gesprochen, der als Schwerpunkt steuerrechtliche Fragen behandelt.

    Ein über einjähriger mehrfacher Briefwechsel von ihm mit der Behörde brachte keine weitere Klärung, die Angelegenheit wird von der Steuerfahndung jetzt zusammen gefasst und an das für meine Mutter zuletzt zuständige Finanzamt übermittelt.

    Immerhin wurde mir zugesichert, dass ich als Erbin nicht mit dem Straftatbestand der Steuerhinterziehung zu rechnen habe, die Steuerschuld auf fiktive Gewinne jedoch bestehen bleibt.

    Ist unter euch niemand, der mit MW etwas zu tun hatte?

    Hier liegt doch der eigentliche Dreh- und Angelpunkt . . .

    Meine Schwiegermutter hat sich vor gut zehn Jahren dazu überreden lassen, den Erlös aus dem Verkauf ihres Hauses bei (damals noch) MW Global Equities anzulegen. Nun ist sie vor zwei Jahren verstorben.

    Ein halbes Jahr später erhielten wir Post von der Steuerfahndung in Bonn, dass keine Kapitalerwerbssteuer von ihr für die im Ausland erwirtschafteten Gewinne in Höhe von angeblich fast 200.000 Euro abgeführt wurde und wir diese jetzt nachentrichten müssen.

    Huch? Gewinne in dieser Höhe?

    Diese exorbitant hohen Gewinne erschienen für uns erkennbar auf keinem Konto.

    Darüberhinaus warten wir bis heute auf die Auszahlung der Einlagen des nach ihrem Tode gekündigten Anlagekontos, die immerhin noch rund 180.000 Euro ausmachen.

    Die Firma MW Global Investments ist nicht erreichbar, das Anlagekonto hat sich vermutlich in Luft aufgelöst und nun sollen wir auch noch Steuern bezahlen für fiktive Gewinne, die den Anlegern vorgegaukelt wurden, um traumhafte Renditen vorzutäuschen.

    Auf Nachfrage bei der Steuerfahndung wurde lediglich mitgeteilt, dass die Zahlen von einer "Steuer-CD" stammen und es nicht ihre Aufgabe wäre, die Plausibilität zu verifizieren.

    Was machen wir jetzt als Rentner mit gemeinsam knapp 2.000 Euro monatlichem Einkommen?

    Wer kann über ähnliche Erfahrungen berichten?