Hallo Flower*
Ich möchte Dir gerne Hinweise hinsichtlich zweier Entscheidungen gegeben, die vor Dir liegen; Welches Budget habe ich für Vermögensaufbau monatlich zur Verfügung und welche Renditeziele möchte ich mit diesem Budget erreichen?
In Deinem Starter-Post berichtest Du einerseits, dass Du von Deinen Nettoeinkommen iHv ca 3000€ (nur) ca 400€ monatlich für's Leben benötigst. Daher solltest Du ca 2600€ als Budget zum Sparen/Investieren monatlich zur Verfügung haben. Anderseits führst Du aus, dass Du zzt. 1000€+200€+200€=1400€ sparst/investierst. Somit verbleiben doch noch weitere 1200€ monatlich, die weder für Lebensunterhalt noch Sparen/Investieren vorgesehen sind.
Mein erster Tipp an Dich ist, für Dich festzulegen, welches Budget Du monatlich für die schönen und notwendigen Dinge benötigst (es wurde ja bereits auf BUV hingewiesen). Den Rest - so lapidar sich das jetzt anhören mag - solltest Du dann konsequenterweise für's Sparen/Investieren nutzen. Auf die Höhe dieses Budgets bzw. Deiner Lebenshaltungskosten möchte ich an dieser Stelle gar nicht eingehen. Mir ist vielmehr wichtig, Dir bewußt zu machen, wie elementar wichtig es beim langfristigen Vermögensaufbau ist, sich ehrlich zu machen, was man sich leisten muss/will und welches Budget monatlich für Dich Vermögen aufbauen soll.
Stell Dich dieser Entscheidung bewusst und emotionsfrei. Im Ergebnis kommst Du dann zur Erkenntnis, dass Du über's Jahr konstant X Euro als Budget hast. Oder Du erkennst, dass dieser Betrag X monatlich schwankt, weil Du zB im Sommer mehr gönnen möchtest (Urlaub) und Du im Dezember Du Deine Lieben beschenkst.
Du wirst auch erkennen, dass Du solch eine Budgetentscheidung immer wieder treffen musst, weil sich Dein Leben und Dein Umfeld ändert. Das Führen eines Haushaltsbuches hilft ungemein, dass Du Dir regelmäßig einen guten und ehrlichen Überblick über Deine Finanzsituation verschaffen kannst. Sollte bei Dir auch keinen großen Aufwand bedeuten, ein paar Zeilen in Excel ...
Mit dieser Budgetentscheidung solltest Du Dich mit Deinen Vermögenszielen beschäftigen, was Du ja auch schon begonnen und uns darüber informierst hast. Aus meiner Sicht hast Du richtigerweise die Notwendigkeit eines Notgroschens erkannt und mit 25.000€ schon eine ausreichende Höhe erreicht. Einerseits solltest Du jetzt bewusst anerkennen, dass dieser Notgroschen - das Tagesgeld mit (hoffentlich) Zinssatz oberhalb der Inflation - einen reinen Vermögenserhalt darstellt. Ich würde daher nicht monatlich 1000€ zum weiteren Aufstocken des Notgroschens ansetzen. Wenn Du nicht konkret fürchtest, dass zB Deine Auto in den nächsten Monaten kaputt geht, dann erkenne ich aus Deinen Posts nicht, warum Du den Notgroschen weiter aufstocken solltest. Bitte überlege Dir bewußt, für welche möglichen Notfälle und welchen finanziellen Sofort-Bedarfen Du Dich wappnen möchtest und lege dann die Zielhöhe fest. Wie oben wird Du Dir im Laufe der Zeit diese Entscheidung immer mal wieder "vorknöpfen" müssen/wollen.
Nun noch zum Vermögensaufbau und Deiner Renditeerwartung: Auch hier anknüpfend an Deinen Starterpost - Du hast ja Dich ja bereits für einen weltweit gestreuten ETF entschieden, damit also für eine langfristige Buy&Hold Strategie mit 7% Renditeerwartung. Hier möchte ich Dich bestärken, diesen Weg konsequent fortzusetzen und dazu dann auch Deine ganze finanzielle Kraft dafür einzusetzen.
Da Du ja um Meinungen gebeten hast: Halte Deinen Notgroschen auf dem derzeitigen Niveau, gehe finanzstark (time in market) monatlich mit Deiner bewußt getroffenen Budgetentscheidung in einen ETF (ich sehe da 2000€ plus). Bedenke, mit solchen finanzstarken Monatsinvestitionen wird genau dieses Geld für Dich in den nächsten 10 / 20 / 30 Jahren noch vielmehr für Dich arbeiten können.
Über das "Wie" und das jeweilige Risiko haben meine Vorredner schon viel Richtiges geschrieben.
Viel Erfolg bei Deinen Finanzentscheidungen.