Beiträge von Colonia

    Es ist als neues Mitglied hier leider sehr schwierig sich an der Diskussion zu beteiligen, wenn meine Postings fast 24 Stunden brauchen, bis sie von einem Moderator freigeschaltet werden.

    Die Diskussion hier ist dann schon viel viel weiter und meine Antworten liest oben niemand mehr ;(

    Meine aktuellen Postings zu Diskussion:

    #1.248 und #1.250

    wurden vor 20 Stunden geschrieben und eben freigegeben ;( ;( ;(

    Vielleicht hat ja jemand Lust auf #1.248 und #1.250 noch schreiben? ;)

    Würde mich freuen...

    Grüße

    Colonia

    PS: Jetzt kann ich scheinbar sofort antworten :thumbup:

    Ich würde an deiner Stelle nur auf den auschüttenden Vanguard FTSE All-World setzen.

    Ja, egal ob als Ausschütter oder als Wiederanleger, der Vanguard FTSE All-World ist persönlich mein absoluter Lieblings ETF :love: .

    Wenn ich diesen schon länger in der ausschüttenden Variante hätte und meine persönliche Dividendenrendite über die Jahre schon einen guten Puffer zur durchschnittlichen Dividendenrendite des Vanguard FTSE All-World aufgebaut hätte, sodass man relativ verlässlich davon ausgehen kann, das man jedes Jahr mindestens 2,5 % ausgeschüttet bekommt, dann würde ich nur diesen ETF + 4 Jahre Geldmarkt nehmen und mich (fast) "nie wieder" mit meinem Depot beschäftigen.

    Aktuell liegt meine persönliche Dividendenrendite beim Vanguard FTSE All-World bei 2,2%.

    Ich persönlich finde die persönliche Dividendenrendite absolut bedenkenswert. Über die Jahre steigt die Ausschüttung (auch real, also inflationsbereinigt) und das sorgt im Laufe der Zeit eben dafür, das man mit der persönlichen Dividendenrendite einen Puffer zu den (in meinem Fall) benötigten 2,5% aufbaut.

    Dieser senkt das Risiko bezogen auf die mindestens benötigten 2,5% und könnte auch in extremen Marktphasen (wie z.B. Börsencrash 2000 Dotcom-Blase und Börsencrash 2007/2008 Immobilien- und Weltwirtschaftskrise dann dafür sorgen, dass man seine 2,5% in diesem und den folgenden Jahren mindestens dann doch erhält, während andere, mit einer geringeren persönlichen Dividendenrendite (vielleicht noch nicht so lange) eine Ausschüttung von unter 2,5% erhalten (eben zur persönlichen Dividendenrendite).

    Unter anderem für solche Fälle dann ja auch noch der Geldmarktfonds.

    Wie würdest du dein Depot in MEINER Situation aufbauen?

    Guten Abend,

    danke für die Rückmeldungen bis hier.

    Dann formuliere ich meinen ersten Post etwas um:

    Ich bin 46 Jahre alt und habe aktuell einen sehr hohen Depotwert. Ich möchte (muss) schon jetzt in den Ruhestand gehen.

    Um mein Leben finanzieren zu können benötige ich jedes Jahr 2,5% von meinem aktuellen (also jetzigem) Depotwert plus Inflationsausgleich über die Jahre.

    Ich habe keine große Lust mich ständig mit meinem Depot zu beschäftigen. Ich möchte mir keine Gedanken machen, wann ich welches Geld benötige und wann ich mir welches Geld auszahlen kann, denn mit den 2,5% die ich jedes Jahr aus meinem Depot benötige kann ich sehr sehr gut leben und mir auch was gönnen.

    Es geht hier also nicht um Frugalismus (nichts gegen diese Lebenseinstellung/Führung, aber davon rede ich hier nicht).

    Da ich davon ausgehe, dass bei einer jährlichen Entnahme von 2,5% das Depot nicht "Pleite" geht (zumindest lassen, dass Berechnungen nach der Monte Carlo Methode vermuten) möchte ich einfach jedes Jahr 2,5% entnehmen (immer gemessen auf den Stand von Januar 2025).

    Da ich persönlich keine großen Erfahrungen mit Anleihen, und ein sehr hohes Depotvermögen habe, kam eben die Idee diese 2,5% jährliche Ausschüttung mit diesem Depot zu realisieren:

    • 90% Aktien ETF ungleich verteilt auf:
      • "Vanguard FTSE All-World" Ausschüttend (IE00B3RBWM25). Der "Vanguard FTSE All-World" soll langfristig für mehr Depotwachstum in Form von Kursgewinnen sorgen, da hier auch Technologie und ganz allgemein die Trends der kommenden Jahrzehnte mehr vertreten sind und zukünftig sein werden.
      • Sehr lange Daten, z.B. für Börsencrash 2000 (Dotcom-Blase) und Börsencrash 2007/2008 (Immobilien- und Weltwirtschaftskrise) liegen mir bei diesen beiden Produkten (All World und All World High Div) leider nicht vor. Durch Vergleiche zwischen MSCI World und MSCI World Quality Dividend habe ich für die letzten 20 Jahre jedoch errechnet, das ein weltweiter Aktien ETF mit Fokus auf eine Dividendenstrategie im Durchschnitt ca. 1,1% mehr ausschüttet als der MSCI World Dis (nur hier liegen 20 Jahre Daten vor) und man somit bei einem weltweiten Aktien ETF mit Fokus auf eine Dividendenstrategie im Durchschnitt ca. 2,7% Ausschüttungsrendite erhält. Also auch über Krisen und längere Drawdowns.
      • Der "Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield" Ausschüttend (IE00B8GKDB10) ist der höhere Dividendenlieferant und sorgt dafür, dass die 2,5% jedes Jahr erreicht werden.
    • 10% im Geldmarktfonds (aktuell "Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C Acc."). Keine Ausschüttungen, da nur als Liquiditätsreserve gedacht und nicht zum Erreichen der jährlichen 2,5% da. Evtl. Ergänzung um kurzlaufende deutsche Staatsanleihen (iShares eb.rexx 0,1 government Bond). Von dieser Liquiditätsreserve könnte ich 4 Jahre zu 100% leben oder deutlich mehr Jahre, die Lücke zu den 2,5% bei den Ausschüttungen aufstocken

    Persönlich bin ich ein ganz großer Fan von Kommer. Und natürlich ist mir seine Meinung zum Fokus auf Dividenden usw. bekannt. Und in meiner Aufbauphase habe ich über Jahre nur den Weltaktienmarkt (ohne Ausschüttungen und ohne Dividendenfokus) gefahren.

    Ich habe sonst niemanden, mit dem ich über mein Depot offen sprechen kann, das muss ich hier auch mal ganz ehrlich sagen.

    Daher bin ich über konkrete Verbesserungsvorschläge zu meinem aktuellen Depot sehr dankbar. Wichtig wäre hier sicherlich, sich dann in eben meine Situation (hoher Depotwert) und meine Wünsche (siehe oben) hineinzuversetzen.

    Ja, die ersten Jahre sind natürlich die kritischsten.

    Grüße

    Colonia

    Hallo Finanztip-Forum,

    ich habe zunächst einige Stunden damit verbracht, die vielen Seiten zu diesem Thema zu lesen (von alt nach neu). Bin aber noch nicht ganz durch.

    Relativ zum Anfang dieser sehr interessanten Diskussion wurde auch einmal über den "Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield ETF" diskutiert.

    Ich möchte diesen ETF noch einmal aufgreifen und um euer geschätzte Feedback zu meinem persönlichen Portfolio bitten:

    Kurz zu mir:

    Männlich, 46 Jahre alt, seit über 20 Jahren selbständig und wohne in Köln. Ich habe die letzten 20 Jahre all meine Kraft und Zeit in mein Unternehmen gesteckt, habe auf sehr viel Freizeit verzichtet, aber mit der Selbständigkeit auch sehr gut verdient.

    Leider musste ich aufgrund von gesundheitlichen Problemen meine Selbständigkeit beenden und gehe nun keiner Erwerbstätigkeit mehr nach.

    Weil ich die letzten 20 Jahre sehr gut verdient und mangels der Freizeit sehr viel gespart habe, steht mir (Stand heute) ein üppiges Depotvermögen zur Verfügung. Da hat es natürlich auch gut geholfen, wie sich die Börsen in den letzten 15 Jahren entwickelt haben, trotz der aktuellen Korrektur.

    Ich habe mein Depot bereits auf "Entnahme-Phase" umgestellt. Ich werde es hier gleich näher vorstellen und gehe schon jetzt einmal davon aus, dass es für viele hier sicherlich ungewöhnlich sein wird, wie ich mein Depot für meine "Entnahme-Phase" aufgebaut habe, die für mich mit 46 Jahren schon jetzt (seit 2025) begonnen hat. Weitere Einkünfte wie z.B. Gesetzliche Rente oder Betriebsrente habe ich übrigens nicht.

    Feedback, Kritik, Diskussion und Verbesserungsvorschläge zu meinem Depot sind ausdrücklich erwünscht und eure geschätzte Meinung wird erbeten.


    Grundsätzliches:

    Ich verfüge aktuell mit den Aktien-ETFs über ein Depotvermögen, welches es mir erlauben würde, mit einer jährlichen Entnahme von 2,5% bis zum Lebensende (hoffentlich noch 40+ Jahre) gut leben zu können.

    Ich kenne meine persönliche Risikotoleranz sehr gut und habe auch in der Vergangenheit aufgrund der sehr hohen Aktienquote stärkere Kursrückgänge, ja sogar Crashs ausgesessen. In meiner Ansparphase hatte ich immer 100% Aktien.

    Persönlich halte ich nichts von Anleihen oder Assets, die mein Depot stabilisieren sollen und mir deutlich weniger Rendite bringen.

    Wenn ich auf die langfristige, durchschnittliche Rendite des Weltaktienmarktes und auf mein Nervenkostüm vertraue, dann kann es für mich nur heißen, Aktien so hoch wie möglich + eine Liquiditätsreserve für unvorhergesehene Ausgaben oder für Ausgaben in längeren Schwächephasen.

    Mir ist auch sehr wohl bewusst, dass ich mit meiner Situation absolut nicht den durchschnittlichen Anleger repräsentiere, der vielleicht in ein paar Jahren in den Ruhestand geht. Ich kann verstehen, dass es für viele da sehr wichtig ist, wie stark das Depot schwankt und wann ich welches Geld eventuell benötige.

    Das ist bei mir nicht der Fall.

    Mein Depot hat grob folgende Zielvorgaben und Parameter:

    1. Begonnen habe ich im Januar 2025 mit einem Depotbestand an X Aktien-EFT-Anteilen (ich rechne also immer in Anteilen). Alle Aktien-ETFs im Depot sind ausschüttende ETFs. Alle Anteile zusammen sollen mir durch Ausschüttungen (egal zu welcher Marktphase) jedes Jahr 2,5% Rendite auszuschütten. Diese 2,5% beziehen sich auf den Depotwert, den alle Anteile im Januar 2025 zum Beginn der Entnahme-Phase hatten. Ich benötige also jedes Jahr immer den gleichen Betrag in Euro ausgeschüttet. Zu den langfristigen Ausschüttungsrenditen meiner gewählten Aktien-ETFs komme ich noch weiter unten.
    2. Es werden keine Anteile verkauft. Es ist nicht geplant das Kapital zu verbrauchen, Abflüsse erfolgen nur über Ausschüttungen
    3. Ich möchte auch weiterhin von den langfristigen Wachstumschancen des Weltaktienmarktes profitieren. Denn wenn alles gut läuft, dann habe ich ja noch Jahrzehnte Entnahme-Phase vor mir
    4. Der sicherlich über die Zeit stark schwankende Depotwert (nicht die Anzahl der Anteile) ist mir relativ egal, solange alle meine Anteile jedes Jahr die oben beschriebenen 2,5% Rendite auf den Anfangsdepotbestand bringen
    5. 10% des Depotbestandes liegen nicht im Aktien-Teil, sondern sollen sehr schwankungsarm, sicher und liquide angelegt werden. Mit diesen 10% können 4 Jahre Entnahme zu 100% finanziert werden, falls ein stärkerer Rückgang bei den Ausschüttungen auf ETF-Eben von der Fondsgesellschaft beschlossen werden würde. Oder für deutlich mehr Jahre, die Lücke zu den 2,5% bei den Ausschüttungen aufstocken

    Nachfolgend mein aktuelles Depot für die Entnahme-Phase:

    • 90% Aktien ETF ungleich verteilt auf:
      • "Vanguard FTSE All-World" Ausschüttend (IE00B3RBWM25). Der "Vanguard FTSE All-World" soll langfristig für mehr Depotwachstum in Form von Kursgewinnen sorgen, da hier auch Technologie und ganz allgemein die Trends der kommenden Jahrzehnte mehr vertreten sind und zukünftig sein werden. Meine aktuelle, persönliche Dividendenrendite für das Jahr 2024 lag hier auf die Ausschüttung pro Anteil bei 2,2%. Die langfristige, durchschnittliche Ausschüttung pro Anteil bei diesem ETF liegt bei ca. 1,6%, also unter meinen gewünschten 2,5%.
      • Sehr lange Daten, z.B. für Börsencrash 2000 (Dotcom-Blase) und Börsencrash 2007/2008 (Immobilien- und Weltwirtschaftskrise) liegen mir bei diesen beiden Produkten (All World und All World High Div) leider nicht vor. Durch Vergleiche zwischen MSCI World und MSCI World Quality Dividend habe ich für die letzten 20 Jahre jedoch errechnet, das ein weltweiter Aktien ETF mit Fokus auf eine Dividendenstrategie im Durchschnitt ca. 1,1% mehr ausschüttet als der MSCI World Dis (nur hier liegen 20 Jahre Daten vor) und man somit bei einem weltweiten Aktien ETF mit Fokus auf eine Dividendenstrategie im Durchschnitt ca. 2,7% Ausschüttungsrendite erhält. Also auch über Krisen und längere Drawdowns.
      • Der "Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield" Ausschüttend (IE00B8GKDB10) ist der höhere Dividendenlieferant und sorgt dafür, dass die 2,5% jedes Jahr erreicht werden. Meine aktuelle, persönliche Dividendenrendite für das Jahr 2024 lag hier auf die Ausschüttung pro Anteil bei 3,87%.
    • 10% im Geldmarktfonds (aktuell "Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C Acc."). Keine Ausschüttungen, da nur als Liquiditätsreserve gedacht und nicht zum Erreichen der jährlichen 2,5% da. Evtl. Ergänzung um kurzlaufende deutsche Staatsanleihen (iShares eb.rexx 0,1 government Bond). Von dieser Liquiditätsreserve könnte ich 4 Jahre zu 100% leben oder deutlich mehr Jahre, die Lücke zu den 2,5% bei den Ausschüttungen aufstocken

    Warum möchte ich hauptsächlich auf den "Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield" setzen und nicht auf einen auszahlenden Anleihe-ETF?

    • Sachvermögen
    • 30% Teilfreistellung
    • Mit über 2.000 Titeln weltweit breit diversifiziert und nicht so viel USA
    • Diversifizierung über Länder, Branchen und Währungen
    • Niedrigere Rendite als Weltaktienmarkt, aber deutlich höhere als Anleihen
    • Teilhabe (teilweise) an der langjährigen Rendite des Weltaktienmarktes über Kurssteigerungen
    • Über die Zeit steigende Dividenden und steigende persönliche Dividendenrendite, die über der langfristig im Durchschnitt zu erwartenden Inflation liegen dürfte (so zumindest bisher)
    • TOP 10 Positionen nur 12%
    • Technologie nur 7%
    • Keiner der TOP 10 aus Vanguard FTSE All-World enthalten
    • Somit für mich nicht nur eine bessere Alternative zu Anleihen, sondern auch der ideale Partner zum Vanguard FTSE All-World um Tech-Risiko und USA-Lastigkeit zu senken


    So, nun habe ich wirklich viel geschrieben und bedanke mich bei jedem, der meinen Eintrag liest und freue mich auf Feedback und Diskussion.

    Für mich ist natürlich insbesondere interessant, ob ich mit diesem Depot auch langfristig immer 2,5% Ausschüttungsrendite erreichen kann. Habt ihr Verbesserungsvorschläge?

    Danke

    Colonia