Danke noch mal für eure Zeit! Ich habe auf jeden Fall etwas dabei gelernt und überlege jetzt mal in Ruhe, was ich eigentlich will und wie es weitergeht.
Beiträge von Lucas
-
-
Also ich habe mir das ganze Dilemma noch mal durch den Kopf gehen lassen.
Die Gründe, warum ich mich damals für diesen Fonds entschieden habe, gelten eigentlich immer noch, u.a. direkter Dialog der Fonds-Verwaltung mit den Unternehmen. Aber klar ist auch, wenn ich Anteile erwerbe, dann merken die entsprechenden Unternehmen davon erst mal nichts. Laut Walz (https://hartmutwalz.de/nachhaltig-verspekuliert/) erhöht der Ausschluss "nicht-nachhaltiger" Unternehmen das Risiko durch weniger Streuung. Das finde ich nachvollziehbar. Wenn ich mir den Vergleich (https://www.fondsweb.com/de/vergleichen…K8,IE00B4L5Y983) anschaue, dann scheint aber der GLS Fonds in den Hauptbestandteilen nicht schlechter diversifiziert zu sein als der iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc)... Gleichzeitig ist beim GLS Fonds durch aufwendige Recherche und geringe Kosten nicht die Gefahr gegeben, auf Green washing hineinzufallen oder dass das grüne Gewissen ausgenutzt wird. Das meinte ich damit, dass ich von der GLS Bank überzeugt bin (nicht von der Performance des Fonds). Den Punkt von Walz, dass "nachhaltiges Anlegen auf globalen Finanzmärkten mit hoher Wahrscheinlichkeit wirkungslos ist, [da] dessen Effekt durch gegenläufige Ausgleichsprozesse (Fachwort „Arbitrage“) sofort wieder aufgehoben wird" verstehe ich nicht...
Damals 2021 sah es ja noch so aus, als wenn der Fonds halbwegs der Wertentwicklung der weltweiten Wirtschaft folgt. Wie die es geschafft haben, dass der Fonds sich seit 2021 so davon entkoppelt hat, ist mir ein Rätsel... Es kann am Urkaine-Krieg liegen, der viel Aufmerksamkeit von Nachhaltigkeitsthemen weg bewegt hat und es für entsprechende Unternehmen schwieriger gemacht hat, aber es kann natürlich auch an tausend anderen Dingen liegen.
Ist es - wie Walz behauptet - schon Spekulation, wenn ich darauf setze, dass nachhaltig agierende Unternehmen langfristig erfolgreich(er) sind?
Das mal beiseite gelassen und nur auf die finanzielle Seite geschaut, würde es doch eigentlich am meisten Sinn machen, möglichst bald die Anteile zu verkaufen und z.B. in einen weltweiten ETF zu investieren. Irgendwie dachte ich zu warten, bis zumindest ein Teil des Verlusts wieder ausgeglichen ist, aber wenn man doch davon ausgeht, dass ein ETF sich besser entwickelt, dann würde das in dem ETF ja schneller gehen. Ist es das, was du Schwachzocker meintest? Den ETF gibt's ja zurzeit auch günstiger. Dass der GLS Fonds nicht ganz so stark eingebrochen ist wie der ETF, wäre in dem Fall sogar von Vorteil. Oder übersehe ich da etwas?
-
Vielen Dank für euer ausführliches Feedback soweit. Die Tendenz scheint eindeutig zu sein, den Sparplan habe ich auf jeden Fall schon ausgesetzt. Die Kosten halten sich tatsächlich in Grenzen, 9€ pro Jahr Depotgebühr... Mein Gefühl sagt mir daher, mit dem Verkauf noch zu warten.
In der Zwischenzeit überlege ich mir eine Strategie, wie es weitergeht. Danke für die guten Anregungen dafür! Vielleicht wird es dann doch ein "normaler" ETF und ich nutze einen Teil des (hoffentlich
) Gewinns für den guten Zweck.Obwohl ich von der GLS-Bank ansonsten eigentlich überzeugt bin. Ich schaue mal in den Walz-Artikel rein...
-
Hallo liebes Forum,
ich habe im April 2021 angefangen, einen aktiv gemanagten Aktienfonds (A1W2CK) monatlich zu besparen. Damals sah der Kurs noch ganz gut aus, seitdem habe ich nur Verluste gemacht (aktuell -22%, knapp 10k € Verlust).
Den Fonds habe ich ausgewählt, da mir eine nachhaltige Geldanlage wichtig ist (ich weiß, darüber kann man streiten), er relativ günstig ist, kein Ausgabeaufschlag o.ä. und nach meiner Einschätzung breit gestreut.
Jetzt stellt sich mir die Frage: Sollte ich den Fonds verkaufen und z.B. in einen ETF investieren oder nur den Sparplan unterbrechen oder weiter besparen? Es kann ja leider niemand in die Zukunft sehen, aber gibt es Erfahrungswerte wie, dass sich so eine Art Fonds i.d.R. nach 15 Jahren erholt hat? Oder muss ich damit rechnen, am Ende mit Verlust rauszugehen?
Bis zum Renteneintritt habe ich noch ca. 30 Jahre Zeit
. Daher ist auch eine gewisse Risikobereitschaft da, ich möchte aber trotzdem nicht aufs völlig falsche Pferd setzen.Ich freue mich auf eure Gedanken dazu!