Beiträge von JumpY

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    Ich hatte hohe Kredite im Millionenbereich,

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    Das Thema ist hochkompliziert und selbst ich als sogenannter Fachmann will hier auf Grund der viel zu geringen Angaben KEINE Ratschläge gebe

    Das sind natürlich andere Projektgrößen, die ich nicht einschlagen werden - Hut ab vor der Leistung, freut mich!

    Ich verstehe auch, dass du keine Ratschläge geben möchtest - Jeder Fall ist vermutlich so unterschiedlich und das Risiko liegt am Ende immer beim Ausführer.

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    Beim Nachhaken läßt Du dann Informationen erkennen, die die Einschätzung der Lage fundamental verändern.

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    Es handelt sich nicht etwa um irgendein Immobiliengeschäft mit einem Fremden, sondern um einen geplanten Deal innerhalb der Familien: Ein Verwandter (Vater? Onkel?) hat ein Mietobjekt, das er wohl aus Altersgründen an Dich weitergeben möchte. Das Geld dafür würde er Dir in Form eines Privatdarlehens oder gar als Schenkung dazugeben, wünscht nur weiterhin eine regelmäßige "Rente" für seinen Lebensunterhalt.

    Das finde ich etwas überspitzt formuliert, komme ich aber mit klar. Ich habe die Ergänzungen in meinem zweiten Beitrag (innerhalb Familie) getätigt und mehrfach erwähnt, dass es mir in erster Linie "nur" um die Finanzierung und den Rahmen geht.

    Da spielte es für mich tatsächlich zunächst keine Rolle, ob das innerhalb der Familie geschieht oder durch einen Fremden - Ich muss ehrlich sein, ich hätte es im ersten Post entsprechend angeben können, habe ich nicht gemacht.

    Für mich besteht lediglich der Unterschied, dass mir das Objekt gezielt angeboten wurde, sonst hätte ich mich vermutlich niemals damit auseinander gesetzt - Aber: Den familiären Part lasse ich bewusst komplett aus und vor und handle in dem Fall "wie bei einem fremden". Gerade innerhalb verschiedener Familienkonstellationen entsteht bei solchen Vorhaben regelmäßig Ärger, weshalb das Gebäude durch mich auch nicht abgewertet wird, sondern "wie im freien Markt verhandelt" wird.

    Eine große Option hast Du vermutlich nicht: Entweder Du übernimmst das Objekt jetzt oder es fällt Dir in der Zukunft per Erbe ohnehin zu. Ich könnte mir vorstellen, daß der Markt für solche Objekte in Deiner Gegend nicht der größte ist, sonst könnte man das Objekt ja auch an einen Familienfremden verkaufen.

    Auch dafür, Dich auf Deine Aufgabe als Vermieter fit zu machen, ist in erster Linie der betreffende Verwandte zuständig und nicht wir. Er hat gegenüber uns den unschätzbaren Vorteil, daß er die Verhältnisse im Detail kennt (und auch Dich kennt!) und nicht wie wir großteils auf Vermutungen angewiesen ist.


    Der Verkauf auf dem freien Markt würde bestimmt funktionieren, aber vermutlich nicht mehr Gewinn einbringen. Nur weil jemand ein solches Gebäude besitzt, heißt das nicht, dass er damit umgehen kann und die ganzen Regelungen kennt - Sonst hätte ich nicht hier nach Rat fragen müssen, sondern hätte das mit ihm klären können. Kurz um: Es ist einiges in der Hinsicht schief gelaufen. Eine "Beratung" in der Hinsicht wäre eher kontraproduktiv.

    Zwecks Erbe: Jaein, das Gebäude würde irgendwann tatsächlich in diesem Fall in einen solchen Pot fallen. Es ist keine Bruchbude, aber wie man am Preis zu Mieteinnahmenverhältnis sehen kann, besteht gewisser Sanierungsbedarf. Ich weiß, wie das in 15+ Jahren ohne Investition enden würde - Nicht gut und das möchte ich verhindern.

    Das hast Du schön formuliert!

    Danke - Ich bin Realist und habe die Risiken schon ausführlich in meinem Kopf abgewogen. Ja, es ist nicht alles in Zahlen gefasst, aber ich weiß was auf mich zu kommt und dass ein anderes Risiko im Vergleich zu einer Geldanlage ETF oder ähnlichem steht.

    Du nennst für dieses Objekt einen Wert von 350 T€. Die Mieteinkünfte hätten in der jüngeren Vergangenheit 30 T€ für die Wohnungen und 20 T€ für die Gewerbeeinheiten betragen, zusammen 50 T€. Das wäre eine Rohrendite von 14% und somit ein exorbitant guter Wert. Schon 30 T€ für die Wohnungen allein wären bei einem Wert des Objektes von 350 T€ etwa 8%. Allein das wäre exzellent. Du erlaubst mir ob dessen sicherlich ein gewisses Stirnrunzeln.

    Betrüge der Wert des Objektes 700 T€ (also das Doppelte), wären die Zahlen immer noch gut.

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    Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg bei Deinem Projekt!

    Die Mieteinnahmen fallen tatsächlich in der Form an und ich kenne die Einnahmen der letzten Jahre.

    Ich bin auf eine Rendite von 5% nach meiner Risikoabschätzung gekommen. (Miete wie jetzt, ohne Gewerbe, Mietausfallquote, angesetzte "mittlere" Modernisierung)

    Genau aus diesem Hintergrund sehe ich das Invest im Grundsatz als lohnenswert an, aber ein Risiko und viel Arbeit bleiben. Ich habe natürlich keinen Immobilienverwalter und muss das alles erlernen + ausüben - Das reizt mich aber und sehe das als Herausforderung die Sache durchzuziehen.

    Wenn die Vollvermietung wieder eintrifft, ob Gewerbe oder in Wohnungen, sehe ich die Rohrrendite mit 10%+, was in meinen Augen ein wirklich guter Wert ist.

    Wenn noch jemand weiterhin Beiträge schreibt, gehe ich gerne darauf ein. Ich habe mir mehrere Seiten notiert und dank den Beiträgen recherchiert und werde diese nun zusammen fassen und das ganze mit Steuer-/Bankberatern durchgehen.

    In meinen Augen hat mir das schon sehr weiter geholfen und Bedanke mich für die Beiträge.

    Auch vielen Dank für die Erfolgswünsche, ich gehe von einer teils schwierigen Zeit aus, die am Ende Erfolg bringen wird.

    Viele Grüße

    Wenn ich Dich fragen dürfte: Warum planst Du das überhaupt? Was willst Du damit erreichen?

    Du hast offensichtlich nicht das Geld für einen solchen Erwerb und nimmst damit letztlich eine Menge geliehenes Geld in die Hand. Der Finanzer nennt so etwas ein gehebeltes Investment. Damit kannst Du ganz schnell viel Geld verdienen, aber auch viel Geld verlieren. Für den Könner gilt meist das erste, für den Anfänger oft das zweite.

    Das darfst du selbstverständlich fragen - Ich plane damit eine langfristige Einnahme, keine kurzfristige hohe Gewinnerzielung.

    Ich habe selbstverständlich nicht das benötigte Kapital für einen vollständigen Barkauf, könnte aber ~150k+ € als Eigenkapital nutzen, falls das die Frage war. Das Eigenkapital wurde in der Betrachtung bewusst ausgenommen, da es eben "nur" um den Vergleich der Finanzierungsarten geht.

    Die Mieteinkünfte belaufen sich aktuell auf ca. 30k€. Die freien Gewerbeflächen, die zwar über 15 Jahre zu 90% vermietet waren aber aktuell leer stehen, haben bei letzter Vermietung (in 2024) nochmal fast 20k€ betragen.

    Der Bedarf dieser Flächen ist allerdings gering und obligt einem gewissen Risiko der weiteren Vermietung, weil die Nachfrage aktuell nicht besteht. Ich stehe den Chancen aber optimistisch gegenüber, diese Flächen vermietet zu bekommen, und im Zweifel eine Umwidmung in Wohnfläche anzustreben. (Das bedingt natürlich Investitionskosten, die Umwidmung ist aber geprüft und erlaubt)

    Wie weiter oben geschrieben, ist das Gebäude aktuell bis auf die Gewerbefläche vermietet und kann auch in der Form weiter vermietet werden. Ich bin mir komplett im klaren darüber, dass Sanierungen anfallen und der Invest nur auf langfristige Sicht profitabel ist und zunächst Geld reingesteckt werden muss.

    Ich stelle es mal überspitzt dar: Das Gebäude würde sich mit aktuell vermieteter Lage selbst abtragen können. Die zusätzlich anfallenden Sanierungskosten verlängern die Zeit bis das Gebäude eine Rendite abwirft.

    Der/die Eigentümer aus der Familie möchte sich jetzt davon trennen, weil er die Verwaltung und Instandhaltung in den kommenden Jahren nicht mehr stemmen kann/will.

    Hallo zusammen,

    zunächst vielen Dank für die Antworten, die es vermutlich recht passend getroffen und auch geholfen haben. Ich gehe auf einzelne Punkte ein, ggf. nicht in der Reihenfolge der Antworten damit es sinnhafter ist.

    Die Idee des Verkäufers, dass du ihm die Immobilie über 20 Jahre abstotterst, finde ich persönlich aus seiner Sicht schwer nachvollziehbar (sofern es sich beim Verkäufer nicht gerade z.B. um deinen Vater oder deine Schwester handelt). Wer bindet sich freiwillig so ein Risiko für Stress und finanzielles Ungemach ans Bein? Gut möglich, dass das dem Verkäufer auch irgendwann auffällt und er dann kurz vor Unterschrift den Rückzieher macht.

    Mir persönlich wäre auch nicht ganz wohl, eine fremde Privatperson im Grundbuch zu haben (ich nehme mal an, dass der Verkäufer darauf bestehen würde). Wer weiß wie kooperativ der dann ist, wenn es mal um Löschung der Grundschuld, Weiterverkauf der Immobilie usw. geht.

    Korrekt getroffen - Innerhalb der Familie. Mein Vorschlag war die einmalige Zahlung der Summe, es besteht aber seitens Verkäufer der Wunsch, den Kauf nach Möglichkeit als Rate darzustellen.

    Den Punkt mit der Privatperson im Grundbuch habe ich mir nochmal gesondert notiert. Ich habe das bislang nicht als kritisch gesehen, ob da nun ein Bankinstitut oder eine zusätzliche Privatperson drinstehen würde. Dabei stelle ich mir gerade Frage, ob eine Bank sogar einen späteren Sanierungskredit (wenn das z.B. in 10 Jahren notwendig würde) ablehnt oder erschwert, weil eine weitere Person im Grundbuch steht.

    Nach dem was du schreibst scheinst du z.B. die Abschreibungen des Kaufpreises gar nicht auf dem Schirm zu haben, die normalerweise der größte steuerliche Effekt bei vermieteten Immobilien sind. Das ist kein Vorwurf und du entscheidest, aber mir wäre das zu heiß ohne mich erst mal besser informiert zu haben.

    Vielen Dank für den Hinweis, die Abschreibungen hatte ich in der Form nicht auf dem Schirm. Ich habe mich viel im privaten Umfeld informiert, wo aber nur Erfahrungen im selbstgenutzen Wohneigentum bestehen und eben nicht in der Vermietung.

    Da habe ich definitiv Aufholbedarf um die richtigen Informationen zu bekommen.

    Ein unerfahrener Käufer trifft auf einen unerfahrenen Verkäufer. :)

    Mal angenommen, der genannte Hauswert stimmt (was ich nicht beurteilen kann), so kommt die Rechnung sogar hin: Man legt 350 T€ auf ein Konto, das sich mit 3,35% verzinst. Von diesem Konto kann man 20 Jahre lang monatlich 2000 € entnehmen, dann ist das Geld aufgebraucht (Steuer nicht berücksichtigt).

    Es ist rechtlich möglich, daß der Verkäufer Dir ein Darlehen über 350 T€ zu 3,35% gibt (das sind im Moment von der Größenordnung her marktübliche Konditionen), das Du mit 2000 €/m abstotterst.

    Auch das stimmt :)

    Der (von mir) vorgeschlagene Hauswert inkl. anliegendem Grundstück liegt bei ~450 T€ ; Dabei entfallen 100 T€ in einer Einmalzahlung auf eine Person und die restlichen 350 T€ auf eine weitere Person. Die Verteilung dabei ist abgestimmt und die Einmalzahlung ist auch fix.

    Die übrige Person hat die Höhe der Rate als seine Wunschfestlegung festgelegt und ist mir gegenüber damit ins Rennen gegangen. Nach verschiedener Kreditrechnungen finde ich die resultierende Verzinsung gegenüber einer Einmalzahlung auch realistisch im Vergleich zur Kreditaufnahme, auch wenn der Zins für Festanlage wie von dir beschrieben die 3,35% vermutlich nicht erreichen wird.

    Eine Frage zu der Art des "Privatdarlehens": Es ist aber doch richtig, dass dieses Darlehen vollständig als Tilgung angesehen wird und somit "keine absetzungsfähigen Zinsen" enstehen, oder? (Ich hoffe das ist verständlich ausgedrückt, mir fehlen dazu vermutlich die passenden Begriffe)

    Hallo JumpY,

    noch ein paar ergänzende Aspekte: Mehrere Wohnungen, derzeit wohl nicht vermietet und ein realistischer Kaufpreis von 350k? Das schreit nach größerem Sanierungsbedarf. Eine Bruchbude werden Sie, abgesehen von Varianten am Rande der Legalität, auch nur schwer vermietet bekommen. Haben Sie diese Fragen alle schon geklärt, bevor Sie sich Gedanken über Finanzierungsdetails machen?

    Gruß Pumphut

    Ja und Nein. Die Information, dass es im Gesamten 450 T€ kostet, hatte ich schlichtweg zunächst nicht für relevant gehalten, da die Zahlung an Person1 fix ist.

    Das Gebäude ist aufgeteilt in Wohn- und Gewerbefläche. Die Wohnfläche ist über Jahre hinweg voll vermietet, lediglich ein Teil der Gewerbefläche ist aktuell leer.

    Ich würde das Gebäude nicht als Bruchbude bezeichnen, aber es besteht definitiv größerer Sanierungsbedarf, der aber bekannt und einkalkuliert ist.

    Ich danke vielmals für die ersten Beiträge und finde den Vorschlag von Literatur neben professioneller Beratung hilfreich. Ich freue mich gerne über weitere Anregungen und werde mich auch selber weiter in das Thema einarbeiten.

    Im Grundsatz bin ich mir über die Komplexität und Risiken bewusst, die im Verlauf der Vermietung usw. bestehen werden. Ich sehe die Anfrage auch eher in der Form der "welcher der beiden Finanzierungswege ist der sinnvollste" und nicht "ist der Kauf im ganzen sinnvoll". Das kann ich definitiv mit einem Ja beantworten - Vorausgesetzt mein Know-How wird für den Betrieb entsprechend aufgebaut.

    Vielen Dank und viele Grüße

    Hallo zusammen,

    mich beschäftigt eine Frage, die ich mir nicht sinnvoll beantworten kann und würde mich freuen wenn mir jemand einen Rat oder mögliche Stichworte geben kann, um den Sachverhalt wirklich verstehen zu können.

    Fall:

    Ich möchte eine Immobilie mit mehreren Wohneineheiten erwerben und habe dazu einen "Wunsch"-Kaufpreis für mich selber ermittelt. Dieser ist im Grundsatz in Ordnung, der Verkäufer hat aber grundsätzlich auch Interesse an einem Ratenkauf / Rate als Rente.

    Immobilienwert ca. 350.00€ ; "erwünschte" Rate bei einem Ratenkauf 2000€ über 20 Jahre (480.000€).
    Nun liegen dazwischen natürlich 130.000€ über die Laufzeit von 20 Jahren und ich stelle mir die Frage, welche Variante zur Finanzierung die bessere/günstigere für mich wäre.

    Nehmen wir an, ich nutze keinerlei Eigenkapital und kann die Immobilie zu 100% voll finanzieren. Ich habe dann natürlich neben der Tilgung gewisse Zinsen zu tragen, der Verkäufer bekommt dabei dann einen einmaligen Betrag. Alternative dazu, wäre der Ratenkauf über festgeschrieben 20 Jahre und somit einer höheren Gesamtsumme. Vorteil daran ist es, dass ich keinen Kredit benötige und das Gebäude so abzahlen kann.

    Nun meine Frage/n, wo ich nicht komplett durchsteige:

    - Nach meinen Recherchen, sind die Zinsen als Ausgaben absetzungsfähig, da es sich um ein Mietobjekt handelt und keine Eigennutzung vorgesehen ist.

    - Wogegen werden die Zinsen gerechnet? Nehmen wir an, dass ich einen normalen Lohn mit der normalen Steuerbelastung habe und das Objekt komplett unvermietet ist. Werden die Zinsen dann als Ausgaben gegen meine "normale" Steuerlast gerechnet?

    - Wenn das Objekt vermietet ist und ich dadurch z.B. 25.000€ Mieteinkünfte erziele - Werden erst dann die Zinsen als Ausgabe angerechnet?

    - Der Erwerb als solcher, kann nicht als Ausgabe angegeben werden und wirkt sich somit nicht steuerrechtlich o.ä. aus, ist das richtig? Somit könnte ich bei der Ratenzahlung "nichts geltend" machen, außer die sonstigen Ausgaben für das Gebäude, oder ist auch das irgendwie anrechenbar? Falls ja, wo kann ich dazu etwas finden und mich evtl. einlesen?

    - Welches Modell ergibt (voraussichtlich) mehr Sinn? Das ganze wird natürlich notariell festgeschrieben, d.h. meine Schuld entsteht dann gegenüber dem Verkäufer und nicht einer Bank als dritten.

    Abschließend werde ich selbstverständlich damit auf einen Steuerberater zugehen und das Vorhaben besprechen. Da das ganze aber noch relativ volatil ist, möchte ich mich zunächst selber informieren und ggf. die Hilfe der Experten hier annehmen um mir schon mal einen Überblick zu beschaffen.

    Wenn mir jemand dazu weiterhelfen kann, würde ich mich sehr freuen.
    Vielen Dank und viele Grüße