Ich bin froh, dass Sie fragen. Ich möchte die ePA sehr gern nutzen und bin schockiert, wie schlecht sie funktioniert.
Ich bin bei der hkk versichert und habe mich für die ePA registriert. Als ich letzten Herbst in meiner Orthopädischen Praxis vorsichtig vorfühlte, ob sie meine Befunde in die elektronische Patientenakte übertragen könnten, sagte die Sprechstundenhilfe „Elektronische Patientenakte? Was ist das?“. Da ahnte ich bereits wohin die Reise geht.
Letzte Woche bat ich meine Zahnarztpraxis darum, mir meine Befunde in die ePA hochzuladen, da ich zu einem anderen Arzt wechsele. Antwort „Leider funktioniert das Hochladen oft nicht. Wir bekommen eine Fehlermeldung.“ ePA: auch hier nicht möglich.
Das fehlende Vertrauen in die Sicherheit ist nicht der einzige Grund, warum Menschen die Akte nicht nutzen wollen. Ich sehe folgende weitere:
-Komplizierter Registrierungs- und Aktivierungsprozess (Code per Brief, von dem nicht klar ist, wann und wo genau man ihn eingeben muss und dass man ihn später immer wieder braucht)
-Gesundheitskarte wird bei der Authentifizierung teilweise nicht erkannt (finde den magischen Abstand und Winkel zur Rückseite des Handys, um die erlösende Bestätigung zu erhalten, dass sie erkannt wurde)
-Sehr schlechte Nutzerführung im Registrierungs- und Anmeldeprozess (um die bereits eingerichtete Face ID zu nutzen, beim nächsten Login bitte wieder die Gesundheitskarte präsentieren. Why?!)
- Usuability der App ist mies (Wie lange haben Sie gebraucht, um das Plus-Zeichen zu finden, mit dem man neue Praxen hinzufügen kann)
-Technische Probleme in den Arztpraxen (Hochladen nicht möglich)
Wäre ich direkter Auftraggeber dieser Anwendung, ich würde sie den Entwicklern um die Ohren hauen. Ich krieg fast physische Schmerzen, wenn ich mir vorstelle, dass das die digitale Zukunft Deutschlands ist. Hmmpfff!