Beiträge von Gepaeckablage3758

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    Wenn dann fast alles weg ist für die Pflege von Person 1 hat Person 2 kaum noch eine Chance, seine eigene Rentenlücke zu füllen, auch wenn er sich vorher noch so sehr bemüht hat zu sparen. Das finde ich schon bitter.

    Genau das war die Befürchtung.


    Aber das scheint ja nicht der Fall zu sein, soweit zu meiner Frage 1, ob das denn wirklich alles so schlimm ist wie ich mir das ausmale. Das hier:

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    Zum Thema Partner A im Pflegeheim, was bleibt Partner B ... gibt es ein (finde ich) tolles, leicht verständliches Papier https://www.eva-stuttgart.de/fileadmin/Reda…es_Partners.pdf

    und das hier:

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    finde ich sehr klärend und auch beruhigend. Pflege Angehöriger ist dann zwar noch immer sehr teuer, aber nicht in dem Maße wie ich es dachte. Denn de facto habe ich 0 Ahnung davon wie Pflege funktioniert und finanziert wird, abgesehen von der Erfahrung aus meinem Umfeld.

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    Hier gerät einiges sehr stark durcheinander. Wenn man keine Erfahrungen hat mit Pflegebedürftigen Menschen, ist das alles sehr, sehr wirr.

    Das liegt wohl an ein paar Dingen. Einerseits habe ich versucht das ganze möglichst Anonym zu erklären und dabei ist ggf. wichtiges verloren gegangen. Andererseits habe ich natürlich die tolle Mischung aus "Neu im Thema" und "emotional total investiert" weil es sich in dem Fall um ein Familienmitglied handelte. Noch dazu ist meine Erinnerung an die tatsächlichen Zahlen und Umstände nicht so gut. Der Eigenanteil war jedenfalls höher als das Einkommen des Partners, meine ich. "Damals" war das nur ein Schauplatz von vielen und nicht das wichtigste Thema. Ist aber hängen geblieben und beschäftigt mich.

    Ggf. denke ich auch mal über eine Pflegezusatzversicherung nach. Ich bin auch der Meinung, dass es, wenn möglich, besser ist sich um sich selbst zu kümmern anstatt anderen auf den Taschen zu liegen. Sei es der Familie oder der Solidargemeinschaft.
    Scheint mir aber, dass es nicht schaden würde sich vorher einmal tiefer in das Thema Pflege etc. einzulesen.

    Danke nochmal an alle, die sich die Zeit genommen haben um ihr Wissen und ihre Erfahrungen beizusteuern. Bleibt gesund!

    Hallo zusammen,

    danke für eure Antworten.

    Es ging mir hier um die Rente: Rürup, Riester oder betriebliche Altersvorsorge sind Schonvermögen und werden nicht angetastet, zumindest nicht bei Bürgergeld soweit ich weiß.
    Eine meine Kernfragen war: Das gilt für ein ETF-Depot nicht, d.h. damit hat man keinen solchen Schutz? Wenn man das vermeiden will, lohnt sich doch die teurere und unflexible Rentenversicherung? Und es ging auch um den Schutz von Angehörigen vor nicht zu bewältigenden Kosten. Denn nicht nur man selbst bezahlt die eigene Pflege, sondern auch die Partner.
    Diese Kernfrage scheinen viele hier nicht verstanden zu haben, oder es war ihnen egal und sie hatten einfach das Bedürfnis nach moralischer Überlegenheit.

    Referat Janders hat sehr gut und kompakt geantwortet: Ja, das Depot ist dann weg, weil man es auch für andere Sachen nutzen kann. Z.B. Urlaub. Und das ist nun einmal nicht so schonenswert. Und wenn man seine Rente als Schonvermögen haben will, muss man halt andere Wege gehen.
    Auch danke an adrianberg für seine nüchterne und lösungsorientierte Antwort.

    An dem Punkt hätte der Thread eigentlich geschlossen werden können.

    Generell bin ich auch der Meinung, dass man seine eigene Pflege natürlich in weiten Teilen selbst finanzieren sollte, wenn möglich. Wenn ich auf Pflege angewiesen bin und 500k auf meinem Depot habe, dann weg damit. Wenn ich aber Mitte 30 und verheiratet bin, mein Partner und ich gemeinsam für unsere Rente vorgesorgt haben und dass dann alles weg ist, weil mir etwas passiert ist und mein Partner solange ich lebe wegen mir in Armut lebt und kaum Rente haben wird? Ist es nicht nachvollziehbar, dass man soetwas für seinen liebsten Menschen nicht will?
    Es ging mir auch um den Schutz der Hinterbliebenen, die de-facto so oder so auf Sozialhilfe angewiesen sind wenn ihre Rente weg ist. Entweder sofort, oder halt in der Rente.
    Ich verstehe, dass irgendwer die Pflege nun einmal bezahlen muss, aber bei solchen Kosten sind normalverdienende Individuen ohne große bis enorme frei verfügbare Rücklagen leider einfach überfordert.

    Auf die Frage "Wozu das Geld denn sonst nutzen?": In dem Fall in meinem Umfeld, hat der hinterbliebene Partner noch kleine Kinder zu versorgen, Altersarmut zu vermeiden und wenig Möglichkeiten und Zeit sich ein solides Einkommen zu erarbeiten.

    Auf ethische Kriteleien hätte ich dankend verzichten können. Es ging hier nicht darum, das Vermögen zu bewahren um sich den nächsten Ägypten-Tauchurlaub zu finanzieren und parallel Vater Staat alles zahlen zu lassen. Sondern darum, die finanzielle Existenzgrundlage bzw. Rente zu sichern und Altersarmut zu vermeiden wenn ein Partner auf Intensivpflege angewiesen ist. Oder auch andersrum, seinen Partner vor so einem Szenario geschützt zu wissen. Andere Rentenformen sind aus gutem Grund Schonvermögen. Viele Kommentare hier wirken leider anmaßend, frei von Mitgefühl und auch schlicht und ergreifend am Thema vorbei.
    Finden Sie es nicht nachvollziehbar, dass man nicht plötzlich verarmen und für einen unbestimmten Zeitraum, ggf. für immer, auf Sozialleistungen angewiesen sein möchte, wenn man gerade schon seinen Partner verloren hat? Es gibt Zustände, da sind Menschen zwar noch warm, aber leider weg. In dem Kontext ist diese Frage entstanden.

    Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass niemand von Ihnen einmal in eine solche Situation kommt.

    Danke an Referat Janders und Adrianberg für die Beantwortung meiner Fragen:
    1. Ja, das kann passieren und stimmt so.
    2. Wer das nicht will, muss seine Rente in einer Form anlegen, dass Sie als Schonvermögen gilt.
    3. Ja, dafür ist ein normales Depot ungeeignet.

    Ich wünsche allen beteiligten einen schönen Abend.
    Der Thread kann von mir aus jetzt gerne geschlossen werden.

    Hallo zusammen,

    ich beschäftige mich aktuell mit dem Thema Altersvorsorge. Bisher bespare ich monatlich einen MSCI-World-ETF. Kürzlich musste ich jedoch erfahren, dass dieses Vermögen – sofern es nicht explizit als „Rente“ gekennzeichnet ist – im Pflegefall für die Finanzierung von Pflegekosten herangezogen werden kann.

    Hintergrund: In meinem Umfeld gab es leider kürzlich einen Fall, bei dem eine plötzliche schwere Krankheit voraussichtlich zu Intensivpflegekosten von mtl. ca. 20.000 € geführt hätte. So wie es damals aussah, hätte der Partner des Pflegebedürftigen einen großen Teil dieser Pflegekosten tragen müssen. Das hätte relativ schnell jegliche Ersparnisse aufgebraucht, bis Hilfe zur Pflege hätte beantragt werden könne. Damit wäre eine ETF-Depot-Rente dann auch weg.
    Soweit ist es aber nie gekommen, da die betroffene Person leider verstorben ist.

    Meine Fragen an euch:

    1. Pflegerisiko: Wurde die Situation damals tatsächlich korrekt eingeschätzt? Kann ein Pflegefall in der Familie die Ehepartner tatsächlich so finanziell ruinieren, dass dann auch Depots die eigentlich für die Rente gedacht wären aufgebraucht werden müssen? Ich hätte eigentlich gehofft, in solchen Fällen hilft unser Sozialsystem.
    2. ETF-Rentenversicherung als Lösung? Wäre eine ETF-basierte private Rentenversicherung (eher keine Riester/Rürup) sinnvoll, um das Vermögen zu schützen – trotz höherer Kosten und geringerer Flexibilität? Vorausgesetzt, sie gilt im Pflegefall als geschütztes Vermögen.
    3. ETF-Depot Nachteil: Ist es ein großer Minuspunkt des „ETF-im-Depot“-Altersvorsorge-Modells, dass es nicht explizit als Altersvorsorge gilt und somit nicht geschützt ist?

    Eigentlich hoffe ich, dass wir das alles nur falsch verstanden haben.
    Und natürlich, dass einem so etwas nie passieren muss, toi toi toi...

    Vielen Dank schonmal für eure Einschätzungen!