Beiträge von tomA7

    Es wurde bereits auf den Punkt gebracht. Wer es nachrechnen kann, der wird erschrecken und wer sich wirklich mit dem Steuersystem auskennt, der merkt schnell, dass die 50% bei Auszahlung nicht Gleiches mit Gleichem vergleicht.

    Eigentlich sollten Nettopolicen sehr einfach zu verstehen sein und die Basisinformationsblätter gute Informationen geben. Aber es ist dann doch nicht so einfach, wie es erzählt wird und oft schwer, alle Kosten und deren Auswirkungen zu verstehen.

    In den allermeisten Fällen wird sich das Ganze für den normalen Sparer nicht so sehr lohnen, wie es beworben und erzählt wird.
    Sehr häufig sind die Tarife unflexibel und die Gesamtkosten am Ende viel höher als häufig dargestellt. Die Beratungen sind teilweise unterirdisch. Vom Berater eine echte Gesamtkostenbetrachtung zu bekommen ist meist nicht einfach und erfordert viel Wissen und Druck.
    Ob sich eine immer wieder empfohlene Umschichterrei in der Phase bis zur Rente wirklich lohnt, dass muss jeder für sich entscheiden. Die Notwendigkeit kann in jedem Fall für viele Sparer bestritten werden und meist gibt es auch gar nicht die entsprechenden ETFs dafür in den angebotenen Verträgen, ganz zu schweigen von der Erfahrung und dem Investitionswissen, dass man dafür braucht. Sowas bekommt man nicht in einem Jahr im Internet.
    Wem das aber wichtig ist, der hat zumindest etwas von seiner Rumspringerei auf der Steuerseite, wenn er nicht zu viele Verluste mit der Spekulation macht.
    Bewiesen ist, dass es auf 30 oder 40 Jahre gesehen eher wenig bis nichts bei der Rendite bringt. Man müsste dann schon viel besser sein, als die allermeisten professionellen Fondsmanager.
    Besser ist es, sich günstige ETF-Indexfonds (auch bei den passiven ETFs gibt es weniger günstige) zu suchen, die zum eigenen Risiko- und Anlageprofil passen.

    Wenn es jemanden doch gelingt, preiswert (die meisten Honorarberater machen es eher extrem teuer) an eine Netto-ETF-Police mit großer ETF-Auswahl zu vertretbaren Kosten heranzukommen, dann eignet sich sowas insbesondere zum Vererben bei hohen Depotsummen über den Freigrenzen. Ich weiß, dass ist kein schönes Thema, aber für Vermögende eine gute Möglichkeit den Depotübertrag unter akzeptablen Kosten steuerlich günstig zu gestalten.
    Zusätzlich kann es sich für Vermögende mit entsprechenden Ersteinlagen bei längeren Laufzeiten wegen dem später hohen Renten-Steuersatz (den ein Durchschnitts-Sparer schwer erreichen wird) lohnen. Wir sprechen hier eben nicht vom gänigen Sparer, sondern von Menschen, die 6 stellige Beträge zu Beginn einzahlen und ggf. vierstellige monatliche Sparbeträge über mehr als 20 Jahre leisten.

    Für die meisten Sparer mit unabdingbaren Wunsch nach Versicherungsschutz sollte eine Kombination aus einem sehr guten ETF-Sparplan Depot-Anbieter und sehr guten und kostengünstigen Risikoversicherungen geprüft werden. Vor dem Abschluss einer ETF-Nettopolice bitte unbedingt ALLE Kosten (auch die des Honorarberaters, insbesondere unnötig teure Betreuungspackete) vergleichen, ob man mit einem günstigen Depot und günstigem Risikoschutz insgesamt nicht besser fährt. Flexibler ist man so auf jeden Fall.

    Der angebliche Steuervorteil in der Rente wird häufig überschätzt, weil das Einkommen dann beim überwiegenden Teil der Bevölkerung nicht so wahnsinnig hoch ist und der Steuersatz niedrig. Deshalb auch prüfen, was eine Steuererklärung als Rentner ausmacht, denn häufig fließt genau an dieser Stelle wieder Geld zurück. Viele Rentner wissen das aber nicht.

    ACHTUNG: Bei sehr langen und konsequenten Ansparphasen (über 35 Jahren) mit entsprechender Dynamisierung unbedingt prüfen, ob eine Verrentung überhaupt sinnvoll ist, weil der Zinseszins und Dividenten Effekt postiv zugeschlagen haben und man sehr viele Jahre Rente kassieren muss, um das Kapital wieder rauszubekommen. Unbedingt auf die Möglichkeiten und Konditionen achten. Oft lassen sich Versicherungen faire Tarifleistungen als Zusatz teuer bezahlen.
    Ein Auszahlungsplan mit möglichst starkem Werterhalt kann dann auch die folgenden Generationen erheblich bei der Altersvorsorge unterstützen, wenn das Depotvermögen am Ende in die Erbmasse kommt und ein Depot einfach übertragen und auf die Erben aufgeteilt werden kann (z.B. per Testament).
    Wenn es unbedingt doch eine Rente sein muss, dann spielen der Rentenfaktor, die Finanzstabilität und die Kosten der Versicherung in der Rentenphase eine sehr wichtige Rolle.
    Sicher kann man bei einer Insolvenz auf Protektor hoffen. Aber nicht immer klar ist, wie die Leistungen dann weitergeführt werden. Es muss einem auch klar sein, dass das eigene Depotvermögen im Zweifel nur virtuell ist, da die Gelder in den Fonds zur Masse des Versicherers gehören und häufig nicht wie bei Depots getrennt verwart werden.