Das war wirklich sehr hilfreich, vielen Dank. Es geht nicht direkt um mich persönlich - aber gut, dass du es so formuliert hast. An sich finde das Thema sehr spannend, auch wenn es immer individuell von der finanziellen Lage abhängt.
Was man noch in so einer Situation noch machen kann, wäre sicherlich die Möglichkeit eines Bürgen, einer Schenkung, Leibrente oder einer Erbschaft – aber die ist ja in den seltensten Fällen gegeben, richtig?
Dabei bin ich auch auf das Thema Vollfinanzierung gestoßen (ist in den USA und Großbritannien wohl Gang und Gäbe). Hier es so, dass die Bank den kompletten Kaufpreis des Hauses vorstreckt und mit Baufinanzierung bis zu 120 % des Kaufpreises gewähren (zwecks Nebenkosten etc.)!
Aber du hast es ja schon richtig gesagt: Je weniger die Bank eine Immobilie beleihen muss, umso besser (aufgrund des Falles einer Verwertung etc. pp). Also je näher an 100 %, desto teurer.
Deshalb hatten einige Freunde und Bekannte und ich sehr viel über dieses Thema Vollfinanzierung diskutiert. Finde das Konzept zwar an sich ganz gut und ich weiß auch, dass sich Freunde von mir dahingehend viel informiert haben, weil sie jetzt auch aufs Land ziehen wollen, da sie Nachwuchs erwarten und sich schon bis hin zur Einrichtung einen genauen Plan gemacht haben (z.T. sogar schon die Gestaltung des Kinderzimmers) und hohe Zinsen in Kauf nehmen würden. Und da sie einen sehr natürlichen Lebensstil anstreben und auch beim neuen Haus das gleich umsetzen wollen, haben sie sich größtenteils in Handwerksarbeit gefertigte Massivholz Möbel ausgesucht. Den größten Teil der gesamten weiteren Einrichtung wollten sie in diesem Stil umsetzen, was nicht gerade sehr günstig ist, wenn man mal von der hohen Qualität dieser Möbel ausgeht. Aber genug abgeschweift… so eine Vollfinanzierung wäre mir persönlich zu unsicher und riskant und auch zu teuer - aber wenn es echt so dringend ist und das Wunschhaus sofort genutzt werden soll, dann ist es auf jeden Fall erstmal eine Option, die man bei den Banken erfragen kann.
Ich denke aber auch, dass nicht jeder ein Haus komplett im Voraus bezahlt bekommt und die Banken sich schon „ihre Kandidaten“ dafür richtig auswählen. Die Banken sind ja schließlich keine Wohlfahrtvereine… Die wollen ja trotzdem irgendwann Geld sehen und auch welches verdienen. Ich glaube Stiftung Warentest hat diesbezüglich auch mal einen Test (von 2015) gemacht, wie ein geringes EK die Hausfinanzierung „verteuert“ – soll heißen es werden auf jeden Fall höhere Zinsen verlangt und die Tilgung dauert länger. Und was für die Bank noch wichtig ist: Die Verpfändung von Lebensversicherungen / Risikolebensversicherungen für den Todesfall und das man sowieso als Eigentümer im Grundbuch eingeschrieben ist soweit ich weiß.
Was haltet ihr von so einer Vollfinanzierung?