Ok, mal sehen, ob ich das alles hinkriege
Frage a) Handelt es sich um die Depobank, über die ich die ETFs gekauft habe z.B. Diba oder eine Depotbank, die die Fondgesellschaft als ihre Depotbank eingetragen hat?
Nein, es handelt sich grundsätzlich um zwei Institute. Die Depotbank des Fonds heißt formal "Verwahrstelle". Es ist natürlich denkbar, dass es sich hier im Einzelfall um diesselbe Bank handelt, wenn also dein Depot genau bei der Bank ist, wo auch der Fonds seine Wertpapiere verwahren lässt. Die größten Verwahrstellen findest du hier: https://www.bvi.de/statistik/verwahrstellen/
Frage b) Liegen auf der Depotbank dann einmal die Aktien selbst und zusätzlich die ETFs selbst (Fondanteile die sagen Max Mustermann besitzt X Anteile am Fondsvermögen) oder liegen die Aktien auf der Depotbank der Fondsgesellschaft und die ETFs der Fondsgesellschaft bei meiner Depobank (falls das überhaupt getrennt wird, siehe Frage a)?
Auch hier wird getrennt. Die Aktien liegen bei der Verwahrstelle der Fondsgesellschaft, deine ETF liegen buchhalterisch in deinem Depot. Die Anteile deines ETF werden meistens (bei inländischer Verwahrung) über Clearstream verbucht / verwaltet. Dort liegt dann die "Globalurkunde" die virtuell aufgeteilt wird.
->https://de.wikipedia.org/wiki/Clearstream
Frage c) Ist es möglich, dass die Depotbank meine ETFs verliehen hat oder sonst etwas in der Richtung, wie es eine "normale" Bank tut mit meinem Bankguthaben und ich nicht alle meine ETFs zurück bekommen kann oder geht das immer? Sprich die insolvente Bank überträgt immer zu 100% meine ETFs an eine andere Depotbank, die nicht insolvent ist, die ab jetzt meine ETFs verwahrt.
Ist mir nicht bekannt, dass sowas - also ETF-Leihe - geht.
Frage d) Liegen die Aktionen selbst auch immer an den Ort, wo meine ETFs liegen und werden automatisch mit übertragen? Das Problem ist ja, dass mir die Aktie ja nicht alleine gehört sondern ich nur indirekt über die Fondsanteile der Mitbesitzer bin.
Die Frage verstehe ich nicht.
Frage e) Kann die Aktie selbst verliehen sein, so dass ich im Insolvenzfall zwar mein ETF habe, aber dieser "leer" ist?
Ja, Aktienleihe ist üblich, um Zusatzerträge zu generieren. Wie hier die Absicherung für den ETF aussieht, sorry, keine Ahnung. Glaubt man Dirk Müller, der das bei seinem Fonds explizit ausschließt, gibt es hier tatsächlich ein Risiko.
Frage f) Gibt es sonst irgend eine Konstellation, wie ich meine ETFs oder die enthaltenen Aktien verlieren kann? (Insolvenz der Unternehmen, deren Aktien ich indirekt halte ausgenommen)
Tja, ein Anwalt würde jetzt wohl sinngemäß so etwas sagen wie "eigentlich nicht, aber höchstvorsorglich weise ich darauf hin, dass es schon denkbar ist, dass es "irgend eine Konstellation" geben könnte.