Depotwechsel
Bild: Richard Drew / AP, dpa

Seit ein paar Tagen erhebt der Broker Flatex eine Gebühr aufs Angesparte. Deshalb haben wir Ihnen vor zwei Wochen empfohlen, zu einem günstigeren Wertpapierdepot zu wechseln. Denn andere Anbieter kommen ohne laufende Gebühr aus: der Neuling Smartbroker*, die altgediente Onvista Bank sowie das Smartphone-Depot von Trade Republic*.

Es ist aber nicht immer leicht, ein altes Depot komplett leer zu räumen. Wenn Sie einen Sparplan haben, bekommen Sie fast immer ungerade ETF-Anteile. Denn Sie kaufen zu „runden“ Summen wie 25 Euro monatlich, bekommen aber „krumme“ Stückzahlen, etwa 0,71 Anteile eines ETF. Diese Bruchstücke lassen sich nicht übertragen, Sie müssen sie verkaufen.

5,90 Euro kostet das, wenn Sie die Anteile an die KAG zurückgeben (Kapitalanlagegesellschaft, also den ETF-Anbieter). Dazu wählen Sie beim Verkauf in der Flatex-App oder im Onlinebereich als „Handelsplatz“ die KAG aus. Übersteigt die Gebühr den Wert Ihres Bruchstücks, können Sie es Flatex auch schenken. Schreiben Sie dem Broker dann, dass er das Bruchstück „wertlos aus dem Depot ausbuchen“ soll und verzichten Sie auf alle Ansprüche.

Ein weiteres Problem haben manche Kunden, die ihr Depot zum günstigen Broker Trade Republic übertragen wollen. Trade Republic nimmt nur ETFs der Marke iShares an, dazu bestimmte einzelne Aktien. Wer ein Depot mit vielen Positionen hat, sollte eher zu Smartbroker oder zur Onvista Bank wechseln.

Daniel Pöhler
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Stand:

Daniel Pöhler war bis Ende 2020 Co-Pilot im Newsletter-Team und gelegentlich als Mobilitäts-Experte von Finanztip unterwegs. Daniel hat Betriebswirtschaft studiert und bei einem Fachmagazin für Telekommunikation volontiert. Seine ausgeprägte Leidenschaft für gute Sprache hatte ihm einen weiteren Job bei Finanztip eingebracht: den des stellvertretenden Textchefs.

8 Kommentare

  1. Hallo Herr Pöhler, hallo an das gesamte Finanztip-Team,
    ich finde die Empfehlung zu Onvista zu wechseln recht kritisch. Denn wenn man dann bei Onvista ETF-Bruchstücke besitzt und zu einem anderen Broker wechseln möchte, ist das eine herbe Herausforderung. Dabei ist mir klar, dass man z.B. 0,745 ETF-Anteile nicht wechseln kann. Ein Verkauf dieser Anteile über KAG bei Onvista ist durch die Onvista-Onlineoberfläche NICHT möglich! Bei anderen Broker-Empfehlungen scheint es keine so großen Schwierigkeiten zu geben. Leider habt ihr den Kommentar von Pascal (noch) nicht beantwortet. Gerne würde auch ich wissen, wie man am Besten vorgeht, wenn man bsplw. 23,745 ETF-Anteile von Onvista zu Smartbroker wechseln möchte. Zusammengefasst: Wie kann ich die 0,754 ETF-Anteile am kostengünstigsten bei Onvista los werden, wenn der Wert dieser Anteile satte 40€ ausmachen? Verschenken möchte ich diese nicht! Danke vorab!

      1. Der Verkauf von Bruchstücken geht telefonisch über den Kundenservice. Dies dauert etwas, da man/frau oft in der Warteschleife landet – einfach dranbleiben.

        1. Weißt du, welche Gebühr dabei fällig wird? Laut Preis-/Leistungsverzeichnis kostet eine Telefonorder 20 EUR, stimmt das? Lohnt sich das?

  2. Hallo,
    ich habe mittlerweile feststellen müssen, dass es bei der onvista anzeigt, dass man diese Bruchstücke zwar über KAG verkaufen kann, wenn man dies aber nun auswählt steht, dass dieser Fond nicht verfügbar wäre.
    Habt ihr diese Problematik auch schon einmal gehabt? Und wie lässt sich das lösen?

    Viele Grüße
    Pascal

  3. Hallo Finanztip,

    Ich bin aktuell auch dabei mein Depot von Flatex zu Smartbroker zu wechseln und habe zuvor mit Sparplänen in ETFs investiert. Daher ergibt sich auch für mich die Problematik der Bruchstücke.

    Ich hatte jedoch eine andere Idee und würde mich über eure Einschätzung freuen: Angenommen ich habe circa 13 € auf den ETF127 als Bruchstücke im Depot liegen. Macht es nicht mehr Sinn einen Entnahmeplan über 1-2 € weniger kurz vor Ausführung einzustellen? Bei diesem Aktions-ETF würde ich mir damit 11-12 € zurück holen, statt über die KAG 5,90 € zu zahlen und damit bei 7,10 € Erlös zu liegen.

    Schönen Gruß,
    MH

    1. Hallo MH! Das ist theoretisch möglich – allerdings ist zu beachten, dass es für die Änderung einer Rate des Entnahmeplans auch eine Untergrenze gibt, die je nach Anbieter z. B. bei 25 oder 50 Euro liegen kann. Außerdem lässt sich bei den ständigen Kursbewegungen der genaue Entnahme-Kurs nicht exakt planen. Kann funktionieren, kann aber auch genau daneben liegen.

    2. Hallo MH,
      hast du Erfahrungen gemacht, was passiert, wenn man den Auszahlbetrag höher als den Restwert setzt? Wird dann der Restbetrag ausgezahlt, oder kommt die Order erst gar nicht zustande?

      Gruß MK

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