Mein erstes Portfolio - In Ordnung? Verbesserungsvorschläge?

  • Hallo zusammen,


    ich bin 39 Jahre alt und befasse mich (leider erst) seit einigen Monaten mit dem Thema Vermögensaufbau.


    Nach dem Anschauen vieler Videos habe ich lange überlegt, wie ich mein Portfolio aufbauen kann.


    Ich habe mich letztendlich für thesaurierende ETFs entschieden, bis auf eine Ausnahme, die es nur als Ausschütter gab.
    Mein Broker unterstützt keine automatische Wiederanlage.


    Ich möchte den Ansatz des langfristigen, passiven Investierens befolgen, habe versucht, die ETF-Auswahl breit gestreut, überschneidungsfrei und sinnvoll zu treffen.
    Um die USA nicht überzugewichten ist ein Europa ETF dabei, wegen dem guten Wachstumspotential ein Small Cap ETF und als Rohstoffe und Immobilien als Beimischung. Der risikoarme Teil geht in Anleihen. Ich möchte dazu ungern mein Tagesgeldkonto nutzen.


    Zu den Rahmenbedingungen:
    Ich bin bei der Postbank. Hier ist die ETF Auswahl klein, aber in meinen Augen dennoch ausreichend. Ich müsste also berücksichtigen, dass ich dort nicht alle verfügbaren ETFs handeln kann.


    Als Finanzreserve liegen drei Nettogehälter auf der SparCard. Dafür habe ich mich bewusst entschieden, da ich hier nur 2000 Euro pro Monat abheben kann, und es so nicht so leicht möglich ist, dieses Geld zu verschwenden.


    Die Überschüsse direkt nach meinem Gehaltseingang gehen auf mein Tagesgeldkonto. Am Jahresende werde ich einen Teil davon ausgeben (Hobby, Urlaub) und den Rest manuell in mein Depot investieren und somit gleichzeitig ein Rebalancing machen.


    Die monatliche Sparrate von 20% meines Nettolohns wird wie folgt aufgeteilt:


    20% Xtrackers Eurozone Government Bond (risikoarmer Teil)
    40% Ishares Core MSCI World Acc
    15% Ishares Emerging Markets IMI Acc
    5% Ishares MSCI Small Cap Acc
    10% Xtrackers Stoxx Europe 600 Acc
    5% Lyxor Commodities Thomson Reuters Acc
    5% Ishares Developed Markets Property Yield


    Was haltet Ihr von dieser Aufstellung, der Auswahl und der prozentualen Verteilung?
    Kann man das so lassen, sind gravierende Fehler zu erkennen oder gibt es vielleicht kleines Verbesserungspotential?


    Über eine Einschätzung freue ich mich.


    Gruß Magnus

  • Mir fällt da immer nur dieser Artikel vom Finanzwesir ein. https://www.finanzwesir.com/bl…-sparplan-diversifikation


    Solange dein Depot <50.000 Euro groß ist reicht ein MSCI World, mehr brauchst du nicht. Ich bin inzwischen bei >50 und halte immer noch am MSCI World fest.


    Emerging Markets sind die letzten Jahre weniger gut gelaufen. Wird sich das ändern? Ich weiß es nicht und kaufe sie nicht. Wenn du es weißt, solltest du sie vielleicht kaufen.


    Ich würde keinen Government Bond kaufen, sondern einfach Tagesgeld erhöhen.


    Small Cap ist in der Tat gut gelaufen. Machen viele als Beimischung. Ich mache es nicht.


    Rohstoffe sind eher Spekulation. Mal steigen sie, mal fallen sie. Ich lasse die Finger davon.


    Immobilien sind wie Hölle gelaufen. Hält das noch Jahrzehnte an? Ich weiß es nicht.


    Ich nehme einfach einen LYX0AG und gut is. Alles andere macht Arbeit und liefert wenig Mehrwert. Wenn du natürlich in Geldanlage dein neues Hobby siehst kannst du beliebig komplex einsteigen. Du solltest nur jedes Jahr deine Performance gegen den MSCI World vergleichen um zu tracken, ob du wirklich eine Überrendite erzeugst. In Einzeljahren kann das passieren. Über Jahrzehnte wird das schwer.

  • Ursprünglich hatte ich vor, eine ganz normale 70/30 Kombi MSCI World und EM zu machen.


    Aber in der Tat finde ich die Materie mittlerweile sehr spannend und es macht mir Spaß.


    Also kann man sagen, es würde vollkommen ausreichen, das Depot einfacher zu gestalten, aber große Kardinalfehler sind auch nicht vorhanden.


    Ich werde mir das mal ein paar Monate anschauen, wie es sich entwickelt. Denn Umschichten kann ich ja immer noch.

  • Der einzige Kardinalfehler, den du machen kannst, ist 5 Minuten nicht zu atmen. Dein Depot kannst du machen wie du willst. Da gibt es keine Kardinalfehler.


    Vorsichtig wäre ich mit eifrigem Umschichten. Das wird bei der Postbank nicht billig und ist bei kleinen Werten der eigentliche Renditekiller.

  • "Du kannst keine Kardinalfehler machen" bezieht sich natürlich auf den Wissensstand, den du oben vermittelst. Du hast ein Depot, du hast Ahnung was die unterschiedlichen ETF beinhalten, du diversifizierst stark, du weißt dass Postbank nicht billig ist und entscheidest dich trotzdem dafür..... usw


    "Man" kann natürlich Kardinalfehler machen. Du wirst keine machen, sondern Entscheidungen treffen, die für dich passen.


    Das war gemeint. ;)

  • Das hab ich schon verstanden. ☺


    Ich werde am Ende des Jahres mal Bilanz ziehen wie meine Strategie aufgeht.

  • Werd ich machen. Ich bleibe am Ball.
    Lieber hole ich mir Informationen in einer unanhängigen Community als bei einem Provisionsgeier.
    Wer weiß, ob ETFs in 20 Jahren noch das Mittel der Wahl sind, oder wie sich unsere Steuergesetze verändern werden.