Beiträge von Schwachzocker

    Ich habe hier geschrieben, das es leichter ist mit Immobilien ein Vermögen aufzubauen als mit Aktien

    Ich weiß, was Du geschrieben hast. Es ist aber falsch.

    Ist der Kredit abbezahlt, hat man eine schuldenfreie Wohnung, die meist viel mehr wert ist als beim Kauf...

    Ja klar! Wie könnte es auch anders sein?! Man schaut einfach nach der Immobilien, wo 20% draufsteht und kauft diese.

    Haltet es unbedingt einfach:

    Die 700k müssen je nach Risikotragfähigkeit in einen weltweit streuenden Aktien-ETF (MSCI Word, MSCI ACWI, FTSE All World o.ä) und einen sicheren Anteil mit geringer Renditeerwartung angelegt werden.

    Keine Experimente, keine eigenen Vorlieben, keine Prognosen, kein Europa ETF kein Dividendending oder ähnlichen Unsinn.

    Bei einer Aufteilung von 50:50 sollte man nach menschlichen Ermessen 3% p.a. brutto entnehmen können bei jährlichen Inflationsausgleich. Wenn es mehr sein soll muss die Aktienquote entsprechend erhöht werden, und dann wird es irgendwann haarig.

    Es wird also schwer.

    Absolute Sicherheit wird es nicht geben. Es kann einen im Leben etwas passieren. Dann habt Ihr noch Euer Haus und Sozialleistungen.

    Wir können nur auf die durchschnittliche Wertentwicklung achten, und die ist nun mal sowohl bei Immobilien wie bei Aktien steigen...

    Richtig! Wir können nur auf die durchschnittliche Wertentwicklung achten. Wir können bei Immobilien aber nicht in die durchschnittliche Wertentwicklung investieren. Bei Aktien können wir das.

    Der Vorteil von Immobilien ist jedoch, dass man diese in der Regel auf Kredit mit wenig Eigenkapital kaufen kann und mit der Miete und einer Zuzahlung finanzieren kann

    Wieso soll man das bei Aktien nicht können? Jeder, der einen Immobilienkredit am Hals hat und gleichzeitig in Aktien investiert tut das.

    Man kann Aktien auch tatsächlich mit der Miete finanzieren.

    Vielen Dank für eure ausführliche Antwort zu der Frage :) Wenn man das so liest "bereue" ich es ja fast ein wenig mit dem MSCI World ACWI von iShares angefangen zu haben ?(

    Es wird im Leben immer so sein, dass man nicht das Optimale gemacht hat, weil man es vorher nicht besser wusste. Gut genug ist das neue perfekt.

    Völlig missraten wäre etwas anderes.

    Das ist ja ganz lustig, und man könnte auch darüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre.

    Aber 100.000 Euro einfach so aufgrund eines Tipps von einem Bekannten aus dem Yoga-Kurs anlegen, ohne selbst das geringste verstanden zu haben, ist und bleibt eben falsch.

    Es kommt eben gerade auf das Verständnis und das Entwickeln von eigenen Überzeugungen an. Davon sind die Protagonisten meilenweit entfernt.

    Nicht einmal eine der zahlreichen Gelegenheiten, seinem momentanen Opfer zumindest partiell mal zuzustimmen, hat der Schwachzocker ergriffen.

    Ich bitte Dich. Natürlich hat Taust recht. Er hat einen klaren Wissensvorsprung ggü. anderen Anlegern. Er kennt sogar die Stimmung in der Firma. Beneidenswert solch ein Wissen.

    Aber dieses Wissen ausnutzen?! Nein, so etwas machen wir prinzipiell nicht. Aus Rücksicht gegenüber den anderen Markteilnehmer wahrscheinlich.

    Eine völlig neue Form der overconfidence bias mit sozialem Einschlag. :D

    Meine konkreten Fragen:

    1. Ist es „falsch“ ausschließlich den MSCI World zu besparen und die Schwellenländer außen vor zu lassen?

    Nein!

    2. Wäre eine Beimischung eines Emerging Market ETF eine sinnvolle Ergänzung zum o.g. MSCI World?

    Ja, wenn es das Ziel ist, den weltweiten Aktienmarkt noch breiter abzubilden.

    3. Wenn Beimischung: In welchem Verhältnis? 70/30?

    Auch hier kommt es darauf an, was das Ziel ist.

    Marktneutral wäre eine Gewichtung von zur Zeit ungefähr 10% Schwellenländer. Das kann sich aber ändern.

    4. Würdet ihr das Portfolio womöglich sogar in eine 3 ETF Strategie aus MSCI World / Emerging Markets / Stoxx Europe 600 umbauen?

    Nein!

    Was spricht dafür?

    - schöne Gefühle

    - die Befriedigung des eigenen Spieltriebes

    Was spricht dagegen?

    Das Risiko von der durchschnittlichen Marktrendite nach unten abzuweichen.

    ...

    Nach außen wird natürlich ein Zielzeitpunkt kommuniziert wann denn die Verbesserungen dadurch eintreten werden und auch wie der aktuelle Stand ist auch bzgl. Kosten.

    Wir, die wir jeden Tag damit konfrontiert sind und um die Probleme und Herausforderungen im Detail auf Arbeitsebene wissen, können schon einschätzen ob das mit dem übereinstimmt was den Investoren versprochen wird oder nicht....

    Das ist ja entzückend. Und Du meinst, mehrere Milliarden schwere Großinvestoren können nicht das gleiche Wissen haben (und noch mehr) nur weil sie nicht selbst in Euren Büros sitzen?

    Das glaubst Du, ja?

    Die kaufen sich die Bewegungsmuster von Handybesitzern für Millionen, um feststellen zu können, ob die Leute sich häufiger bei McDonalds aufhalten oder ob es weniger wird. Und an die von Dir genannten Informationen kommen die aber nicht, meinst Du?

    Man muss ja nun nichts weiter tun als einen solchen Mitarbeiter bei einer Grillparty kennenzulernen. Und wenn der mir nützlich Informationen gibt, soll es auch nicht sein Schaden sein. Anders als Du bezweifle ich den Nutzen solcher Einschätzungen von Mitarbeiter aber. Aber das kann dann ja jeder für sich beurteilen.

    Shorten oder ähnliches mache ich grundsätzlich nicht...

    Natürlich nicht! Das wäre ja bähh. Warum sollte man auf solch unfaire Weise reich werden wollen? Nein, so etwas machen wir nicht. :D

    ...aber wenn Du intern siehst wie zb die nach aussen verkauften strategischen Ziele und Werte abweichend gehandhabt werden, dann ist das schon eine Info die der Markt erst mal so nicht hat...

    Meinst Du, ja?!

    Aber geshortet hast Du die entsprechende Aktie dann doch lieber nicht?

    Ich würde das sofort machen, wenn ich der Überzeugung wäre, mehr zu wissen als der Markt, auch wenn der Erfolg nicht sicher ist. Mehrwissen bedeutet ja schließlich, dass der Erfolg bei einer Mehrzahl von Fällen irgendwann in der Summe wahrscheinlich wird. Das ist so, als wenn Du beim Roulette weißt, dass zwei bestimmte Zahlen nicht fallen können.

    Tja, und dieses Mehrwissen haben Mitarbeiter, die keinerlei Insidereinschränkungen unterliegen?! Spannend!

    Hmmm… also ich arbeite selber seit 15a bei einem sehr großen Konzern, allerdings mit einer sehr überschaubaren „Produktpalette“. Ich denke schon, dass ich durch die tägliche Arbeit weitere/andere Stärken und Schwächen von dem Laden kenne, als es die Analysten sehen bzw. durch Ihre Quellen mitbekommen. Viel hängt schon vom Mgmt und den internen Prozessen ab ob so ein Laden erfolgreich ist und das bekommt man schon intensiver mit wenn man da jeden Tag damit im Detail konfrontiert ist....

    Nur eben, dass Dir das nichts nützt, wenn die Markteilnehmer dieser Welt Deine Meinung nicht teilen.

    Ich kann Dir nicht sagen wie es gewesen wäre, wenn er bei Kodak gewesen wäre, was er aber schon als Grund nannte war, dass Siemens so viele Geschäftsfelder hat dass da, aus seiner Sicht, nix passieren kann.

    Das ist ja auch genau der Grund für ein weltweites, marktbreites Investment. Die gesamte Welt hat nämlich noch mehr Geschäftsfelder.