Das Testergebniss hätte ich mir auch transparenter gewünscht. Oder das weitere Testdimensionen in das Ergebniss einfließen (wie z.B. das laut Test die Arag und die WGV überdurchschnittlich häufig die Deckungszusage verweigern).
Einerseit werden die Vertragsbedingung im Detail-Vergleich nur im Privatrechtschutz und auch dort nicht sonderlich ausführlich dargestellt. So kann die individuelle Relevanz ganzer Bereiche (z.B. Arbeits-, Wohnungs, oder Verkehrsrecht) überhaupt nicht berücksichtigt werden.
Abseits davon fließt lediglich die Verständlichkeit mit 10 % in die Gesamtnote. Diese ist zur Differenzierung nahezu untauglich: Alle guten Verträge liegen hier zwischen 3,9 und 4,6. Zumindest senkt es die Gesamtnote aller Verträge angemessen.
Ihre Kritik an der Fragwürdigkeit kann ich aber am genannten Beispiel nicht nachvollziehen.
Wie fragwürdig der Test ist, zeigt sich mMn an dem dort gemachten BU-Beispiel:In einem BU-Fall ist der Einwand des Versicherers, man habe Vorerkrankungen verschwiegen, nach Ablauf von 10 Jahren nicht mehr zulässig.(...) In dem von Finanztest konstruierten Beispiel ist der Vertrag deutlich älter als 10 Jahre.
Das Beispiel, dass ich im Test fand liegt lediglich 4 Jahre vor dem hypotethischen Versicherungsfall:
Beispiel Berufsunfähigkeit. Eine Angestellte schloss im Juli 2016 eine Berufsunfähigkeitsversicherung ab. Im Mai 2017 schließt sie eine Rechtsschutzversicherung ab. 2020 wird die Frau berufsunfähig.
Nun bin ich weder Anwalt noch Versicherungsexperte. So wie ich den Test verstehe liegt dieser Fall aber denoch innerhalb der sogenannten "Einjahresregel", sodass die allermeisten aktuellen Versicherungen ihn ablehen würden.