Ich bin froh nie in eine eigne Immobilie investiert zu haben. Allerdings aus heutiger Sicht als fast Fünfziger. Mit Mitte 20 hatte ich auch noch den Traum/Wunsche vom eigenen Haus. Wohl auch, weil eigentlich alle in meinem Umfeld irgendwie ein eigenes Haus hatten (Eltern, Elternmeiner Freunde, usw.). Ist auf dem Land halt irgendwie normal. Sozialisierung halt. 
Was hat zu meinem Sinneswandel geführt?
Mehrere Jobwechsel/Umzüge, Trennung, die Erkenntnis, das ich eh die Hälfte des Tages gar nicht in meiner Wohnung bin, sondern dass die Wohnung eigentlich mehr eine Schlafstätte ist. 
Die Feststellung, dass wir gerne Wegfahren/Reisen und auch sonst gerne draußen sind. Nachdem das Kind meiner Partnerin ausgezogen ist, unsere kleine Wohnung mehr als groß genug für uns Beide ist.
Dann sehe ich jetzt meine Eltern. Beide >80 und in Ihrem eigenen Haus. Für die notwendigen Arbeiten (Putzen, Garten, usw.) benötigen Sie inzwischen Hilfe (Kosten). Hilfe, die ich durch die Entfernung nicht geben kann. Das Haus verfällt zusehends, da inzwischen 50 Jahre alt. Es müssten diverse Dinge gemacht werden, nur lohnt es sich für meine Eltern einfach nicht mehr. Von uns Kindern will das Haus eh keiner haben, da wir beide weit weg wohnen.
Ich hatte meinen Eltern vor über 10 Jahren geraten das Haus zu verkaufen und sich eine betreute, altersgerechte Wohnanlage zu suchen (in unserer Nähe). Mit dem Geld hätten meine Eltern noch Reisen können, usw.
Aber Nein, das Haus ist unsere Lebensleistung, dass verkauft man doch nicht! Halt eine andere Generation! Irgendwann werden Sie oder einer von Ihnen das Haus wohl aufgeben müssen. Dann wir das Haus eh für die Pflege draufgehen.
Ein Haus mag im Alter zwar mietfrei sein, aber irgendwann kommen halt Kosten für die Instandhaltung auf. Und ob man im Alter 100 oder 200qm weiter allein instand halten kann, ist auch nicht sicher.
Wir sind auf jedem Fall froh kein Haus zu haben. Wir hoffen, dass es unsere Gesundheit und die finanziellen Möglichkeiten zulassen, dass wir uns im Ruhestand den Winter über in den Süden absetzen und im Sommer dann verstärkt Reisen können.
M.E. ist eine selbst genutzte Immobilie eine Frage des Lebensstils. Ich bin ja selbst in einem Haus mit Garten aufgewachsen und sehe da als Familie durchaus Vorteile. Aber, ob man für diese 15-20 Jahre wirklich eine eigene Immobilie braucht!? Kann man machen, muss man aber nicht!