Beiträge von ETF-Horst

    Und lohnt sich das, eine vergleichsweise kleine Summe wie z.B. 2000 EUR zu streuen in 3 Themen ETFs, oder bringt das Nachteile mit sich?

    Das hängt immer vom gesamten Anlagevolumen ab. Wenn der prozentale Anteil eines ETF zu klein ist, hat das quasi keine Auswirkung aufs Gesamtdepot. Dann kannst Du es auch lassen. Wenn Du doch einen Themen ETF beimischen willst, dann sollte es schon mind 10% vom Gesamtdepot haben, damit Du etwas davon merkst. Sowohl nach oben, als auch nach unten. ;)

    Was sagst du/ihr zu ETFs wie z.B. den Electric Cars, Digital Security, etc.?
    Ist sowas sinnvoll oder einfach nur auf den MSCI World setzen?

    Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen: lass es.

    Ich bin noch nicht so lange dabei, wie manch andere hier, habe aber meine lessons learned. Ich habe den gleichen Fehler gemacht. Angefangen habe ich mit 2 ETF: World und EM. Und dann war mir das nicht genug, und ich habe angefangen, rumzuspielen und Themen ETF zu sammeln. Future Mobility, Global Clean Energy, Disruptive Technologies und was es da alles so gibt. Immer dem Hype hinterher, vielleicht auch FOMO, vielleicht auch Performance Chasing oder alles zusammen. :D Und ich war so gut wie immer zu spät. Wenn der ETF oder die Einzelaktie bei Alles auf Aktien durch Dorf getrieben wird - wie Monstermania es so schön sagte - ist es zu spät.

    Ich habe das Thema jetzt durch, und konzentriere mich auf breitgestreute, prognosefreie ETF. Wenn Du den MSCI World kaufst, hast du die KI-Rakete automatisch dabei, wenn sie durch die Decke geht. Eine kleine Beimischung kann man machen, wenn es denn gar nicht anders geht. Aber der Kern sollte weltweit und prognosefrei sein.

    Hallo Herzerle ,

    ich stehe vor einer ähnlichen Entscheidung wie Du und habe mir ähnliche Gedanken gemacht. Gibt hier dazu auch einen Thread.

    Wenn Du Dich näher mit dem Thema Dividenden/Dividenden ETF beschäftigen willst, solltest Du auch mal auf dem YouTube Channel von Christian W. Röhl (echtgeld.tv) oder seinem Blog vorbeischauen (einfach mal googlen).

    Wie meine Vorredner schon geschrieben haben, sind spezialisierte Dividenden ETF meist weniger breit gestreut als ein "konventioneller" MSCI World oder ACWI und haben meist in der Vergangenheit weniger gut performt (vergleiche FTSE All World und FTSE All World High Dividend).

    Es gibt aber auch Dividenden ETF, die mit der Performance durchaus mithalten konnten:

    zB SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF oder WisdomTree Global Quality Dividend Growth UCITS ETF

    Dabei ist aber zu beachten, dass ersterer nur US-Aktien enthält, dafür aber ausschließlich die sog Dividenden-Aristokraten. Natürlich ist nicht gesagt, dass die künftige Performance so sein wird wie die vergangene (wie immer), aber ich finde diese (und andere) ETF für den von Dir beabsichtigten Zweck durchaus interessant. Man kann theoretisch solch einen ETF ja auch einem breiter gestreuten hinzumischen.

    Ich glaube, dass man sich bei 100% Aktien die 0,48% an Quirion sparen kann. (die TER der ETF musst Du ja auch ohne Quirion bezahlen, wobei Q da schon versucht, möglichst günstige ETF zu nehmen).

    Q investiert im Prinzip in DM und EM über ganz normale ETF, dazu kommt dann noch ein Strauß an Faktor-ETF wie Momentum oder SC. Das wird dann prozentual angeblich nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gewichtet. Ob das mehr bringt als ein simpler ACWI oder FTSE All World, werden wir erst in der Zukunft wissen. Der FTSE All World passt schon.

    Hallo,

    wie schon bereits erwähnt, würde ich in eurer Situation auch nicht mehr allzuviel in Aktien anlegen, vielleicht 10%, max 20%. Ihr müsst jetzt nicht mehr jedem Prozent Rendite nachjagen.

    Bei 700k insgesamt lohnt es sich aber vielleicht, auch mal sichere Anleihen in Betracht zu ziehen. Die 700k müsste man auf mind 7 TG oder FG Konten aufteilen. Ihr könntet den risikoarmen Anteil auch mit Anleihen abdecken, die aber folgende Kriterien erfüllen müssen:

    beste Bonität

    kurze Laufzeit

    Heimatwährung, also EUR

    Das könnte man über zB kurzlaufende Bundesanleihen machen, bequemer wäre aber da ein Anleihen ETF. Vorteil: man ist jederzeit liquide, kann Anleihen auch vor Fälligkeit verkaufen, hat dann zwar ein Kursrisiko, das aber relativ überschaubar ist. Das ist das, was zB auch Kommer für den "sicheren" Teil des Vermögens empfiehlt.

    Viel Erfolg!

    Was spricht denn dagegen, wenn Du eine Generalvollmacht über alle Vermögens- und Finanzangelegenheiten hast, ihre Konten online zu führen? Wenn Du mit dieser Vollmacht am Bankschalter Geld abheben kannst (was Du ja darfst), dann kannst Du doch auch online Transaktionen für sie durchführen.

    Eröffne doch auf Ihren Namen ein FG Konto, geh mit ihr zur Post und mach dort Post-Ident, und dann kannst Du online mit den Zugangsdaten für Sie Geld anlegen.

    Oder irre ich mich?

    Folgendes Beispiel. Du hast einen Sparplan über 1000€ pro Monat. Außerdem hast Du aktuell Mieteinnahmen aus der Immobilie, sagen wir Dein Anteil sind 300€/Monat. Jetzt wird die Immobilie verkauft und Dir fehlen Ende des Monats diese 300€. Jetzt hast Du zwei Varianten, das Problem zu lösen:

    1. Du investierst den Erlös in ein Investment und ziehst aus diesem jeden Monat 300€. Das kann ein Dividenden-ETF sein oder eine Zinsanlage. Diesen Ertrag musst Du versteuern, faktisch entnimmst Du aus der Anlage also eher 400€ als 300€

    2. Du reduzierst Deinen Sparplan auf 700€ im Monat. Jetzt reicht das Geld wieder. Da Du nichts entnimmst, sondern einfach weniger einzahlst, zahlst Du auf diese 300€ auch keine weiteren Steuern. Den Erlös der Immobilie packst Du in einen Thesaurierer und rührst ihn erst in der Rente wieder an.

    Variante 2 ist steuerlich offensichtlich besser. Dazu ist sie viel besser steuerbar, denn du bist nicht von schwankenden Ausschüttungen abhängig.

    Danke auch dir für die Erklärung, mittlerweile hat es bei mir klick gemacht (manchmal dauert es einfach etwas länger :D, nur wie oben schon beschrieben klappt das bei mir nicht so richtig wegen relativ geringer Sparrate...

    Jo. ? Das stimmt aber auch nur für Fonds mit bestimmtem Aktienanteil. Falls der TO auf Dividendenaktien gehen sollte, sieht es schon wieder anders aus.

    Das wäre dann next Level. Ich habe mir aber fest vorgenommen, das Thema Einzelaktien nicht anzupacken, auch wenn es noch so verlockend ist. Es reicht eigentlich, dass ich es nicht lassen konnte, mit Themen ETF rumzuspielen. :rolleyes:

    • Wenn Du die alleine über Ausschüttungen bekommst, sind 12 x 1.000,- Euro zu versteuernder Gewinn. Abzgl. des Freibetrags zahlst Du also auf 11.000,- Euro Steuern.
    • Wenn Du es über Anteilsverkäufe machst, sind von den mtl. 1.000,- bspw. die Hälfte (Kurszu-)Gewinne und die andere Hälfte Deine eigenen Einzahlungen. Du zahlst also nur auf 5.000,- Euro Steuern.

    Ok, danke, ich hatte da irgendwie eine mentale Blockade, das ist natürlich richtig, wenn ich Anteile verkaufe, ist das ja nicht 100% Gewinn im Gegensatz zu Dividenden. Jetzt habe ich es verstanden. ^^

    Die Diskussion zwischen Thesaurierer-Entsparern und Ausschüttungsfreunden gehört zu den gaaanz prinzipiellen und sie wird andernorts viel dogmatischer und erbitterter geführt als hier in diesem Forum. Ich persönlich bin da … mein erster Post hier, viel weiter oben … sehr pragmatisch und kann neben den rein rationalen Vorteilen des einen auch die emotionalen Vorteile des anderen erkennen.

    Ohja, man stelle sich nur vor was los ist, wenn man mit dieser Fragestellung im WPF einen Thread aufmacht. Ich bin sehr froh, dass der Umgangston hier viel angenehmer ist... ;)

    Um die Diskussion geht es mir gar nicht, auch wenn ich da im Lager der Thesaurierer wäre.

    Mir geht es um den Vorschlag, den freien Cashflow direkt zu schaffen, indem man die Sparrate reduziert und dafür den Erlös des Hauses als Einmalanlage zu investieren anstatt den Cashflow indirekt zu erzeugen, indem man Geld in eine Anlage investiert, die einen regelmäßigen Cashflow erzeugt.

    Denn wenn ich Horst richtig verstanden habe, ist das ursprüngliche Ziel nicht Dividenden zu bekommen, sondern den verfügbaren Cashflow auf gleichem Level zu halten wie er mit der Immobilie ist.

    Wie eben schon geschrieben, bin ich prinzipiell auch eher im Lager der Thesaurierer. Die Dividenden sollen nur Mieteinnahmen ersetzen, so der Gedanke.

    Es ist richtig, dass man seine Sparrate reduzieren könnte, dieses Geld dann zum ausgeben nutzt und den Erlös in einer Einmalanlage in den Thesaurierer stecken kann. Bei mir ist die Situation nur so, dass meine monatliche Sparrate momentan relativ klein ist, im Vergleich zum Gesamtdepot eher eine homöopathische Dosis. Da gibt es also nicht viel zu reduzieren. Mein Depot ist dadurch zustande gekommen, dass ich einen größeren Betrag quasi als zeitlich gestreckte Einmalanlage investiert habe, bis ich mit meiner Zielsumme investiert war. Jetzt, wo ich mehr oder weniger vollständig investiert bin, spare ich zwar noch monatlich weiter, aber momentan nicht so viel, dass es so viel wäre wie die Mieteinnahmen bzw die Ausschüttungen aus dem Dividenden ETF. Von daher wäre selbst bei Reduzierung der Sparrate auf 0 eine monatliche Ausschüttung wünschenswert.

    Aber ich denke es wird auf eine Mischung aus "den Thesaurierer weiter besparen" und einen neuen Div ETF hinzunehmen hinauslaufen.

    Ich möchte das an der Stelle nochmal hochholen, denn JDS hat absolut recht. Ihr seid in der Diskussion am Anfang in Richtung Dividenden-ETF abgebogen und optimiert da jetzt lokal rum. Steuerlich ist diese Variante ohnehin deutlich vorteilhafter für den gleichen Cashflow als Dividenden mit 25% Abgeltungssteuer.

    Also, so ganz prinzipiell bin ich ja auch eher auf der Seite der Langfrist B&H Anleger, und zwar mittels Thesaurierer. So habe ich angefangen und will das auch eigentlich durchziehen.

    So ganz verstehe ich das aber nicht, was Du schreibst, warum die Variante "alles in den Thesaurierer" steuerlich besser ist. Wenn man alles im Thesaurierer lässt und ihn nicht anpackt, klar, dann schon, wegen Zinseszins und Steuerstundung. Wenn ich aber dem Thesaurierer regelmäßig Anteile entnehme (anstelle von Dividendenausschüttungen), muss ich die auch versteuern und sie unterliegen nicht mehr dem Zinseszinseffekt.

    Ich kam ja auf die Idee des Dividenden ETF, weil ich anstelle der Mieteinnahmen anderweitige regelmäßige Zahlungen haben wollte, müsste dann beim Thesaurierer also regelmäßig verkaufen.

    Wenn man einen schwankungsarmen und dennoch gut rentierenden Dividenden-ETF sucht, würde ich immer den SPDR S&P US Dividend Aristocrats (IE00B6YX5D40) empfehlen. Ich schaue hier vor allem auf die Volatilität und Rendite, um stabile Cashflows zu erzielen. Die historische Entwicklung hat mich überzeugt: Performance 13.3% p.a. bei ähnlichen Risikokennzahlen wie ein MSCI World (Vola 18%/3 Jahre, max. Drawdown -36%, Sharp Ratio 0.84/5Jahre). Seit Auflage 2011 gab es nur ein Jahr mit negativer Rendite (2020). Selbst in Krisenjahren wie 2018 und 2022 war die Rendite positiv - entgegen dem weltweiten Trend (US Div Aristocrats +5% vs MSCI World-13%).

    Das klingt alles sehr verlockend und der ETF sieht ja auch sehr gut aus, aber ich denke trotzdem, dass ich mich besser fühle, wenn ich breiter diversifiziere. Auch wenn Coca Cola und McDonalds weltweit verkaufen, so sehe ich trotzdem in zu viel USA ein Klumpenrisiko. Wie hier auch schon diskutiert. mein USA Anteil ist momentan etwas über 50% und damit fühle ich mich ganz wohl. Auch wenn es nur in den USA die wahren Aristokraten gibt lt. Definition. Eine Möglichkeit wäre ja auch noch, den US Div Aristocrats mit einem FTSE AW High Div zu mischen...

    Ich persönlich fand das Buch von Röhl/Heussinger "Cool bleiben und Dividenden kassieren" ganz interessant. Da wurde auf sehr unterhaltsame Art das Thema beleuchtet und auch mal analysiert.

    Danke für den Tipp! Ich mag den Röhl ganz gerne sehen und hören und werde mir das mal anschauen.

    Aufgrund der Tatsache, dass man ja schon im MSCI World einen reichlichen US-Klumpen hat, würde ich - wenn es ein Dividenden-ETF sein soll - lieber zu einem global besser diversifizierten ETF greifen - FTSE AW High Div wäre wohl die breiteste Alternative. Es ist zwar verlockend, nur auf die US Div Aristokraten zu setzen, aber ich investiere ja auch nicht nur in den S&P 500, obwohl das in der Rückschau erfolgreich gewesen wäre.

    Ist wirklich nicht einfach, die Performance spricht schon dafür (jedenfalls in der Vergangenheit), einen normalen marktbreiten ETF zu nehmen, und dann Anteile abzuverkaufen, wenn man Geld braucht. Ganz nebenbei erzeugt das aber auch höhere Transaktionskosten - wenn man nicht bei einem Neo ist und für 0 oder 1 EUR verkaufen kann. Und auch wenn die Kurse gen Süden gehen, würde ich eher keine Anteile verkaufen, die Ausschüttungen vom Div ETF kämen aber auch in schlechteren Zeiten.

    Es ist halt schon recht praktisch, wenn das Geld so wie Miete von alleine auf dem Konto landet. Und man kann es ja auch sofort wieder reinvestieren, wenn man es nicht braucht.

    Schwierige Entscheidung, die Vor- und Nachteile gegeneinander anzuwägen...

    Replikationsmethode hatte ich ja schon erwähnt, aber dass das so viel ausmacht?

    Die Zusammensetzung sollte doch bei gleichem Index identisch sein. Jedenfalls sind es beide Male 100 Aktien. Swapper sind ja oft effizienter was die TD angeht als Replizierer, aber das sollte doch keinen Einfluss auf die Ausschüttungen haben?

    Wenn in beiden ETF die gleichen Firmen zu gleichen Anteilen sind, dann gibt es doch ganz genau die gleichen Dividenden für den ETF, die dann an die Anleger ausgeschüttet werden? Oder ich habe da einen Gedankenfehler.

    Ich war in einer ähnlichen Situation. Kaufen oder nicht kaufen. Ewig habe ich viel zu viel Geld auf dem TG liegen lassen. Jetzt bin ich sicher, dass ich (da wo ich wohne) nicht mehr kaufen werde, da die Preise viel zu hoch sind. Geld liegt jetzt bis auf RK1 in ETF.

    Wenn Du in absehbarer Zeit kaufen willst, kannst Du das Geld nicht in ETF investieren. Dann muss es aufs TG, max 1-jähriges FG eventuell. Oder Du verabschiedest Dich vom Eigenheim und investierst alles. Falls Du dann irgendwann doch eine Immobilie findest und falls dann die Kurse gut stehen, könntest Du immer noch den ETF verkaufen. Das weißt Du aber nicht und es wäre dann ein glücklicher Zufall. Also definitiv entscheiden Immo ja oder nein.

    Und jetzt noch eine ganz doofe Frage.

    Der

    iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE) ISIN DE000A0F5UH1

    und der

    Xtrackers STOXX Global Select Dividend 100 Swap UCITS ETF 1D ISIN LU0292096186

    bilden den gleichen Index ab.

    Trotzdem schüttet der Xtrackers ungefähr doppelt so viel aus als der iShares (Quelle just ETF). Wie kann das sein? Weil der eine swapt und der andere nicht? Der Kursverlauf ist bei beiden so gut wie identisch.