Beiträge von FinanzPanda

    Findest du? Also die Menschen, die sich an die Ergebnisse aus der Kapitalmarktforschung halten (z.B. hohe Aktienquote, langer Zeitraum,...), werden eigentlich alle ziemlich vermögend. Ist es nicht eher so, dass die Menschen, die es nicht tun, Probleme bekommen (z.B. deutscher Sicherheitssparer)?

    Simple Marktrendite. Du willst ja gerade mehr, und da hört es dann auf.

    Micho: Du versuchts die Sache sehr systematisch und datenbasiert anzugehen. Ich würde sagen, du „glaubst“ an sowas wie Faktorprämien. Ich „glaube“ daran nicht, zumindest nicht in soweit dass es für den einzelnen Investor, in der spezifischen Zeitspanne seines Investor-Lebens, irgendeinen prognostizierbaren Unterschied macht. Dafür ist das Bild für mich zu unsystematisch.

    Das heißt natürlich nicht, dass du nicht „recht hast“ und wir in 20 Jahren nicht feststellen könnten, dass die feinen Gewichtungen und Justierungen tatsächlich zu einer Mehrrendite geführt haben. Das halte ich für total möglich, genauso wie das Gegenteil.

    Dashalb ist das Thema für mich auch fruchtlos, da kann man stundenlang dazu diskutieren kann und am Ende weiß es doch keiner. Meine persönliche Schlussfolgerung ist, beim einfachsten zu bleiben, und das ist für mich (!) die Marktkapitalisierung. Ich stelle mir das so vor: Ich schneide mir - wie von der Mortadella - eine Scheibe vom Welt-Aktienmarkt ab. Da ist natürlich mehr von den großen Stücken drin als von den Kleinen. Aber auch da „glaube“ ich einfach, dass das ein sinnvolles Vorgehen ist.

    Kennst du einen einzigen 10-Jahreszeitraum in der Kapitalmarktgeschichte, der nach einer Bewertung, die wir momentan in den USA haben, nicht deutlich unterdurchschnittlich war?

    Oder einen Vanguard-Ausblick, der nicht zutraf?

    Wenn das denn so ist, wieso hat Vanguard dann nicht schon längst einen aktiv gemanagten Welt-Fonds aufgelegt, der genau auf diese Ausblicke wettet? Der müsste doch dann alles outperformen und die reinste Goldgrube sein?

    Aber aus Interesse hab ich dann tatsächlich mal geschaut, und da Vanguard ja den 10 Jahres-Ausblick gibt bin ich 10 Jahre zurück gegangen:

    https://www.independentvanguardadviser.com/content/files/2024/10/VanguardOUTLOOK20141208.pdf

    Relevant ist Figure III-8

    Demnach hätte man damals schon USA ggü. Rest-of-World untergewichten sollen. Im Rückspiegel wäre das jetzt gar nicht so gut gewesen. Das ist Vanguard dann auch aufgefallen:

    What next for equities after a decade of US outperformance? | Vanguard UK Professional
    US equities have powered global equity markets in recent years. The key question for investors now is: what happens next?
    www.vanguard.co.uk

    Es gibt Themen, über die kann man sehr sinnvoll diskutieren. Und es gibt Themen, über die kann man nicht sinnvoll diskutieren weil die Frage in den Bereich des „glaubens“ fällt. Der ganze Thread hier scheint mir Kategorie 2.

    Ich kann glauben, dass BIP-Gewichtung oder Marktkapitalisierungs-Gewichtung oder der Kommer-ETF oder was-auch-immer „besser“ ist, aber durchschlagende Argumente sehe ich da weder in die eine oder die andere Richtung.

    Vielleicht kann man die Diskussion hier ja wieder etwas runterfahren. Generell finde ich es gerade gut an einem Forum wie hier, dass Fragen nicht nur ganz eng gefasst beantwortet werden, sondern auch noch mal nachgefragt wird was denn eigentlich die Intention hinter der Sache ist, und ob neben den finanziellen Aspekten denn auch mögliche emotionale Konsequenzen bedacht wurden.

    Das grundsätzliche Ansinnen kann man ja total verstehen: Der Nachwuchs soll möglichst „bombensicher“ abgesichert werden, geschützt auch bei Scheidung und vor eigenen (oder vielleicht durch den Partner forcierten) schlechten Entscheidungen.

    Wie ich oben schon geschrieben habe finde ich die angedachte Umsetzung aber eher problematisch. Denn eigentlich wäre das gar keine richtige Schenkung, sondern erst mal nur ein Steuerkniff. Die faktische Verfügungsgewalt hätten die Beschenkten nach deinem Regelwerk ja erst wenn du verstirbst. Von daher, bis auf die etwaige Steuer, gar nichts anderes als wenn du es vererben würdest.

    Dafür hast du dann ein kompliziertes Konstrukt geschaffen, das ich als Beschenkter schon etwas komisch fände (vorsichtig ausgedrückt).

    Ich persönlich würde es einfach selbst behalten und im Testament festlegen, wer was bekommen soll. Wenn du dann in der Zwischenzeit zu dem Schluss kommst, dass nun doch der richtige Zeitpunkt ist um alles oder einen Teil „einfach so“ zu übergeben, dann kannst du das jederzeit flexibel tun.

    So würde ich das machen, und mir nicht von der Steuer die Konstruktion diktieren lassen.

    Hallo

    Guter Beitrag. Das sehe ich auch so. Dieses Forum in in Ordnung. Ich persönlich gehe diesen Weg mit den Einzelaktien.

    BAT ist sicherlich problematisch.

    Deine Gedankengänge bei der Sache kann ich noch nicht so recht nachvollziehen. Dein Ausgangspunkt waren Staatsanleihen, dann bist du irgendwie bei Dividendenaktien gelandet. Was ist denn überhaupt dein Ziel bei dieser Investition? Willst du einen bestimmten Geldbetrag für eine absehbare Verwendung parken? Willst du allgemein dein Vermögen mehren? Willst du ein regelmäßiges Einkommen generieren? Was ist der zeitliche Horizont bei der Anlage, also wie lange willst du investiert bleiben? Wie hoch ist deine Risikotoleranz - also würde es dir etwas ausmachen, wenn du eines Tages ins Depot schaust, und es ist nur noch die Hälfte wert?

    Fragen über Fragen…

    Leider hat die Mio in 45 Jahren dann nur noch die Kaufkraft von heute 400 tsd., wenn man optimistisch prognostiziert…

    Machen kann man viel. Ich würde mich fragen, was wirklich das Ziel dieser Aktion ist. Ich bin in der Hinsicht simpel gestrickt, für mich gibt es nur 3 saubere Konstellationen:

    1) ich schenke etwas ohne irgendwelche Bedingungen

    2) ich schenke unmittelbar zweckgebunden, z.B. für den direkt anstehenden Kauf einer bestimmten Immobilie

    3) Ich schenke nicht, halte es in meinem Bestand und schenke ggf. später oder testamentarisch

    Was du vorhast kann ich da nicht einsortieren, deshalb scheint es mir keine gute Idee

    Verstehe, du spricht von Kapitalverzehr bis zum Rentenalter, ich von Leben aus den Kapitalerträgen.

    Letztlich sind da unterschiedlichste Modelle vorstellbar und es gibt ja viel Literatur zum Thema „Leben vom Vermögen“, „Vermögen Entsparen“ und so weiter.

    Ich habe mich damit noch nicht viel beschäftigt aber mein Verständnis ist, dass der Konsens dahin geht dass man mit einer Entnahme von 2,5 - 3,0% des Anfangsvermögens recht zuversichtlich sein kann, dass einem das Geld nie Ausgeht - auch wenn man die Auszahlung regelmäßig um die Inflation erhöht. Prämisse ist, dass das Geld komplett im Aktienmarkt angelegt ist.

    Damit ist man dann bei einer Auszahlung in heutiger Kaufkraft von 6450 - 7750 EUR pro Monat. Jetzt erst mal ziemlich steuerfrei, nach hinten raus gehen dann zunehmend noch etwas Kapitalertragssteuer ab (wobei nach heutigem Stand mit etwa 20% das theoretische Maximum erreicht wäre).

    Das könnte man dann lebenslang aufrecht erhalten.

    Ob das jetzt viel ist, kann man nur individuell beantworten. Es ist sicherlich weit, weit über dem Durchschnittseinkommen. Es ist aber, und ich denke das war der Punkt der eher vorsichtigen Kommentare, eben auch kein Einkommen das ein „Millionärsleben“ wie man es aus Film und Fernsehen kennt ermöglicht.

    Das muss man realistisch sehen, wenn man sich denn mit 35 entschließen sollte ins Leben als Privatier zu starten. Falls einem mit 55 auffällt, dass das Geld doch schneller schwindet als gedacht, ist es unter Umständen nicht so einfach wieder mit adäquatem Einkommen erwerbstätig zu werden, wenn man vorher 20 Jahre lang gar nichts gemacht hat…

    Man kann das Pferd auch anders aufzäumen: Wäre der junge Mann Angestellter, hätte er noch 31 Jahre bis zur Altersrente. Würde er das Geld ,,nur" in einem Geldmarktfonds parken, könnte er sich also bis zur Altersrente jährlich 100.000 Euro ,,Gehalt" auszahlen. Würde er seine GRV selbst bezahlen (und den AG-Anteil gleich mit), sind das immer noch 6833 Euro netto im Monat. Nach GKV reden hier also von jemandem, der deutlich über 6000 Euro netto im Monat verdienen müsste. Das sind in Deutschland 12.000 Euro Brutto im Monat. Das ist auf dem Level eines Oberarztes.

    Ganz so simple ist es nicht. Erstens weiß man nicht, wie sich das Zinsniveau entwickelt und zum anderen wird über diesen langen Zeitraum die Inflation sehr relevant. Wenn ich bei der Methode nicht über die Zeit immer weniger Kaufkraft raus haben will, muss ich 3% Rendite schon in den Vermögenszuwachs stecken.

    Angeblich könnten sich in den USA viele normal beschäftigte Menschen mit 65 Jahren ein Luxus Apartment kaufen, wenn Sie 45 Jahre lang auf den Kaffee auswärts verzichtet hätten…

    Hab es aus Interesse mal in einen Sparplanrechner eingegeben. 100 EUR pro Monat (20 Arbeitstage x 5 EUR Kaffee) über 45 Jahre mit 6% Rendite bringt 263 tsd. EUR am Ende. Ist schon was, aber wahrscheinlich kein Luxusapartment ;(