Verstehe, du spricht von Kapitalverzehr bis zum Rentenalter, ich von Leben aus den Kapitalerträgen.
Letztlich sind da unterschiedlichste Modelle vorstellbar und es gibt ja viel Literatur zum Thema „Leben vom Vermögen“, „Vermögen Entsparen“ und so weiter.
Ich habe mich damit noch nicht viel beschäftigt aber mein Verständnis ist, dass der Konsens dahin geht dass man mit einer Entnahme von 2,5 - 3,0% des Anfangsvermögens recht zuversichtlich sein kann, dass einem das Geld nie Ausgeht - auch wenn man die Auszahlung regelmäßig um die Inflation erhöht. Prämisse ist, dass das Geld komplett im Aktienmarkt angelegt ist.
Damit ist man dann bei einer Auszahlung in heutiger Kaufkraft von 6450 - 7750 EUR pro Monat. Jetzt erst mal ziemlich steuerfrei, nach hinten raus gehen dann zunehmend noch etwas Kapitalertragssteuer ab (wobei nach heutigem Stand mit etwa 20% das theoretische Maximum erreicht wäre).
Das könnte man dann lebenslang aufrecht erhalten.
Ob das jetzt viel ist, kann man nur individuell beantworten. Es ist sicherlich weit, weit über dem Durchschnittseinkommen. Es ist aber, und ich denke das war der Punkt der eher vorsichtigen Kommentare, eben auch kein Einkommen das ein „Millionärsleben“ wie man es aus Film und Fernsehen kennt ermöglicht.
Das muss man realistisch sehen, wenn man sich denn mit 35 entschließen sollte ins Leben als Privatier zu starten. Falls einem mit 55 auffällt, dass das Geld doch schneller schwindet als gedacht, ist es unter Umständen nicht so einfach wieder mit adäquatem Einkommen erwerbstätig zu werden, wenn man vorher 20 Jahre lang gar nichts gemacht hat…