Eine Immobilie halte ich im Alter einfach für keine gute Investition mehr. Wenn in jüngeren Jahren und dann über Kredit finanziert.
Was man im Alter sicher bedenken sollte, ist der Verwaltungsaufwand. Ich würde daher, wenn das Vermögen insgesamt an die nächste Generation gehen soll, diese auch gleich mit einbinden und in die Entscheidung mit einbeziehen. Kreditgehebelt kann man Immobilien natürlich kaufen, aber gerade aus Risikogesichtspunkten ist der Effekt dann ja eine ganz erhebliche Risikosteigerung...
Als sichere Anlage sehe ich diese auch nur bedigt, eher als Klumpenrisiko.
Ist sie ganz sicher nicht, eine "sichere" Anlage, die Anlageklasse Immobilien! Gerade wenn man nur über ein Objekt streut, was sicher immer ein gewisses Klumpenrisiko darstellt. Sicher kann die Anlage in Immobilien ja auch nicht sein, wenn sie wie im Beispiel oben geschrieben nach Marktbewertung mit rund 5% Bruttorendite einhergeht. Dann muss man damit ja zwangsläufig gewisse Risiken eingehen.
Was ich denke: Aktien (mit rund 7-8%) und Immobilien (mit ggf. 5%) sind unter den etablierten Anlageklasse aber trotzdem grundsätzlich die mit der historisch gesehen höchsten Rendite. Und zwei Anlageklassen, mit sehr unterschiedlichem Schwankungsprofil. Warum also nicht beide in ein Gesamtportfolio aufnehmen und das ganze mit einem Sicherheitsbaustein (Staatsanleihen/Geldmarkt) verbinden, der den eigenen Vorstellungen entspricht?
Das Risiko, dass kein sehr auskömmlicher Lebensabend gestaltet werden kann, besteht bei einer Aktieninvestitionen von 900k aus meiner Sicht praktisch nicht.
Das würde ich auch so sehen, insbesondere wenn die angesprochenen Renten/Pensionen schon ausreichend sind und der Betrag ohnehin kaum gebraucht wird. Nur war/ist das ja ggf. gar nicht so sehr die Fragestellung, sondern eher die danach, wie das Vermögen am besten (d.h. mit einer guten Risiko/Rendite-Kombination) strukturiert werden kann, sodass a) absehbar etwas daraus abgeworfen wird (Rendite/Ausschüttungen/Mieterträge) und dass b) die Erben zu einem Zeitpunkt X dann absehbar dieses Vermögen übernehmen können.
Und das zu erreichen wird mit 100% Aktienquote relativ schwierig: Eine ordentliche Krise über 10-15 Jahre mit Einbrüchen von 55% und mehr (also vergleichbar mit den letzten Krisen am Welt-Aktienmarkt) wird einem dann nämlich sowohl die Entnahmen verhageln, als auch den Erben am ungünstigen Tag X mal eben das Erbe mehr als halbieren. Das kann man machen mit 100% Aktien, das erfüllt dann aber die beiden genannten Ziele der Geldanlage nicht mehr.
Insofern wäre mein Vorschlag: Gerne erstmal über die Ziele der Anlage klar werden, diese ggf. auch mit den Erben besprechen und definieren und festlegen. Und erst dann in die Aufteilung der Anlage in Anlageklassen und erst danach in die Aufteilung in Einzelanlagen (z.B. konkrete ETFs) gehen!