Beiträge von OnkelJoe

    Hallo zusammen, ich würde euch gerne um einen Tip bitten. Folgende Situation: Ich bin 68 Jahre alt und verheiratet und habe einiges an Kapital in ETFs (Buy and Hold) angelegt. Ende dieses Jahres (12/2024) geht meine Frau, die z.Z. nicht berufstätig ist, in Rente, ich selbst bin bereits Pensionär. Bis zum Renteneintritt meiner Frau haben wir noch einen sehr niedrigen EK-Steuersatz von 16% (Splittingtabelle), also deutlich unter der KESt von 25%. Danach wird unser gemeinsamer Steuersatz bis zum Lebensende wohl deutlich, ggfs. über 25%, steigen. Nun meine Überlegung: Wenn ich meine ETFs jetzt komplett verkaufe, könnte ich die Erlöse über die Günstigerprüfung noch zu dem derzeit niedrigen Steuersatz versteuern. Anschließend würde ich die ETFs wieder neu kaufen und dann mit normaler KESt weiterlaufen lassen. Vielleicht helft ihr mir weiter: Ist das vorteilhaft oder liegt da ein Denkfehler vor?

    Vielleicht noch ein Gedanke: Letztlich wird es in nächster Zeit wohl eher nicht darum gehen, ob ESG- oder SRI-"Versprechen" in der Realität Bestand haben (wohl eher nicht, weil verlässliche Kriterien ohnehin immer noch fehlen). Interessant finde ich eher die Vermutung, dass evtl. immer mehr Anleger ihr Gewissen mit diesen (ja, auch evtl. nur vermeintlich) nachhaltigen Anlagen beruhigen wollen - was tatsächlich durch steigende Nachfrage Investitions- und damit Renditechancen erhöhen könnte. Aber wie im letzten Post gesagt: Es lebe die Glaskugel! Aktien (also auch ETFs) bilden ja nicht reale Gegenwartswerte ab, sondern zum großen Teil die Erwartungen, oder besser Hoffnungen in die Zukunft. Aber das soll wirklich jeder für sich selbst entscheiden. :S Hauptsache, jeder kann ruhig schlafen... :)

    Da der Köder (ETF) bekanntlich dem Fisch (Kind/Enkel) schmecken soll und nicht dem Angler (Anleger), solltest du vielleicht darüber nachdenken, ob du tatsächlich rein auf Rendite hin anlegst, auch wenn die z.B. mit Waffen, Tabak, fossilen Brennstoffen, prekärer Arbeit etc. erzielt wird. Wenn man an das Ende des Anlagehorizontes schaut, könnte es passieren, dass der Filius vielleicht nicht die erwartete Freude an den Tag legt, wenn er/sie erfährt, wie sein "Reichtum" zustande gekommen ist. Idee: es gibt auch nachhaltige weltweit anlegende ETFs (z.B. ESG-Varianten), die zumindest den guten Willen des Anlegers zeigen würden, ein wenig Verantwortung für unsere Welt und die unserer Enkel zu übernehmen - und die müssen nicht schlechter performen als traditionelle ETFs. Ich hab mich für unseren Enkel für diese Variante entschieden... ;)