Beiträge von Shodan

    Für das Jahr 2023 wünscht der Fiskus bei thesaurierenden Aktien-ETFs einen fiktiven Gewinn von 2,55% zu versteuern ("Vorabpauschale"). Bei ausschüttenden Aktien-ETFs gibts diese nicht, und sie schütten im allgemeinen weniger aus als 2,55%.

    Für‘s Protokoll: diese Aussage ist falsch. Die Vorabpauschale gilt für alle ETFs, egal ob ausschüttend oder thesaurierend. Sie wird identisch berechnet, und dann werden schon versteuerte Ausschüttungen abgezogen, die bei thesaurierenden ETFs natürlich 0 sind. Deshalb wird bei thesaurierenden Fonds die volle Vorabpauschale versteuert (unter Berücksichtigung des Freistellungsauftrages natürlich) und bei ausschüttenden weniger, oft gar nichts mehr.

    Liegt die Ausschüttung aber unterhalb der Vorabpauschale, wird entsprechend mehr versteuert! Der ganze Sinn an dem Konstrukt war ja, ausschüttende und thesaurierenden ETFs steuerlich gleich zu behandeln. Das heißt entsprechend auch, dass bei ausschüttenden ETFs nie weniger Steuer fällig wird als bei thesaurierenden, oft aber mehr. Was natürlich zur Ausnutzung des Freistellungsauftrages auch gewünscht sein kann.

    (Nicht das eigentliche Thema hier, aber ich wollte diese Aussage nicht so stehen lassen)

    Mir gehts im Endeffekt nur darum die maximale Rendite bei dem kleinstmöglichen Risiko zu haben.

    Dieser Wunsch ist verständlich, aber leider widersprüchlich. Mehr Rendite geht eigentlich immer mit mehr Risiko einher. Du musst dich also entscheiden, was dir wichtiger ist: maximale Rendite oder höhere Sicherheit.

    Der Sinn eines All-Weather-Portfolios ist die Streuung über mehrere Assetklassen (neben Aktien auch Anleihen und Gold) um das Risiko zu minimieren. Oft (aber auch nicht immer) kann ein Asset die Schwächephase eines anderen ausgleichen. Das geht aber, wie du schon festgestellt hast, zulasten der Rendite. Dafür hast du weniger Schwankungen.

    Also: möchtest du dein Risiko verglichen zu einem reinen Aktienportfolio senken, dann bleib bei dem All-Weather-Ansatz. Möchtest du aber mehr Rendite und bist bereit dafür mehr Risiko und Schwankungen zu ertragen, dann geh all-in Aktien mit MSCI World oder auch einem ACWI/All World.

    Aber du musst dich entscheiden, denn wie heißt es so schön: you can’t have your cake and eat it too.

    aber beim Ausschütter nutzt Du den Sparerpauschbetrag jedes Jahr, beim Thesaurierer nur (einmal) bei Verkauf.

    Die Aussage ist in dieser pauschalen Form falsch. Beim Thesaurierer kannst du den Sparerpauschbetrag über die Vorabpauschale nutzen. Die war zwar in den letzten Jahren 0€ aufgrund der Nullzinsen, aber ab nächstem Jahr wird sie wieder greifen.

    In was genau sind die Sparpläne denn geflossen? Wertpapiere wie Fonds/ETF kannst du einfach verkaufen. Dann erhältst du den Verkaufswert auf dein Verrechnungskonto, ggf. abzüglich Ordergebühren und Steuern.

    Evtl. willst du dich vorher noch etwas informieren, wie man eine Verkaufsorder am besten erstellt. Eigentlich ist das nicht schwer, aber man sollte ein paar Dinge beachten (Stichworte Handelszeiten und Limit-Order).

    Ihr verwechselt da was: Government Shutdown ist, wenn man sich nicht auf ein neues Budget einigt. Das passiert ständig.

    Schuldenobergrenze erreicht heißt, dass die USA faktisch pleite wäre, weil sie ihre Schulden nicht mehr bedienen kann. Die Folgen, zumindest laut aller Experten, wären katastrophal. Und deshalb ist das auch noch nie passiert(!). Und eigentlich gibt es auch keinen vernünftigen Grund anzunehmen, dass das jetzt passieren würde.

    Eigentlich. Denn leider befinden sich immer mehr Politiker in den USA im Amt, denen jegliche Vernunft und Bereitschaft zum Kompromiss abgeht und die scheinbar lieber alles brennen sehen als dem politischen Gegner auch nur einen guten Tag zu wünschen.

    Und allein deswegen gibt es eben doch eine klitzekleine Chance, dass es bald ordentlich kracht.

    Dividenden können gekürzt/gestrichen werden.

    Das ist grundsätzlich richtig, aber REITs sind ja nicht einfach nur ganz normale Aktien eines Immobilienunternehmens, sondern ein spezielles Konstrukt. Und dazu gehört, dass der größte Teil der Einnahmen ausgeschüttet werden muss. Würde ein REIT also einfach mal so die Dividende streichen, würde er den Status eines REITs und die damit verbundenen Steuerprivilegien verlieren.

    Durch die Vorabpauschale ab nächstem Jahr auf dem thesaurierenden Fonds (und ggf. sogar auf dem ausschüttenden, falls die Ausschüttungen unterhalb der Vorabpauschale liegen), würdest du den Sparerpauschbetrag überschreiten, falls die Ausschüttungen diesen schon völlig ausreizen.

    Ob du deswegen jetzt aber den ausschüttenden verkaufen musst, würde ich nicht sagen. Wenn du den jetzt komplett umschichtest auf den thesaurierenden z.B., müsstest du darauf ja auch die Vorabpauschale versteuern, hättest also u.U. nichts gewonnen.

    Ich denke, den ausschüttenden jetzt einfach liegen lassen und den thesaurierenden ab sofort besparen ist wahrscheinlich das vernünftigste. (Natürlich nur meine Meinung ☺️)

    Dass im MDAX der deutsche Mittelstand vertreten ist, ist ein Denkfehler dem ich am Anfang meiner ETF-Karriere auch aufgesessen bin. Tatsächlich sind das aber einfach nur die nach dem DAX nächstkleineren Aktiengesellschaften. Oder denkt irgendjemand bei "deutscher Mittelstand" an Lufthansa, Carl Zeiss oder RTL? Die sind aber alle im MDAX vertreten.

    Die typischen deutschen Mittelständler haben ein paar hundert Mitarbeiter, sind auf einen Sektor spezialisiert, und seltenst überhaupt an der Börse gelistet. In diese Unternehmen kann man als Privatmensch schlicht nicht investieren.

    Wenn alle Welt nur noch indexbasiert investieren würde könnte das theoretisch passieren, aber davon sind wir noch weit entfernt. Die Mehrheit investiert aktiv, und das ist auch nötig, weil erst dadurch faire Preise für Aktien entstehen.

    Und selbst wenn das einmal passieren würde (der Index bestätigt sich selbst), würde das ja bedeuten, dass Unternehmen außerhalb der Indizes unterbewertet wären. Und das wäre eine Gelegenheit, die wiederum aktive Anleger nutzen würden, womit der Preis steigen würde.

    Ich habe mal ein Video mit Kommer zu dem Thema gesehen wo er meinte, dass es Untersuchungen dazu gibt die zeigen, dass es genügt dass ein relativ kleiner Prozentsatz an Marktteilnehmern aktiv investiert, damit ein fairer Preis für Aktien entsteht. Aber wie gesagt, davon sind wir weit entfernt.

    Ich würde mal raten, dass das Alter den Unterschied macht: der teurere ist 2007 aufgelegt worden, der günstigere 2017. Scheint eine Unart von Blackrock zu sein, beim MSCI World haben sie auch einen älteren mit einer hohen TER und einen jüngeren mit einer günstigeren.

    Kostenlose Sparpläne und große Auswahl an ETFs habe ich bei meiner Bank - der ING - auch.

    Kostenlos sind aber nur Sparpläne auf ETFs, nicht auf Aktien. Und ja, die ING hat schon eine recht große Auswahl an sparplan-fähigen ETFs, die meisten Neobroker aber nochmal deutlich mehr.

    Ob man diese große Auswahl braucht ist natürlich eine andere Frage, aber eine größere Auswahl kann ja nie schaden und ist eindeutig ein Pluspunkt der meisten Neobroker.

    Pro Neobroker: sehr günstig, meist einfache Bedienung, meist große Auswahl an Aktien- und ETF-Sparplänen

    Pro Direktbank: breiteres Angebot an Dienstleistungen (z.B. mehr Handelsplätze, Anleihen etc.), die Möglichkeit alles bei einem Anbieter zu haben (Girokonto etc.), mehr Erfahrung und dadurch evtl. weniger Probleme

    Das wären so spontan die Argumente die mir einfallen. Ich habe selbst hin und her überlegt und will erstmal bei meiner Direktbank bleiben, weil ich es praktisch finde, alles unter einem Dach zu haben. Schließe aber nicht aus, mir doch noch mal ein zweites Depot z.B. nur für meine (wenigen) Aktien zu besorgen.

    Du hast einfach überhaupt keine Ahnung wie so eine Seite funktioniert, oder? Natürlich kann man zu einem einzelnen ETF relativ schnell eine entsprechende Info finden. Aber diverse Infos zu tausenden von ETFs? Wohl kaum. Genau dafür gibt es ja Dienstleister, und Morningstar ist nun wirklich keine Klitsche.

    Aber natürlich gibt es trotzdem immer mal wieder Fehler. Die korrigiert man aber nicht bei der Anzeige (das ist weder technisch möglich noch sinnvoll) sondern man meldet es dem Anbieter. Da profitieren dann auch alle davon. Oder glaubst du, die diversen ETF-Seiten nutzen alle unterschiedliche Dienstleister, oder recherchieren gar alles selbst?

    Ich dachte du redest nur von Aktien, da ist es so wie ich es gesagt habe. Bei ETFs ist es tatsächlich etwas komplizierter, und da gibt es die sogenannte Vorabpauschale. Quasi ein fiktiver Gewinn, der Jahr für Jahr versteuert wird. Das gilt prinzipiell für ausschüttende und thesaurierende Fonds, da aber Ausschüttungen berücksichtigt werden ist bei ausschüttenden ETFs in der Regel die Vorabpauschale damit schon abgegolten.

    Ansonsten gilt da aber genauso, dass der Freistellungsauftrag berücksichtigt wird. Sollten dennoch Steuern anfallen, hängt es wohl vom Broker ab wie genau dies behandelt wird. Die meisten ziehen einfach die Steuer vom Referenzkonto ab. Wenn du es genau wissen willst, gibt es auch Rechner um die Vorabpauschale zu bestimmen. Einfach mal googeln.

    Da wird nichts recherchiert, natürlich nicht. Die nutzen Dienstleister dafür. Bei Finanzfluss ist das Morningstar, sieht man auch wenn man die Seite ganz runterscrollt. Also wenn, dann müsstest du schon Morningstar als Hasenhirne und Milchgesichter bezeichnen.

    Woher die die Zahlen haben? Keine Ahnung. Bei dem Xtrackers habe ich mal kurz in die Positionen geschaut, die werden komplett auf ihrer Seite angegeben. Da macht Cash tatsächlich nur einen verschwindend geringen Teil aus. Also müsstet ihr schon Morningstar fragen, woher sie die Zahlen haben. Oder ihr lasst Finanzfluss fragen, die zahlen schließlich dafür :)

    Hm, interessantes Thema. Ich habe vor einiger Zeit meine Konten bei der DKB gekündigt, ich kann mich aber nicht erinnern, ob zu dem Zeitpunkt noch ein Freistellungsauftrag vorlag und wenn ja, ob ich daran gedacht hatte den vorher zu beenden.

    Aber ich habe gerade festgestellt, dass ich mich tatsächlich noch im Online-Banking einloggen kann. Konten werden natürlich keine mehr angezeigt, aber meine persönlichen Daten incl. Steuer ID sind noch da. Es fehlt allerdings der Abschnitt, bei dem man eigentlich einen Freistellungsauftrag stellen können sollte. Also vermute ich einfach mal, dass dieser so oder so auch nicht mehr vorliegt.

    Was würde einem denn blühen, wenn der Freistellungsauftrag doch noch aktiv wäre? Dass das Finanzamt an die Tür klopft?

    Also grundsätzlich fallen bei Aktien nur mögliche Steuern bei Dividendenausschüttungen oder Verkäufen an, bei denen du einen Gewinn gemacht (also höher ver- als gekauft hast).

    Und da die Kapitalertragssteuer eine Quellensteuer ist, wird sie in der Tat von deinem Depotverwalter direkt an der Quelle erhoben, also einbehalten beim Verkauf z.B. Und ja, Freistellungsaufträge werden dabei berücksichtigt.

    Du kannst die Erträge auch trotzdem oder stattdessen in der Einkommensteuererklärung angeben, aber wenn deine Freistellungsaufträge passend eingerichtet wurden, ist das eigentlich nicht nötig.

    Alle Angaben natürlich ohne Gewähr :)