Hallo Billy-Ray,
ich bin etwa im gleichen Alter und habe mir ähnliche Fragen gestellt. Wenn Du alleinstehend bist, hast Du bestimmt auch keine Kinder zu versorgen bzw. an die Du Dein Vermögen vererben willst.
Tages-/Festgeld:
A) Einen Teil solltest Du für eine Einzahlung in die gesetzliche Rente nutzen. Das ist für Dich äußerst interessant:
1. weil sie einen gewissen Schutz vor Inflation sichert im Gegensatz zu den Zinsen auf Tages-Festgeld. Das ist gerade für uns Bald-Rentner wichtig, damit das Geld nicht zerrinnt.
2. weil wenn Du nichts vererben möchtest, es eigentlich irrelevant ist, ob das Geld auf dem Festgeldkonto ist oder Dir von der gesetzlichen RV monatlich ausgezahlt wird. Wenn Du mit 67 die Augen zu machst, kannst Du mit dem Geld auf dem Festgeldkonto nix mehr machen.
3. weil die (aktuelle) Verzinsung bei der gesetzlichen RV höher ist als Tagesgeld.
4. weil Einzahlungen zum Teil bei der Steuer geltend machen kannst.
Auf jeden Fall einen Antrag aus Auskunft für die Sonderzahlung bei der DRV stellen: V0210 -
Antrag auf Auskunft über die Höhe der Beitragszahlung zum Ausgleich einer Rentenminderung bei vorzeitiger Inanspruchnahme einer Rente wegen Alters
Tipp: die Nachzahlung über mehrere Jahre strecken, dann ist es steuerlich meistens interessanter. Du bist nicht verpflichtet, einzuzahlen und kannst stoppen falls die Renovierung des Hauses teurer wird.
5. Tipp aus eigener Erfahrung: wenn Dir irgendwann mal ein Betreuer vor die Nase gesetzt wird, das ist bei alleinstehenden Personen im Alter schon mal der Fall, besteht keine Gefahr, dass der Betreuer das Tagesgeld "durchbringt".
B) Einen anderen Teil des Tages- und Festgeldes solltest Du behalten und für Urlaube und Häuschen nutzen.
Vorsorgekonto Cosmos Direkt:
Hier musst man wirklich genau hinschauen, da in der Vergangenheit die Produkte, die bei Cosmos unter "Vorsorgekonto" gelaufen unterschiedlich waren.
Handelt es sich nur um ein "Festgeld" oder ist es eine "Lebens-/Rentenversicherung"? Bei der LV/RV ist dann zu klären, mit welchem Alter spätestens und ob eine Verrentung interessant wäre? Wie hoch der Verrentungsfaktor ist usw.
Handelt es sich nur um "Festgeld" kannst Du überlegen, ob Du nicht in ausschüttende Mischfonds (Multi-Asset-ETF) mit mind. 50% Aktien (z.B. Vanguard LifeStrategy 60%) investieren willst. Diese ETFs investieren in ein Portfolio aus Aktien ETFs und Anleihe ETFs und unterliegen geringen Kursschwankungen als reine Aktien ETFs und sind aber breit gestreut. Die Kosten sind überschaubar. Vorsicht: Der Anleiheanteil sollte möglichst ETFs mit in EURO-lautende Anleihen investiert sein, damit Du nicht noch ein Währungsrisiko tragen musst. Das ist z.B. beim Vanguard der Fall. So besserst Du die monatliche Rente noch etwas auf und beim späteren Verkauf der ETFs sind Gewinne steuerlich etwas günstiger (Teilfreistellung 30%) als reine Anleihe ETFs (keine Teilfreistellung). Außerdem macht es im Alter weniger Mühe. Solche Multi-Asset-ETFs sind in den USA bei Rentnern beliebt. Leider ist die Auswahl in Deutschland noch sehr überschaubar.
Ich hoffe, dass ich Dir helfen konnte bei Deinen Überlegungen.