Beiträge von EmergingAssets

    Kommunikation ist so schwierig!

    Die Aufmachung meiner Beiträge dient nicht dazu, meine Überlegenheiten zu demonstrieren, sondern meinen Respekt gegenüber den Teilnehmern dieses Forums auszudrücken!=O

    Ich habe es nicht gewagt, hier mit einem unüberlegten Beitrag zu starten, weil ich weiß (und schätze), mit wie viel Rat und Tat hier täglich wertvolle Finanztipps ausgetauscht werden.

    Und vor dieser Leistung ziehe ich meinen Hut, indem ich "alles" selber erarbeite, was innerhalb meines Horizontes liegt und die Foristen nicht mit absoluten Anfängerfragen belästigen muss <3

    Du stehst Du vor der gefährlichsten Phase überhaupt: Du liest ein bißchen, meinst, Du hättest es begriffen und hast es in Wirklichkeit nicht.

    Ich finde es spannend, dass du mir in dieser Hinsicht absolutes Selbstvertrauen unterstellst. Wie kommst du zu dieser Annahme?

    Dieses Thema/Thread entwickelt sich auch in die falsche Richtung: Mich interessiert, was eure Gedanken zu meinem Plan sind, nicht so sehr, was ihr über meine Person denkt.

    Erst mal vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Mit meiner Wortwahl ("Austüfteln") beabsichtige ich nicht zu provozieren, sondern weniger trocken zu schreiben.

    Zitat

    Mir sind Deine Vorstellungen deutlich zu feinziseliert. Sicher sinnvoll ist eine Cashreserve in der Höhe von z.B. 3 Nettomonatsgehältern, damit man Ausgaben wie etwa eine kaputte Waschmaschine oder eine größere Autoreparatur tätigen kann, ohne gleich einen Kredit aufnehmen zu müssen.

    Die 17k entsprechen 3 Nettomonatsgehälter + Sicherheitsspanne. Die konkreten Summen habe ich genannt, weil danach gefragt wurde.

    Zitat

    Aktuell willst Du 15k anlegen und hast noch 17k irgendwie in der Hinterhand. Das sind zusammen 32k. Von den 15k willst Du 5k supersicher anlegen, und die 17k hast Du vermutlich auch supersicher angelegt. Das heißt: 50% Deines Vermögens hast Du ohnehin supersicher angelegt, und von den restlichen 50% willst Du auch nochmal 60% supersicher anlegen.

    Da kann Dir dann überhaupt nichts passieren. Nur viel Rendite kannst Du davon halt nicht erwarten.

    Das ist ein guter Punkt. So habe ich das noch nicht gesehen.


    Mir ist durchaus bewusst, dass die genannten Beträge im Vergleich mickrig erscheinen. Aber für manche sind das schon hohe Summen.

    Butter bei die Fische, über ein wie hohes Vermögen sprechen wir? Statt Anleihen reichen dann nämlich Tages- und Festgeld locker aus.

    Den Risikoteil kann man so machen. Ob es gut ist, sehen wir dann in 20 Jahren.

    Starten würde ich mit 15k (für das gesamte Portfolio mit Anleihen). Zusätzlich würde ich als Reserve noch 17k behalten.

    Kann man so machen, ich habe mich für die Altersvorsorge immer mit einem ETF auf den MSCI World zufrieden gegeben. Anleihen sehe ich auch etwas skeptischer als andere hier im Forum. Für den Sicherheitsbaustein würde ich auch in Tagesgeld gehen, damit unvorhersehbare Ausgaben problemlos beglichen werden können.

    Verstehe ich das richtig, dass der risikofreie Part des Portfolio die eigentliche Reserve sein sollte? Ich habe das bisher immer zusätzlich betrachtet =O

    Hallo zusammen,

    ich möchte meine Altersvorsorge mithilfe von ETFs aufbauen. Zum Einstieg habe ich mir das Buch von "Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs" von Gerd Kommer durchgelesen (die Ausgabe von 2018) und bin ansonsten in diesem Thema kompetenzbefreit:

    1. Lebenssituation

    Wenn ich meine statistische Lebenserwartung erreiche, geht meine Vermögensaufbauphase noch 32 - 34 Jahre lang. Momentan (und auch für die Zukunft geplant) kann ich jeden Monat 500 € in meine Altersvorsorge investieren. Mein ETF Portfolio habe ich mir wie folgt ausgetüftelt: 70 % risikobehaftet und 30 % risikofrei.

    2. Risikobehafteter Portfolioteil

    Die ETFs des risikobehaftet Portfolioteil müssen folgende Regeln erfüllen [1]:

    • Kein Single-Faktor Value
    • Fond-Alter >= 5 Jahre
    • Net Asset Value >= 25 Millionen
    • Kein SWAP-ETF (synthetische Replikation)
    • Kein Inverse ETF (Leerverkauf)
    • Kein Leverage ETF (partiellee Kreditfinanzierung)
    • Thesaurierend
    • Fondsdomizil ist Irland
    • Sollte "Full Replication" sein (physische Replikation)

    Um nicht versehentlich gegen die Faktorprämien zu wetten (und, damit doch zum aktiven Anleger zu werden), soll 20 % des risikobehafteten Anteils in Schwellenländer (Emerging Markets) investiert werden. Weiter soll kein einfaches Multifactor Investing (Fund-Level Multifactor Investing) betrieben werden, um negative Prämien zu vermeiden. Daher soll ein ETF mit Multi-Factor-Investing in das Portfolio aufgenommen werden [2].

    2.1 Implementierung

    Ausgesucht habe ich mir deshalb die folgenden ETFs (die Prozente geben den Anteil an dem risikobehafteten Part wieder):

    • 50 %→iShares Core MSCI World UCITS ETF (ISIN IE00B4L5Y983)
    • 30 %→iShares Edge MSCI World Multifactor UCITS ETF (ISIN IE00BZ0PKT83)
    • 20 %→iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF (ISIN IE00BKM4GZ66)

    3. Risikofreier Portfolioteil

    Für den risikofreien Teil habe ich mir folgende Regeln rausgesucht [3]:

    • Staatsanleihe mit Bonität AAA
    • Kurze gewichtete Durchschnittslaufzeit der Anleihen bis maximal 36 Monate
    • Heimatwährung in Euro
    • Diversifikation über mehrere Staaten

    3.1 Implementierung

    Investieren will ich daher in folgende Anleihen:

    • 75 %→VanEck iBoxx EUR Sovereign Capped AAA-AA 1-5 ETF (ISIN NL0010273801)
    • 25 %→Deka Deutsche Börse EUROGOV Germany 1-3 UCITS ETF (ISIN DE000ETFL185)


    4. Offene Fragen und Übersichtsgrafik

    Während meiner Recherche kamen noch folgende Fragen auf:

    • Klingt der dargelegte Investmentplan (überhaupt) sachlogisch und kohärent?
    • Sollte mit der langen Vermögensaufbauphase der risikobehaftete Portfolioteil zunächst höher sein (vielleicht 80 % zu 20 %)?
    • Sollte ich den Multi(Factor) Investing Anteil höher oder niedriger gewichten?
    • Wird mit dem gewählten Multi-Factor ETF die Schwellenländer nicht bereits genug gewichtet, sodass ein extra EM-ETF diesen Faktor nicht (versehentlich) übergewichtet?

    Zur schnellen Übersicht habe ich mein Vorhaben in einer Grafik visualisiert:

    Vielen Dank schon mal für eure Zeit und konstruktive Kritik


    Fußnoten

    [1] Gerd Kommer, Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs: Wie Privatanleger das Spiel gegen die Finanzbranche gewinnen, (Frankfurt/New York: Campus Verlag, 2018) 218 - 259

    [2] Alexander Weis und Gerd Kommer, Integriertes Multifactor Investing (https://gerd-kommer.de/integriertes-multifactor-investing)

    [3] Gerd Kommer, Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs: Wie Privatanleger das Spiel gegen die Finanzbranche gewinnen, (Frankfurt/New York: Campus Verlag, 2018) 265 - 273