Beiträge von Finanzdilettant

    Bei der ETF-Sparrate kannst du das Maximum ausreizen, denn wie du schon schreibst kannst du die ja notfalls einfach mal aussetzen. Wir haben das auch so gemacht, uns über die Jahre genau an die Sparrate rangetastet, die keinen Bodensatz mehr auf dem Konto hinterlässt und uns gleichzeitig nicht in Gefahr bringt, den Dispo zu nutzen.

    Die Kreditrate ist dagegen auf Jahre oder Jahrzehnte festgelegt und muss jedes Auf und Ab im Leben mitmachen. Kinder, Beziehungsbruch, unerwartete Sanierung...

    Wir machen das auch zum ersten Mal und können nicht aus Erfahrung sprechen, aber wir haben uns jetzt auf knapp die Hälfte der monatlichen Sparrate festgelegt. Bei uns kommt aber als Besonderheit dazu, dass Kinder geplant sind und wir mit Elterngeld einen deutlichen Gehaltseinbruch hätten. Wir sind auch dicht an der neuen Einkommensgrenze dran und könnten schlimmstenfalls gar kein Elterngeld bekommen. Dazu die Gefahr, dass ein Kind vielleicht besondere Betreuung braucht und wir mit der Arbeitszeit deutlich zurückgehen bzw. mit einem Gehalt auskommen müssen. Da wollen wir auch im worst-case-Fall die Kreditrate gerade noch bezahlen können.

    Wenn du weniger Unwägbarkeiten hast, kannst du natürlich mit der Kreditrate auch etwas höher gehen.

    Wenn der schlimmste Fall nicht eintritt, wird bei uns wahrscheinlich Geld übrig bleiben. Am schlausten wäre es wohl, das für Sondertilgungen zu nutzen. Bei uns wird das wahrscheinlich nicht gehen (Volltilger), sodass wir das Geld einfach wieder ansparen und damit z.B. Modernisierungen am Haus bezahlen. Und natürlich wird das dann auch der Notgroschen, auch für den Fall dass wir aus welchem Grund auch immer mal eine Rate nicht bezahlen können.

    Mein Problem ist, dass die neue Website und App ja nur einen Bruchteil des Funktionsumfangs unterstützen. Ich wollte heute das Überweisungslimit ändern und das ging in der neuen App nicht. Also die alte geöffnet, die jetzt aber offenbar auf die Website im Browser weiterleitet. Hier wird aber auch die neue mobile Website geöffnet, wo ich auch nur manche Funktionen habe. Und ich habe es tatsächlich nicht geschafft, auf die alte Website zu kommen.

    Also Rechner hochgefahren, Website geöffnet - und auch die neue. Irgendwann habe ich dann rausbekommen, dass man auf die alte kommt wenn man versucht, Wertpapiere zu handeln. Das wird wohl von der neuen noch nicht unterstützt. Und da konnte ich mich dann auch zum Überweisungslimit durchklicken. Aber das kanns ja irgendwie nicht sein.

    Ich fand es eh schon sehr seltsam, dass die DKB eine halb fertige App parallel zur alten einführt. Aber jetzt die alte abschaffen, ohne die neue zu Ende entwickelt zu haben, das ist schon mehr als dämlich. Es gibt viele Vorgänge, die ich vom Handy aus jetzt gar nicht mehr und vom PC nur mit Tricks durchführen kann.

    kleineskarlchen

    Sprich: Mich auf eine neue, unbefristete Stelle bewerben. Dann wird zwar der Immobilien-Erwerb um ca 6 oder mehr Monate nach hinten verschoben (Probezeit!), aber danach habt ihr ZWEI fixe, Feste Gehälter und damit sieht die Sache bei einer Bank schon ganz anders aus. Zudem fallen vielleicht noch die Immobilienpreise weiter, sodass der Erwerb noch günstiger wird.

    Und in der Zwischenzeit schonmal jeden Cent in Eigenkapital stecken! Ihr werdet euch eh relativ stark einschränken müssen, sobald ihr den Kredit abbezahlen müsst. Das beste ist ihr fangt jetzt schon damit an. Jede Ausgabe genau überdenken, Abos (Netflix, Zeitung, etc.) kündigen, Strom- oder Gasanbieter wechseln wenn es einen günstigeren gibt, Handyvertrag wechseln, unnötige Versicherungen kündigen, mit dem Fahrrad zur Arbeit und Fitnessstudio kündigen, wenig genutzte Anschaffungen wieder verkaufen, wenn möglich ggf. Zweitwagen abschaffen...

    Alles was ihr jetzt zusätzlich an Eigenkapital zusammenkratzen könnt, verringert nicht nur die Kreditsumme, sondern kann auch den Zinssatz reduzieren. Das Geld, das ihr jetzt spart, vervielfacht sich dann durch eine anhaltend niedrigere Rate.

    Wie schon gesagt, würde es für mich darauf ankommen wofür das Depot überhaupt gedacht ist.

    Wenn ich da einfach nur Geld parke weil ich sonst nichts damit anfangen kann und ich nur der Inflation entgegen wirken will, dann weg damit und ab ins das Haus.

    Das Geld im Depot war für beides gedacht. In erster Linie ist es dort geparkt um nicht komplett von der Inflation aufgefressen zu werden. Für den Fall dass wir kein Haus kaufen, wäre es aber auch eine Art Altersvorsorge gewesen.

    Dass ein Eigenheim alleine keine Altersvorsorge ist, sehe ich auch so. Aber ich finde man kann es auch nicht komplett rausrechnen, so als wären alle Ausgaben für das Haus verloren. Wenn man das Haus gut pflegt, behält es auch einen gewissen Wert und schlimmstenfalls kann man es so machen wie unsere Nachbarn: im Alter das viel zu große Haus verkaufen, eine Mietwohnung in der Stadt nehmen und es sich noch ein paar Jahre gut gehen lassen. Oder man vermietet einen Teil des Hauses unter, das wäre bei dem Objekt das wir im Blick haben mit kleineren Umbaumaßnahmen möglich.

    Bei niedrigeren Zinsen hätte ich auch Geld im ETF gelassen, aber jetzt einen höheren Kredit aufzunehmen weil ich mir vom ETF eine Rendite verspreche, die höher ist als die Kreditzinsen, finde ich riskant.

    Ich denke da gern in dem bekannten Umkehrschluss. In dem Beispiel hier also die Aufnahme eines Kredits in Höhe von 300k (abzgl. Steuern) zu einem Zinssatz >= 3,5%, um damit eben jenes Depot aufzubauen.

    Das ist wirklich eine sehr gute Sichtweise, würde ich niemals so machen. Und wenn ich das Depot unangetastet lasse und mir einen höheren Kredit hole, tue ich ja letztendlich genau das.

    Die ETFs weiterlaufen zu lassen und das Haus komplett über Kredit zu finanzieren war vor zwei Jahren tatsächlich mal unser Plan. Bei den jetzigen Zinsen ist meiner Meinung nach aber das Eigenkapital unser größter Trumpf, weil wir mit einer deutlich kleineren Kreditsumme dann auch bei hohen Zinsen noch gut wegkommen. Und das ist ja genau das, was den meisten anderen Käufern fehlt.

    Der Kredit mit variablem Zins klingt für uns auch interessant, kannte ich bisher noch gar nicht. So wie es aussieht können wir da beim Zinssatz nichts sparen, weil der Euribor aktuell wohl höher liegt als das was wir an Zinsen für ein Annuitätendarlehen bezahlen würden. Durch die kürzere Laufzeit könnten wir aber am Ende doch mit weniger Zinsen rauskommen und wären flexibler. Da muss ich mich noch weiter einlesen.

    Warum wir den Kredit möglichst schnell abbezahlen wollen: Wir verdienen gut, leben aber relativ einfach und können mit den meisten Luxusgütern nicht viel anfangen. Für uns ist der größte Luxus die finanzielle Unabhängigkeit. Meine Schwester hat sich z.B. ein riesiges Haus bauen lassen, mit jeder Menge Extras und architektonischen Spielereien. Sie zahlt jetzt die nächsten 35 Jahre ihren Kredit ab und weil sie die Niedrigzinsphase ganz knapp verpasst hat, bleibt ihr kaum noch finanzieller Spielraum. Sie kann im Job nicht mit den Stunden runter gehen oder in einen schlechter bezahlten, aber erfüllenderen Job wechseln. Für schöne Urlaube ist kein Geld mehr da, Essen gehen auch nur zu ganz besonderen Anlässen. Bei der Vorstellung schnürt sich bei mir die Kehle zu, da würde ich glaube ich lieber in einem Container wohnen als mich über Jahrzehnte so zu binden.

    Mein Traum ist ein abbezahltes Haus, in dem wir gut leben können und irgendwann frei entscheiden, wie viel Luxus wir uns gönnen wollen und wie viel wir dafür arbeiten gehen.

    Werden Sondertilgungen bei den 10 Jahres Angeboten denn dann auch ausgeschlossen?

     

    Ja, bei den Angeboten die ich gefunden habe waren keine Sondertilgungen dabei. Wenn ich das richtig verstanden habe, darf man den Kredit auch mit Sondertilgungen nicht vor Ablauf der Zinsbindung vollständig zurückzahlen und das sind in der Regel 10 Jahre.

    Was mir aufgefallen ist: du rechnest die 300k Depotbestände zu 100% rein. Aber da wird sicherlich auch ordentlich was an steuern beim Verkauf abgehen, oder nicht?

    Das stimmt, das haben wir bisher nicht berücksichtigt. Ein Teil der Steuern sind schon abgegangen, bzw. durch Freibeträge aufgefangen worden, aber es werden beim Verkauf nochmal welche dazukommen. Ich denke da ist es am schlausten, erst die ETFs aufzulösen und dann zu sehen, wie viel wir noch finanzieren müssen.

    Hallo zusammen,

    das ist jetzt sicherlich ein Luxusproblem aber dennoch fragen wir uns, was für uns die beste Lösung ist.

    Kurz zusammengefasst: wir haben viel Eigenkapital, brauchen nur einen relativ kleinen Kredit und könnten ihn realistisch in deutlich unter 10 Jahren abbezahlen, was wir auch gerne tun würden. Leider scheint es bei den Banken ein unteres Limit von 10 Jahren Laufzeit bei Immobilienkrediten zu geben.

    Unsere Situation ausführlich für alle die es interessiert:

    Meine Freundin und ich sind 30 (sie) und 34 (ich). Wir wohnen aktuell zur Miete, gucken aber auch immer mal die Immobilienanzeigen durch und machen hier und da mal eine Hausbesichtigung. Eigentlich hatten wir vor, noch etwas mit dem Hauskauf zu warten, weil wir angesichts steigender Zinsen und hoher Inflation tendenziell mit stagnierenden oder sogar fallenden Preisen rechnen. Gleichzeitig können wir bei unserem jetzigen Lebensstil und Einkommen relativ viel Geld für Eigenkapital zurücklegen, sodass wir auch dadurch von längerer Wartezeit profitieren würden.

    Wir verdienen z.Zt. ziemlich genau gleich viel, jeweils rund 3500-4000€ netto im Monat (schwankt je nach Dienstplan). Davon legen wir je 2500€ im Monat auf die Seite, im Moment fließt das noch in einen ETF weil wir uns nicht sicher waren ob wir überhaupt jemals ein Haus kaufen. Ich arbeite schon etwas länger als sie, deswegen sind meine ETF-Anteile aktuell bei ca. 180k und ihre bei 120k. Unser Job ist ziemlich sicher. Beim Gehalt gibt es neben einem (teilweisen) jährlichen Inflationsausgleich auch noch ein paar Gehaltsstufen über uns, die wir in den nächsten 3-5 Jahren erreichen könnten.

    Jetzt haben wir auf einer Besichtigung doch ein Haus gesehen, das uns gut gefällt. Mit allen Kaufnebenkosten würde das gut 500k kosten. Eine Besichtigung mit Gutachter steht noch aus, aber soweit wir das beurteilen können, könnten wir da erst mal so einziehen, ohne irgendetwas sanieren zu müssen. Eine Fassadendämmung, neuere Fenster (aktuell zweifachverglast) oder eine Umrüstung der Gasheizung auf Wärmepumpe könnten wir sicherlich auch noch einige Zeit schieben.

    Unsere Familien würden uns zusätzlich noch mit insgesamt 50k unterstützen, sodass wir auf rund 350k Eigenkapital kämen und dann noch knapp 200k finanzieren müssten. Wir sind der Meinung dass wir mit einer Kreditrate von 2500€ schon vorsichtig planen. Das ist die Hälfte von dem was wir im Moment beiseite legen und die Miete von jetzt ca. 800€ im Monat würde ja auch noch wegfallen. Selbst mit eventuellem Nachwuchs und Elternzeit müsste das passen.

    Jetzt kommt ein unerwartetes Problem: Wir finden nirgendwo ein Angebot von einer Bank, die uns eine monatliche Rate von 2500€ erlaubt, weil das bei mehr als 10% Tilgung rauskommt bzw. weniger als 10 Jahren Laufzeit. Bei einigen Vergleichsportalen kann man sogar nur 5% Tilgung angeben. Wenn ich z.B. bei der DKB einen Wunschrate von 2500€ angebe, dann werden sowohl die Rate als auch der Darlehensbetrag so angepasst, dass es auf genau 10 Jahre Laufzeit hinausläuft. Eigentlich hätten wir den Kredit gerne so schnell wie nur möglich abbezahlt, damit wir finanziell wieder unabhängig sind.

    Was ist in dem Fall die beste Strategie?

    1. eine niedrigere Monatsrate wählen und das übrige Geld für die Sanierungen sparen?
    2. einen höheren Darlehensbetrag nehmen und alle Sanierungen gleich mitfinanzieren? Das würde meiner Meinung nach aber nur Sinn machen, wenn wir dann auch gleich sanieren und nicht das Geld aus dem Darlehen einfach "herumliegen lassen". Dagegen spricht aus meiner Sicht, dass die Preise für Dämmmaterial und Wärmepumpen im Moment sehr hoch sind und ich eigentlich noch ein paar Jahre warten wollte, bis die Produktion wieder hinterherkommt.
    3. ETFs nur zum Teil auflösen und als Altersvorsorge weiterlaufen lassen?
    4. Versuchen im persönlichen Gespräch mit einer Bank einen kürzeren Kredit zu bekommen? Ich habe schon einige Anfragen losgeschickt aber noch keine Rückmeldung.

    Danke im Voraus für alle Tipps und Empfehlungen!