Beiträge von potter

    mein Verständnis oder Unverständnis sieht so aus, daß alles was schon kapitalertragsversteuert wurde seitens der Banken, nicht in der Einkommensteuererklärung auftauchen muß. Das heißt, die Krankenkasse sieht schon versteuerte Einkünfte dann nicht. Ob das dann Vorabpauschalen, Zinserträge auf irgendwelchen Plattformen oder ähnliches ist, ist egal. Eingesehen wird der Einkommensteuerbescheid. Falls das so nicht stimmt, bitte um Korrektur.

    Der Gedanke aus Deinem Beitrag Nr. 1 hatte Harald Martenstein (Journalist, Schriftsteller und Kolumnist; a. a. für "Die Zeit") schon vor 15 Jahren beschlichen (Die Zeit, Nr. 43 aus 2010). Mit einem Betrag wendet er sich da insbesondere - in pointierter Form - an die Jüngeren.

    "Lebt in vollen Zügen, feiert, laßt es krachen, Ignoriert alle Vorsorge- und Anlageprodukte"

    "Eine überdurchschnittliche Rente wird euch sowieso weggenommen. In 30 Jahren wird der Staat noch viel klammer sein als heute, Spart Geld, tut es ins Kopfkissen. Dort kriegt ihr zwar keine Zinsen, aber es wird nicht versteuert, keinerlei Abzüge".

    Der pointierter Beitrag von Herrn Martenstein soll sicherlich keine Anlageempfehlung sein.

    wenn das Kopfkissen eine Füllung aus Inflationsschutz hätte, hätte er Recht, und Gold hätte andere Risiken. Daher ist der Aspekt eines genußvollen Lebens nicht die schlechteste Anlageempfehlung...

    Vor meinem kompletten Umschichten in ETFs hatte ich verschiedene gemanagte Fonds, die Mischfonds waren immer die absoluten Ausreißer, leider nach unten. Für den Risikoteil würde ich weltweite Aktien ETFs kaufen, für die Sicherheit hast du ja schon eine Strategie.

    Im Aktienanteil hab ich 40% Msci World ETF, und je 20% Dividendenfonds, Growth World und Growth Europa. Meine Kriterien bei Mischfonds sind eine Rendite von ca. 5% p.a im 5 Jahresrückblick bei reduzierter Vola und geringerem Drawdown als der Msci, wer das nicht bringt, wird ausgetauscht.

    Das "Sicherste" ist das System Matratze. Wenn Du all Dein Geld unter die Matratze steckst, brauchst Du noch nicht einmal Angst vor einer Bankenpleite zu haben.

    dachte ich auch immer, dann kam eine Einbruchwelle bei uns um die Ecke, plötzlich waren Bankschließfächer seeeehr gefragt.

    Ich war mein Leben lang selbstständig. In einem sehr heißen Markt. Ich habe streckenweise sehr viel verdient, aber auch Fehlinvestitionen gemacht, Entwicklungen falsch eingeschätzt und viel verloren. Es musste ja auch immer wieder investiert werden. Ohne ordentlich Risiko einzugehen ging das, zumindest in meinem Bereich nicht. Da sind ne Menge Mitbewerber auf der Strecke geblieben. Irgendwie bin ich auch stolz drauf, mich da bewährt zu haben.

    In der Vergangenheit war Sicherheit nicht mein Thema, aber nun im Alter, ich bin 70, bekommt Sicherheit einen anderen Stellenwert. Geht also auch andersrum. Aus dem risikofreudigen Menschen in jungen Jahren wird ein Sicherheitsdenker im Alter. Einfach aus realistischer Betrachtung. Ich komme gut aus, aber die Zeit für Risiken ist vorbei. Meine Rente beträgt € 95 d.h. mein Lebensunterhalt ist letztlich komplett selbst gemacht. Ich habe nicht so viel, daß ich damit spielen könnte. Es muss schon sehr sicher sein.

    Also Zeitenwende geht auch andersrum und das ist in meinem Fall gut so.

    das Problem ist das mit dem "sehr sicher", das ist nämlich nix. Und mit Festgeld fährst du nach Inflation vermutlich eine Negativrendite ein. Die Inflation ist das Problem, wenn jetzt dein Kapitalstock grad so reicht. Bei mir ist die Situation ähnlich, die Rente ist nen Tacken höher und liegt bei 500.- Als Freiberufler vernachlässigt man gerne die Rente...

    Um das mit der Inflation auszugleichen hab ich folgende Strategie: alles was ich in den nächsten 10 Jahren sicher brauche ist in Geldmarktfonds und Festgeld, der Rest halb halb in Aktien und Mischfonds. Umschichtung sukzessive und je nach Börsenlage...

    Die NVIDIA Geschichte erinnert mich etwas an den Neuen Markt mit den Werten von Jumptec und Kontron. Minirechner, die absolute Zukunft, enthalten in der Ampelschaltung bis zur Prothese.... ( NVIDIA ist natürlich eine andere Hausnummer, die Diskussion aber ähnlich...)

    Kontron war die einzige Aktie, die ich damals nach einem halben Jahr mit satten Gewinn verkauft habe. Das Gesamtergebnis meines Depots war aber so, daß ich nie mehr Einzelwerte angefasst habe.