Hallo sponch bzw. Bea,
willkommen im leider recht großen Club der Heidelberger Leben (vermittelt durch MLP) Opfer. Wenn man nach Heidelberger Leben googelt muss man eigentlich nicht so lange suchen bis man unsere Seite zum Thema findet. Auf meinem Rechner steht an erster Stelle die Seite der HL selbst, danach der Wikipedia Eintrag dazu und dann schon an dritter Stelle unser Beitrag "Heidelberger Leben: Hier wird Ihr Geld verbrannt"". 
Zum Thema Kosten: Fondsgebundene Rentenversicherungen mit geringen Beiträgen sind selten wirklich lohnend, da sich hier gerade bei ältere Tarifen die sog. "Stückkosten" überproportional auswirken. Bei der Heidelberger Leben betragen diese durchschnittlich satte 120 EUR pro Vertrag pro Jahr! Auch bei diesem Kostenbestandteil langt die HL richtig hin. Dito bei den Fondskosten von geschätzt mind. 1,75%. Mehr dazu auf unserer Seite "Kosten Heidelberger Leben".
Achtung: "erstmal beitragsfrei stellen" wie von einigen empfohlen kostet bei der HL je nach Tarif 150 EUR und hat u.a. zur Folge, dass man direkt den Todesfallschutz verliert! Das sollte vorher also schon gut überlegt sein. Wir hatten schon den Fall eines Kunden, der 1-2 Jahre später verstarb und die Hinterbliebenen wunderten sich, weshalb keine Zahlung erfolgte.
Bei HL Verträgen sollte man immer auch über das Thema Widerruf nachdenken. Zur Prüfung der Erfolgsaussichten bieten wir über einen darauf spezialisierten Dienstleister einen kostenlosen "Schnell-Check" an, der die Erfolgsaussichten eines solchen Widerrufs beurteilt. Auf dieser Basis kann man dann das weitere Vorgehen planen und den Mehrwert bei erfolgreichem Widerruf ermitteln. Die Erfolgschancen vor Gericht sind in den letzten zwei Jahren allerdings gesunken. Bei geringen Erfolgschancen kann eine Kündigung mit Auszahlung des Rückkaufswerts und besserer Wiederanlage sinnvoll sein, statt den „toten Vogel“ weiterhin zu füttern und hohe Kosten zu bezahlen.
Übrigens gibt es bei reinen Sparprodukten keinen Rabatt für jährliche Zahlung, da hier ja nur investiert wird. Bei Risikoabsicherung ist das etwas anderes, da die Gesellschaft dann Geld schon früher bekommt, als es ihr eigentlich zusteht und sie damit arbeiten kann.
War meine Antwort hilfreich? Dann freue ich mich über eine positive Rückmeldung über den grünen Smiley-Button unten rechts. 
Alles anzeigen
Hallo Herr Dr. Schlemann,
sehr interessant, dass Sie das Thema „Widerruf" durch die Rechtssprechung der letzten zwei Jahre eher defensiv beurteilen!
Ich habe um 2000 ebenfalls eine kombinierte BU mit Heidelberger Leben über MLP abgeschlossen und in den letzten Jahren natürlich über die Formverletzungen und Widerrufs-Möglichkeiten gelesen, war (bin) aber immer der Meinung, dass ich - wenn ich etwas wegen zu oberflächlicher Entscheidungsfindung selbst verbockt habe - diesen Weg nicht gehen wollte.
Sie nennen den Verkauf und die Wiederanlage als Alternative.
Dazu nun meine Frage: Mit 57 bin ich (als Selbstständiger) nur knapp 3 Jahre vor dem Ende möglicher BU-Leistungszahlungen, für die ich monatlich knapp 300,- bezahle. Die Zahlungen in die LV hatte ich schon vor Jahren beitragsfrei gestellt. Der Rückkaufwert liegt aktuell bei ca. 45.000,-
Nach meinem Laienverständnis komme ich sowieso nicht mehr in den etwaigen „Genuss" möglicher BU-Leistungen, selbst wenn der Worst Case morgen eintreffen würde (weil bis zur Feststellung und Begutachtung viel Zeit draufgehen würde und die Versicherungen alles tun, da möglichst unkulant zu agieren...und die etwaig zu erwartenden, auch nachträglichen Zuwendungen würde ich auch selbst aufbringen können).
Also macht die BU eigentlich schon mal keinen Sinn mehr. Bei Kündigung und Auszahlung zum RKW würde diese nämlich wegfallen ebenso wie der Todesfallschutz (der mit 60.000 aber sowieso nur geringfügig höher ist als der RKW).
Nach meinem Verständnis stellt sich doch dann nur die Frage, ob ich glaube, die 45.000,- in den kommenden 10-15 renditenstärker anzulegen als die Heidelberger Leben (nach Abzug aller Kosten!) - oder mache ich da einen Gedankenfehler?
Mit Dank und besten Grüßen
Peter
P.S. Gibt es beim Verkauf zum Rückkaufwert eigentlich noch irgendwelche Fallstricke zu beachten? Ich traue dem MLP-Konstrukt (by the way: Wie finden die eigentlich noch junge Hochschulabsolventen als Mitarbeiter für den Verkauf ihrer Produkte???) ja zu, dass irgendwo im Kleingedruckten steht „Bei vorzeitigem Verkauf zum Rückkaufwert fällt eine Vorfälligkeitsentschädigung von 12% an MLP an und die Heidelberger Leben behält 25% der Summe ein, um damit mögliche Änderungen der Versicherungssteuer abzudecken."