Vielen Dank, ich denke dann werde ich es so hinnehmen und das Thema abschließen
Beiträge von Westerland95
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Hallo zusammen,
ich habe heute beigefügtes Angebot von meiner Versicherung bekommen.
Anstelle von 8051,52 € (Rückkaufwert) bietet mir die Versicherung für die Rückabwicklung 10835,87 €.
Die Versicherung schriebt folgendes:
Stattdessen handelt es sich nun um den vergleichbaren Vorgang eines Sparvertrages. Daraus folgt, dass die bei der Rückabwicklung des Vertrages von uns zu zahlenden Nutzung als Einnah- me nach §20 Ab.1 Nr.7 EStG zu versteuern sind.
Muss ich dann nur die Nettoverzinsung in Höhe von 2.211,15 mit 25% versteuern oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Ist das Angebot aus eurer Sicht in Ordnung?
Nochmal vielen Dank!
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Sorry für meine verspätete Antwort.
Zu 1: Die Verbraucherzentrale Hamburg prüft das ganze für einmalig 100,00 Euro.
Lebens- oder Rentenversicherung: Einmal durchchecken, bitte! | Verbraucherzentrale Hamburg
Zu 2: Die Verbraucherzentrale hat bei mir ca. 10 Wochen für die Prüfung benötigt.
Melde dich gerne bei weiteren Fragen
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Bliebe als 3. Option noch den Vertrag beitragsfrei zu stellen!
Ich würde versuchen den Vertrag zu widerrufen und dann das Geld eigenverantwortlich anlegen. Zumal Du ja wie Du geschildert hast nicht auf diesen 'Sicherheitsbaustein' angewiesen bist.
JustMy2Cent
Vielen Dank für Deine Einschätzung! Ich denke, es wird auch darauf hinauslaufen, dass ich erstmal versuche, das Ganze Rückabwickeln zu lassen. Ggf. würde ich mich dann nochmal hier melden
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Ich melde mich nochmal
Zwischenzeitlich habe ich im Mai eine Antwort der Verbraucherzentrale Hamburg bekommen.
Die Bewertung lautet wie folgt:
Eine Rendite von knapp 4 % % p.a. ist für einen Vertrag mit solch langer Laufzeit, in der anfangs auch Phasen deutlich höherer Zinsen als in den letzten Jahren lagen, eher mittelmäßig, allerdings schon in Richtung „recht ordentlich“. Die Gründe für vielleicht enttäuschende Renditen sind hohe (versteckte) Kosten, insbesondere Abschlusskosten (in 2023 immerhin € 130!), die nachteilige Verrechnung der ersten Prämien mit den Abschlusskosten, mäßige/magere Überschüsse, insbesondere die massive Kürzung der Überschüsse in den letzten zwölf Jahren sowie anfänglich der teure Teilzahlungszuschlag.
Es ist aber nicht so wenig, dass es einen Ansatzpunkt gäbe, mehr heraus zu verlangen. Einen vertraglich gesicherten Anspruch haben Sie nur auf die Versicherungssumme. Die Höhe der Überschüsse ist praktisch ins Belieben des Versicherers gestellt. Wir stellen auch fest, dass frühere Prognosen inzwischen deutlich unterschritten werden. Doch aus zu optimistischen „Sternchen“-Voraussagen kann man leider keine Forderungen ableiten, weil die Prognosen unverbindlich sind.
Angaben über den Garantiezins (der hängt vom Zeitpunkt des Vertragsschlusses ab und beträgt bei Ihnen 2,75 %) sind erklärungsbedürftig. Die beziehen sich nämlich nicht auf die jeweils eingezahlten Prämien, sondern nur auf das, was nach Abzug von Kosten und Risikoanteil (in unbekannter Höhe!) von der Prämie übrigbleibt. Das wird einem bei Abschluss des Vertrages nicht so deutlich gesagt. Es wird der Eindruck vermittelt, dass es den Garantiezins und dazu noch Überschüsse gibt, und dass die sich auf die jeweiligen Einzahlungen beziehen.
Die vereinbarte Dynamik halten wir für nachteilig. Zum einen treibt die Dynamik die Prämien schnell in nicht bezahlbare Höhen. Und: Dynamische Verträge sind häufig „Renditekiller“, weil bei jeder dynamischen Erhöhung wieder erneut Abschlusskosten einbehalten werden. Überdies steigt der Anteil für den Lebens-Versicherungsschutz entsprechend dem höheren Risiko jedes Jahr. Jedes Jahr wird ein höherer Betrag aus der dynamischen Erhöhung für das Risiko abgezweigt, zum Sparen bleibt also von der dynamischen Erhöhung immer weniger übrig. Außerdem liegt der Garantiezins für den Sparanteil der Dynamik wahrscheinlich nicht mehr bei 2,75 %, sondern inzwischen nur noch bei 0,25 %.
Sie (bzw. Ihre Eltern) haben den Vertrag Ende 2004 abgeschlossen, vermutlich (auf „Rat“ des Vertreters!), um „Steuern zu sparen“. Aber: Steuern auf Zinserträge müssen bis zu einem Freibetrag von rund € 1.000 (doppelt so viel bei Verheirateten) im Jahr ohnehin nicht gezahlt werden. Bei einem Zinssatz von z. B. 3 % p.a. müssen Sie also rund € 35.000 auf der hohen Kante haben, bevor Steuern auf die Zinserträge zu zahlen sind. Sie können also bei dieser Größenordnung auch auf andere Weise sparen und müssen auch dann keine Steuern auf die Zinserträge zahlen.
Gut und richtig an diesem Vertrag ist, dass keine teuren/überflüssigen Zusatzversicherungen enthalten sind und dass Sie die Prämie seit einiger Zeit jährlich zahlen. Das erspart Ihnen den teuren Teilzahlungszuschlag.
Empfehlung:
Der Vertrag hat eine mittelmäßige, in Richtung „recht ordentliche“ Rendite. Auch vor dem Hintergrund des aktuell gestiegenen Zinsniveaus wäre eine Fortsetzung vorerst nicht falsch, weil Sie mit einer anderen sicheren Anlage kaum ein besseres Ergebnis erzielen würden. Wir empfehlen die Fortsetzung mit Prämienzahlung, aber ohne Dynamik.
Daneben wurde mir auch noch die Option genannt, dass ich versuchen könnte den Vertrag wg. Minderjährigkeit bei Vertragsabschluss Rückabwickeln zu lassen:
Rückabwicklung wegen Minderjährigkeit
Zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses waren Sie minderjährig. Derartige Verträge mussten vom (damaligen) Vormundschaftsgericht genehmigt werden, damit sie wirksam wurden. Die Unterschrift der Eltern reicht nicht. Das bedeutet, dass der Vertrag die ganze Zeit „schwebend unwirksam“ war. Wenn Sie den Vertrag jetzt – inzwischen volljährig – nicht genehmigen, wird er rückabgewickelt. Der Rückabwicklungsbetrag dürfte höher sein als der Rückkaufwert – geschätzt etwa € 1.000 – 2.000. Das Rückabwicklungsrecht entfällt allerdings, wenn Sie nach Ihrem 18. Lebensjahr auf die bis dahin geltende „schwebende Unwirksamkeit“ hingewiesen worden sind.
Was würdet ihr machen?
- Versuchen den Vertrag Rückabwickeln zu lassen?
- Die Dynamik aus dem Vertrag herausnehmen und als "sicheren" Teil der privaten Altersvorsorge ansehen?
Schonmal vorab vielen Dank für eure Einschätzungen!
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Vertragsablauf ist tatsächlich der 01.12.2025.
Leistungen zum Vertragsablauf per 01.12.2025 —> dies sind nur die aktuellen Kalkulationen aus meiner Sicht.
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Noch eine letzte Frage. Die alte Lebensversicherung unterliegt ja noch dem Steuerprivileg da vor 2005 abgeschlossen wurde. Würdet ihr diese Tatsache bei der Entscheidungsfindung irgendwie beeinflussen. An der sehr geringen Rendite ändert dies zwar nichts, aber vielleicht im Vergleich zu einer Alternativen Geldanlage wäre dies ein minimaler Vorteil.
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Vielen Dank euch!
Ich denke dann werde ich zunächst eine Rückabwicklung über die Verbraucherzentrale prüfen. Ggf. habe ich ja auch eine Chance weil ich bei Vertragsabschluss noch minderjährig war und mit der Volljährigkeit keine Zustimmung zu dem Vertrag gegeben habe.
Sollten beide Varianten wenig Erfolg versprechen, werde ich den Vertrag kündigen und auszahlen lassen und das Geld anderweitig anlegen.
Vielen Dank für das "Augen öffnen" und die tollen Tipps!
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Hi zusammen,
vielen Dank für eure Rückmeldungen. In meine Arbeitnehmerfinanzierte BAV gehen jeden Monat 6% von meinem Bruttogehalt. Eine ausreichende BU habe ich auch bereits vor einigen Jahren abgeschlossen.
Ich hatte die Lebensversicherung immer als "sicheren" Baustein für "schlechte Zeiten" gedacht. Lt. zinsen-berechnen komme ich auf eine effektive Rendite von 1,585 %. Das ist natürlich alles andere als zeitgemäß.
Wie würdet ihr denn konkret vorgehen?
- Rückabwicklung (Meint ihr, ich hätte eine realistische Chance)
- beitragsfrei stellen
- normale Kündigung
Vielen Dank schonmal für eure Hilfe! -
Guten Morgen zusammen,
ich bin schon seit einiger Zeit fleißiger Mitleser und Fan von dem Youtube Kanal von Finanztip. Viele Fragen rund um die Finanzen sind für mich schon beantwortet worden. Heute hätte ich eine spezielle Frage zu meiner Kapitallebensversicherung aus 2004.
Folgende Eigenschaften hat die Kapitallebensversicherung:
- Geburtsjahr Versicherte Person 1995
- Abschluss der Versicherung 12/2004 (durch meine Eltern)
- jährlicher Beitrag 725,12 EUR (5 % jährliche Dynamik)
- vereinbarter Vertragsablauf 01.12.2055
- vertraglich garantierte Leistung bei Tod 45.892,00 EUR (per heute)
- bis zum 30.11.2023 gezahlte Beiträge 8.779,59 EUR
- Rückkaufwert 7.515,00 EUR
- bisher erworbene beitragsfreie Leistung 16.140,00 EUR
- Rechnungszins 2,75 %
Leistungen zum Vertragsablauf (01.12.2025):
- vertraglich garantierte Leistung 79.848,00 EUR
- laufende Überschussbeteiligung 1.323,00 EUR
- Schussüberschussbeteiligung: 909,54 EUR
- Sockelbeteilugung 821,14 EUR
- unverbindliche Gesamtleistung 82.901,68 EUR
Kosten lt. Versicherung vom 01.12.2022 - 30.11.2023:
- Abschlusskosten 43,90 EUR
- Vertriebskosten 10,09 EUR
- Verwaltungskosten 78,30 EUR
Ansonsten zu meiner grundsätzlichen Situation:
- ich benötige das Geld aktuell nicht
- mir tut es nicht "weh" die Beiträge weiterzuzahlen
- als Hauptteil meiner Altersvorsorge bespare ich aktuell monatlich zwei ETF´s mit insgesamt 1.000 EUR
Mit stellen sich folgende Fragen:
- Was würdet ihr in meiner Situation mit der Kapitallebensversicherung machen? (Kündigen; beitragsfrei Stellen; Wiederruf probieren)
- Ist ggf. ein guter Sicherheitsbaustein für die Altersvorsorge?
- Gibt es ggf. noch andere Optimierungen die ich bei der Versicherung machen könnte?