Beiträge von Stepha1901

    Nun habe ich bei Finanztip einen Beitrag gelesen, der rät, Immofonds zu verkaufen.


    ….

    Was ratet ihr?

    Den Beitrag von Finanztip sehr ernst zu nehmen und da baldmöglichst herauszugehen.

    Offene Immobilienfonds sind für private Anleger mit hohem Risiko bei geringer Rendite verbunden. Wenn es schlecht läuft (und es läuft gerade gar nicht gut…) kann man Jahrzehnte auf dem Fonds sitzen bleiben. Einfach mal das „schöne“ Beispiel des einst milliardenschweren CS Euroreal googeln. N.m.E. wurde die Rücknahme der Anteile im Jahre 2010 ausgesetzt, seit 2012 befindet er sich in der Abwicklung. Diese wird sich mindestens noch bis 2029, wahrscheinlich eher 2030 hinziehen.

    Ok, dann gibt es keine Besonderheiten zu beachten.

    Hier ist der Link mit dem Formular und der Mail-Adresse von der Union:

    Verkauf Fondsanteile

    Bei dem Formular (Link Formular) Feld 1 und 2 ausfüllen und im Feld 5 die Unterschriften nicht vergessen.

    Dies dann entweder als Dateianhang an den zuständigen "Bankberater" der wie ich vermute von der Volksbank ist

    oder

    halt direkt an die im Link genannte Adresse der Union Investment.

    Momentan wird sie von der Sparkasse ,,betreut" und maximal ausgebeutet (regelmäßiger Fondstausch mit Ausgabeaufschlägen, Sparbuch zu Minus 2-3 Prozent realer Rendite, Bausparvertrag ohne Bauabsicht.... das volle Grusel-Programm - man muss bis auf das Girokonto eigentlich alles auflösen und weg von dem ,,Berater").

    Kennt jemand eine Möglichkeit einen monatlichen Entnahmeplan eines (Misch-)ETFs direkt aufs Girokonto laufen zu lassen?

    Mir fällt nur eine Robo-Advisor-Lösung ein, obwohl die Mehrkosten von 0,35 - 1,0% p.a. schon heftig sind ,,nur" fürs Rebalancing und die automatische Auszahlung (Whitebox scheint mit 0,35% Verwaltungskosten am günstigsten).

    Da die Dame bei einer Sparkasse ist, könnte es vielleicht noch einen weiteren Weg geben.

    Bei vielen Sparkassen - nicht allen - gibt es die Möglichkeit, das Girokonto der Sparkasse als Verrechnungskonto für den s-Broker einzurichten. Ob die Sparkasse der genannten Dame dazugehört, kann man auf der Webseite vom s-Broker abfragen (Link).

    Bleibt das Problem der hohen Kosten von 2,5 % für die Auszahlung. Die entfallen allerdings nach der Preisliste bei Fondsrückgaben. Wir sind uns hier zwar wahrscheinlich schnell einig, dass (gemanagte) Fonds keine Lösung, sondern Teil des Problems sind. Es gibt allerdings einen Deka-Fonds, der auch von Finanztip immer wieder im Zusammenhang mit Alternativen zum Tagesgeld genannt wird und der in deutsche Staatsanleihen mit weniger als einem Jahr Laufzeit investiert (ETFL22). Vielleicht hilft das ja weiter.

    Weiß jemand wie die Gewichtung der USA in den letzten 30 Jahren war im Vanguard FTSE all world? Finde dazu nichts.

    Diese Daten kann es für den Vanguard nicht geben, weil er erst im Mai 2012 aufgelegt wurde. Die thesaurierende Variante sogar erst 2019.

    Was bedeutet „deutlich“ bei dir?

    Der Unterschied waren n.m.E. ca. 25-30 Cent. Da ging es gerade extrem schnell nach oben. Ausgehend von dem damaligen Ordervolumen waren dies ca. 100-125 Euro. Im Verhältnis zur Gesamtsumme und bezogen auf den Anlagehorizont natürlich irrelevant. Das hat bei mir allerdings auch etwas mit einem gewissen sportlichen Ehrgeiz zu tun ;) .

    Ich hab mich geärgert bei meiner ersten Order, die ich mit Limit ausgeführt hatte, dass ich ein paar Euro zu viel zahlen musste WEGEN des Limits, da dieses eben gleichzeitig auch ein Angebot war/ist, was mir vorher nicht klar war. Also wenn der Marktpreis 100,0 ist und man 100,1 eingibt, dann wird dir das Ding für 100,1 verkauft. Muss man auch erstmal wissen.

    Bist Du Dir da sicher, dass das so ist?

    Das wäre in der Tat ein für mich ein Grund, das Limit wegzulassen. Ich habe bei mir mal die letzten 6 Order nachgeschaut. In 4 Fällen war der Kaufkurs tatsächlich gleich dem Limit. Ich setze aber auch die Limits immer auf oder sehr dicht an den Marktpreis. In zwei Fällen gab es einen Unterschied, allerdings extrem gering (0,005 Euro und 0,0015 Euro). Das spricht nicht zwingend gegen Deine These. :/

    Bei der ing nennt sich das billigst. Ich hatte nur gelesen das es sinnvoll ist ein Limit zu setzen damit nicht einfach zu irgendeinem Kurs gekauft wird. Glaube das war sogar hier bei Finanztip.

    Ein Limit würde ich immer setzen. Auch bei hochliquiden Märkten.

    Vor kurzem gerade beim Nachkauf des iShares Core MSCI World erlebt und der ist nun wirklich liquide. Zwischen eintippen der (Limit-)Order, prüfen und absenden war der Kurs deutlich gestiegen und ist wenig später wieder gefallen (es kamen halt gerade die Arbeitsmarkt-, Verbraucherdaten für USA und es ging hoch und runter). Musste dann halt einen Moment warten, bis die Order ausgeführt war.

    1. Den Fonds zu verkaufen ist eine goldrichtige Entscheidung.
    2. Leider wird dies Online über die Union Investment nicht gehen. Wenn man es versucht, bekommt man eine Fehlermeldung, da es Sonderregelungen für den Verkauf gibt. Nach meiner Erinnerung kam da ein Hinweis, man solle sich an den Bankberater wenden o.ä.. Die ist aber nicht erforderlich!
    3. Es gibt ein spezielles Formular auf der Webseite der Union Investment über den unwiderruflichen Verkauf von Immobiliensondervermögen, das man unterschrieben übersenden kann.
    4. Man kann aber auch den Fonds an einen "richtigen" Broker übertragen und dann (mit Abschlägen) an der Börse verkaufen (bei der Union geht dies selbst nicht, sondern nur Rückgabe an Fondsgesellschaft).

    Aber eine Vorfrage ist ganz entscheidend:

    Wann wurden die Anteile erworben?

    Anteile, die bis zum 21.07.2013 erworben wurden, können bis 30.000,- Euro pro Kalenderhalbjahr ohne Einhaltung einer Mindesthalte- oder Rückgabefrist zurückgegeben werden.

    Wurden die Anteile danach erworben, hat man das Problem der Wartefristen.

    Also zunächst mal nachschauen, wann die Anteile erworben wurden und dann danach handeln. Im Zweifel besser heute als morgen.

    Ich habe mich dazu entschlossen erstmal nicht die Schwellenländer mit reinzunehmen.

    Kann ich absolut nachvollziehen. Vom Grundgedanken der Diversifikation müsste man sie eigentlich dazu nehmen. Wenn man allerdings Länder wie China, Taiwan oder auch Brasilien und Saudi-Arabien sieht und den mit Händen zu greifenden politischen Risiken dort, gibt es gute Gründe zur Vorsicht.

    Folgende Möglichkeiten zwischen denen ich schwanke.

    1. alles in einen msci world

    Oder aber

    2. s+p 500 und Europe 600, sollte man Japan noch mit hinzunehmen oder kann man auch drauf verzichten?

    3. zu Variante 1 oder 2 noch Themen etfs mit reinzunehmen (msci World zu Gesundheit, Technologie und Nachhaltigkeit)

    Mit Variante 1 machst Du aus meiner Sicht nichts falsch.

    Von Branchenwetten wie in Variante 3 würde ich unbedingt absehen (s.a. Beitrag von 12345).

    Der Sinn von Variante 2, sich nur auf Europa und USA zu konzentrieren, erschließt sich mir nicht wirklich. Was spricht gegen die anderen Länder im MSCI World? Sofern es dir um die Justierung des USA-Anteils im MSCI World geht, würde ich eher zu einer Kombination von S+P 500 mit MSCI World ex USA (gibt es bspw. von Xtrackers) greifen.

    Tatsächlich habe ich noch eine Frage:

    Kann man irgendwie herausfinden, ob man tendenziell mit einem Geldmarktfonds die Inflation schlagen würde?

    Vielleicht kann man halbwegs Pauschale Aussagen treffen, wie z.B.

    "Mit einem Geldmarktfonds wirst du dich, historisch betrachtet, immer leicht oberhalb der Inflationsrate bewegen"

    Danke!

    Das dürfte höchst wahrscheinlich allenfalls über sehr kurze Zeiträume möglich sein. Man darf auch nicht vergessen, dass die Kapitalertragssteuer plus Soli noch einen nicht unerheblichen Teil des Ertrags auffrisst. Um oberhalb der Inflation nach Steuern zu landen wird man kaum um einen wenigstens kleinen Aktienanteil herumkommen.

    Den erwartbaren Ertrag eines Geldmarktfonds für einen längeren Zeitraum aus dem aktuellen €STR abzuleiten kann tatsächlich falsche Erwartungen wecken. Wer abschätzen will wie hoch die Rendite eines Geldmarkfonds nach 1 oder auch 2 Jahren Haltedauer ausfällt, sollte sich besser die aktuelle Bund-Kurve anschauen. Die Renditen für deutsche Bundesanleihen mit passender Restlaufzeit entsprechen in etwa auch den Renditeerwartungen für den Geldmarkt im gleichen Zeitraum.

    Für eine 1-jährige Haltedauer sind das aktuell 2,74% und für eine 2-jährige 2,28%. Ob die Erwartungen dann auch tatsächlich so eintreffen werden ist natürlich wieder eine andere Frage, aber die allgemeine Marktmeinung ist für solche Abschätzungen der beste Ansatzpunkt den wir haben.

    Das ist allerdings ein sehr starke Vergröberung. Sieht man sich die von Dir zitierte Zinskurve an, stellt man fest, dass vor 1 Jahr die Bundesanleihe mit einer Restlaufzeit von einem Jahr mit 3,30 % rentierte. Der Xtrackers Overnight hat in genau diesem Zeitraum aber 3,99 % gebracht. Das sind immerhin ca. 21 % mehr und schon fast die Kapitalertragssteuer ;) .

    Ich persönlich glaube auch nicht, dass der Xtrackers in einem Jahr bei einer Jahresrendite von nur 2,74 % liegen wird. Dann müssten schon sehr viele Zinssenkungsschritte in relativ kurzer Zeit erfolgen. Dies ist allerdings nur ein Bauchgefühl und absolute Glaskugel. Diese Einschätzung scheinen aber gegenwärtig doch relativ viele zu teilen. Seitdem ich diesen ETF beobachte, ist das Anlagevermögen in wenigen Monaten von rund 4 Mrd Euro kontinuierlich auf über 10 Mrd. Euro gestiegen.

    Kleine Zwischenfrage von mir zu Geldmarktfond an die Experten :saint: :

    Wie berechne ich die aktuellen "Zinsen" eines Geldmarktfonds im Vergleich zu Tagesgeldangeboten am Beispiel des von Finanztip empfohlenen LU0290358497?

    Der Geldmarktfond bildet die Euro short-term rate (€STR) ab. Infos zu €STR finde ich hier, https://www.ecb.europa.eu/stats/financia…l/index.de.html . Ist es richtig die 3.664% zu nehmen und die TER von 0.1% abzuziehen, was dann ein "Zinssatz" von 3.564% ergibt? :/

    Es ist etwas komplizierter. Auf den €STR kommen noch 8,5 Basispunkte drauf. Dann geht wieder die TER ab. Das ganze erfolgt aber täglich, so dass Du einen Zinseszinseffekt hast. Der €STR wird zwar täglich neu bestimmt, schwankt aber gegenwärtig ziemlich genau um die 3,663 %.

    Rechne vereinfacht einfach so: 3,663 % + 0,085 % - 0,1 % = 3,648 % (Zwischenergebnis)

    Wenn Du diesen Prozentsatz in einen Tagesgeldrechner wie

    Tagesgeldrechner - Zinsen für Tagesgeld berechnen

    mit Anlagekapital 100 Euro eingibst sowie tägliche Zinsperiode nebst 365 Zinstage einstellst kommst du auf 3,72 Euro (=3,72 % p.a.). Das kommt schon ziemlich gut hin.

    Wie unklar ist die aktuelle Situation tatsächlich? Wirken sich absehbar sinkende Zinsen nicht ziemlich klar auf die Rendite eines Geldmarktfonds aus?

    Wenn Du den von Finanztip empfohlenen und aus meiner Sicht auch sehr empfehlenswerten DBX0AN (Xtrackers Overnight) nimmst, spielen Zinserwartungen überhaupt keine Rolle, sondern allein der tatsächliche aktuelle Einlagenzinssatz der EZB. Wenn die EZB diesen senkt oder erhöht, sinkt oder erhöht sich auch dort ab diesem Moment die Rendite. Ob die EZB die Zinsen verändert, ist auch eine Nachricht, die man praktisch unausweichlich in allen Medien mitbekommt.

    Gegenwärtig rentiert dieser ETF mit ca. 3,72 % p.a. (was bei fast allen Berechnungen immer vergessen wird ist der Zinseszinseffekt durch die tägliche Gutschrift). Wenn demnächst die EZB die Zinsen um weitere 0,25 Prozentpunkte senken sollte, werden es vermutlich um die 3,47 % p.a. sein. Wohin und wie schnell sich nach diesem eher wahrscheinlichen Zinsschritt die Zinsen weiter entwickeln werden??