Hallo Claudia, Du hast bisher nichts falsch gemacht und würdest auch nichts falsch machen, wenn Du einfach bei Deinem ETF bleibst.
Zu Deinen Fragen:
Wegen Trump/USA in einen All-World zu gehen, macht nicht wirklich Sinn. Du hast ja auch schon festgestellt, dass sich ein Kurseinbruch in Amerika weltweit auf die Kurse auswirkt. Mit einem All-World bzw. ACWI hättest Du etwas mehr Diversifikation, die Du aber mit einem höheren politischen Risiko in Entwicklungsländern und damit einhergehenden Kursrisiken erkaufst (z.B. wg. Verstaatlichungen, Finanzmarktrestriktionen, China-Taiwan-Konflikt etc.). Kann man machen, muss aber nicht.
Deine Frage, ob ein ausschüttender ETF steuerlich deutlich vorteilhafter ist, ist mit einem vorteilhaft in der Entnahmephase: ja, deutlich: nein zu beantworten. Mit der Investmentsteuerreform wurde u.a. versucht, thesaurierende und ausschüttende ETFs weitgehend steuerlich gleichzustellen. Du zahlst mit der Kapitalertragssteuer auf die Vorabpauschale letztlich Steuern auf eine virtuelle Ausschüttung für alle Anteile zusätzlich zum Verkauf, während Du bei einem Ausschütter die Steuer auf die tatsächliche Ausschüttung zahlst und diese bei der Berechnung der Vorabpauschale angerechnet bekommst. Im Ergebnis führt dies dazu, dass Ausschütter in der Entnahmephase in der Regel etwas vorteilhafter sind.
Es gibt allerdings einen psychologischen Aspekt, der für einen Ausschütter sprechen kann. Vielen Privatanlegern, die jahrelang gespart haben, fällt es erstaunlich schwer, im Alter auf Entsparen umzustellen. Die Dividende nicht mehr automatisch wiederanzulegen und sie stattdessen für den Konsum zu verwenden, fällt da vielen einfach leichter als Anteile zu verkaufen. Ob es Dir möglicherweise genauso gehen kann, kannst Du am besten beurteilen.