Beiträge von Michael 79

    Danke für die Rückmeldung. Ich habe bis jetzt bei mehreren Versicherern die ich mir angeschaut habe noch keine Informationen zu Kosten in den Bedingungen entdeckt, aber ist natürlich ein wichtiger Faktor, werde da nochmal nachhaken. Meine Erwartung ist eigentlich, dass die Kosten hier gering sind.

    Gibt es hier eine gestzliche Verpflichtung die Kosten genau anzugeben, analog anderer Finanzprodukte wie Renten- oder Lebensversicherungen? Oder ist das eine komplette BlackBox?

    Hallo Peyman
    Ich stimme dir zu, man muss sich intensiv mit dem Thema beschäftigen und sollte sich genau überlegen wo man sich versichert. Es gibt hier viele Stolpersteine. Klar kann man theoretisch den Versicherer wechseln oder den Tarif, in der Praxis hat das aber auch Nachteile oder ist nur mit Einschränkungen möglich. Selbst bei sehr guter Vorbereitung gibt es soviele Variablen, die große Auswirkungen, insbesondere auf die Kosten haben können und über einen so langen Zeitraum nur schwer vorhersagbar sind. Das gilt aber in beide Richtungen.
    In unserem Alter ist es mit Sicherheit auch nicht falsch in der GKV zu bleiben ist immer eine individuelle Entscheidung.

    Wenn wir 10 Jahre jünger wären, wäre die Entscheidung einfacher...

    Zum Thema Beitragsentlastungstarif. Ich halte diesen für sinnvoll, wenn:

    - Arbeitnehmer, nicht selbständig

    - Innerhalb der Grenzen der Zuschußfähigkeit durch Arbeitgeber

    Es gibt hier große Unterschiede zwischen den Gesellschaften was die Kosten angeht. Davon alleine darf man sich aber nicht blenden lassen. Es nutzt nichts wenn bei Abschluss die auf dem Papier beste Entlastung in Aussicht gestelt wird, wenn dann später die Beiträge aufgrund zu optimistischer Zinsannahmen oder Sterblichkeiten steigen. Bei konservativer Kalkulation fallen eventuell Überschüsse an, die die Entlastung erhöhen.

    Horst Talski: Zum Thema kosten habe ich bisher noch fast gar nichts gefunden, ist aber ein interessanter Aspekt. Was meinst du mit 6% Kosten, woher kommt diese Info?

    Man kann eventuell wenn man Geld in Aktien/ ETFs investiert eine leicht höhere Rendite erzielen, wenn alles optimal läuft. Diese ist aber eben nicht garantiert und kann auch mal über einen längeren Zeitraum darunter liegen. Alles immer auf diese Karte zu setzen finde ich riskant, die Mischung machts.

    Mal ein konkretes reales Rechenbeispiel:

    Beitragsentlastung: 200€

    Kosten: 83,60€

    Laufzeit bis Auszahlung: 21 Jahre (bis 67)

    Laufzeit der Auszahlung: 20 Jahre (bis 87)

    Entlastung: 116,40€

    Nettokosten pro Monat während Sparphase (42% Steuersatz, 80% absetzbar, 50% Arbeitnehmeranteil): 31,27€ - in 21 Jahren: 7880€

    Summe, welche effektiv ausgezahlt wird (116,40*240): 27.936€

    Das entspricht einer Rendite von 6,34% über die gesamte Laufzeit. Wird man nur 84 Jahre alt, sind es 5,86%, bei 90 Jahren 6,67%.

    Unberücksichtigt sind Erhöhungen der Beiträge oder Überschüsse, die die Entlastung erhöhen.

    Diese Rendite müsste man Brutto erreichen, wenn man die Nettoersparnis von 31,27€ monatlich anlegt. Steuer kann man näherungsweise aussen vorlassen, da der Beitragsentlastungstarif vom Bruttobeitrag weggeht, wenn man privat vorsorgt aber vom Nettobeitrag. Gleicht sich also in etwa aus. Die 6,34% habe ich aber eben mit minimalem Risiko und das Geld kann nicht vorher ausgegeben werden, Stichwort Disziplin.

    Viele Grüße

    Michael

    P.S.: Das Thema Rürup was ja immer angepriesen wird halte ich trotz Steuervorteil für sehr schwierig. Ansparphase ist alles in Ordnung, die Verrentung ist hier das Problem. Die aktuellen Rentenfaktoren sind ein schlechter Witz und ob und in welcher Höhe Überschüsse wirklich an die Versicherten weitergegeben werden ist für mich eine absolute BlackBox.

    Hier wäre der Gesetzgeber gefragt steuerlich geförderte Modelle zuzulassen, die keine Pflicht zur Verrentung haben und mehr Flexibilität im Alter zulassen.

    Gut geraten :) .

    Ich sehe mir die Leistungen genau an, hatte und habe dazu auch noch Punkte die ich klären muss. Schwach finde ich die Leistungen aber nicht.

    Natürlich gibt es Tarife mit besseren Leistungen, aber was kosten die, sind die vernünftig kalkuliert?

    Wenn man mit Mitte 40 noch in die PKV wechseln möchte hat man eben auch andere Kosten als wie mit 30 oder 35. Und im Schnitt 1% mehr Beitragserhöhung pro Jahr bedeutet eben auch schnell mal 6-stellige Summen die man mehr auf der Seite haben muss um die Kosten im Alter auszugleichen.

    Die AO gefällt mir sehr gut im ambulanten Bereich und hat hier meiner Meinung nach nur wenige Schwächen. Im Krankenhaus und bei den Zähnen gibt es mit Sicherheit bessere Tarife, ich finde es aber auch hier gut und der Beitrag erscheint mir fair und angemessen. Es gibt eben auch bestimmte Leistungen, die ich nicht benötige, wie Familienleistungen, Weltgeltung, etc.

    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Michael 79 , Ihre Überlegungen finde ich gut nachvollziehbar. Die Hallesche ist grundsätzlich ein solider Anbieter. Die Tarife haben jedoch einige Lücken. Daher mein Rat, eine so wichtige Entscheidung nicht wegen eines kleinen Rabatts mit Scheuklappen zu treffen, sondern im Rahmen eines umfassenden Vergleichs mit fachkundiger Beratung. So haben Sie - i.d.R. ohne Mehrkosten - eine fundierte Entscheidungsgrundlage. Finanztip empfiehlt ja den einen oder anderen Berater. :)

    Hallo Herr Schlemann

    Danke für die Rückmeldung. Da haben sie natürlich recht. Aktuell sind neben der Halleschen noch die Alte Oldenburger, Concordia und Universa im Rennen, wobei die Alte Oldenburger aufgrund der guten Billanzkennzahlen, Beitragsentwicklung und in meine Augen guten Leistungen (gewisse Schwächen hat eigentlich jeder Tarif) vorne liegt.
    Ich habe auch jemanden, der mich beim Auswahlprozess unterstützt.

    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Jogge

    Da bei mir die Alte Oldenburger in der engeren Auswahl ist, habe ich hier auch versucht Informationen zu bekommen. Die Beschränkung bei der AO ist ja der 1-fache Satz, was im Vergleich zu anderen Versicherungen relativ wenig ist. Hier gibt es bei anderen Versicherern häufig höhere Sätze. Soweit ich verstanden habe gilt dies aber nicht für die Abrechnung der Arztkosten, die ist bei der AO ja nicht auf den Satz von 3,5 begrenzt. Was ich außerdem gehört habe, das es oft auch eine Verhandlungssache mit den Privatkliniken ist, was hier genau in Rechnung gestellt wird.
    Die Frage ist auch, wie relevant sind Privatkliniken. Sind diese wirklich bei schweren Krankheiten besser oder ist man an einer renomierten Uniklinik nicht besser aufgehoben.
    In diese Richtung geht auch das Thema gezielte Auslandsbehandlungen. Auch hier gibt es bei der AO keinen vertraglichen Anspruch auf Erstattung von im Vergleich zu Deutschland höheren Kosten. Ist eine Einzelfallentscheidung. Die Kosten im Vorfeld mit dem Versicherer abzuklären ist also sowieso immer empfehlenswert.


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Peyman

    Ich bin in einer recht ähnlichen Situation wie du, was die Rahmenbedingungen angeht. Einkommen, Alter, Rente vergleichbar, auch gesund. Zwei Kinder, die über meine Frau (Beamtin) privat versichert sind. Ich beschäftige mich jetzt auch schon seit einiger Zeit mit dem Thema und habe aktuell die starke Tendenz zu wechseln, auch wenn das in unserem Alter sicher eine Grenzentscheidung ist.

    Zu deiner Entscheidung und deinen Berechnungen noch ein paar Gedanken:

    - Wie werden sich die Beiträge und Leistungen in der GKV entwickeln? Reduzierung der Leistungen, Erhöhung der Beiträge, höhere staatliche Zuschüsse aus Steuern? Eine Kombination aus Allem?

    - Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten 20 Jahren eine deutliche Erhöhung der Beitragssätze sehen werden, in Richtung 20% und mehr. Die Leistungen werden sich wohl auch nicht verbessern.

    - Was muss man dann mit einer guten Rente an Beiträgen in der GKV zahlen? Fällt eventuell das Privileg auf andere Einkunftsarten wie Miete und Kapitalerträge keine Beiträge zahlen zu müssen zumindest teilweise weg?

    - Das Alles verschiebt die Bilanz zu Gunsten der PKV.

    Wie du ja auch geschrieben hast, ist der große Unsicherheitsfaktor die Beitragsentwicklung in der PKV. Gute Versicherer haben hier in den letzten 30-40 Jahren jährliche Erhöhungen von 3-4% gehabt, ich denke damit kann man durchaus kalkulieren. Damit lagen sie unter den Erhöhungen der GKV. Bei zu günstigen Tarifen wäre ich sehr vorsichtig.

    Das Modell den Arbeitgeberzuschuss voll auszureizen würde ich auch umsetzen, man kann sogar die Zahlungen hier im Schnitt über die Zeit erhöhen, wenn PKV und GKV sich gleichmäßig entwickeln, bei etwas geringeren Steigerungen in der GKV kann man die Zahlungen zumindest konstant lassen.

    Ich würde darüber hinaus auch zusätzlich noch jeden Monat einen festen Betrag auf die Seite legen als zusätzliche Entlastung im Alter. Das wäre es mir wert. Bleibt man die nächsten Jahre gesund hätte man sogar nicht mal Mehrkosten im Vergleich zur GKV oder nur sehr geringe.

    Bei der Tarifauswahl bin ich mir noch nicht sicher, meine Firma hat bei der Halleschen einen Gruppenvertrag, was 5% Ersparnis im Monat bringt. Der NK-Select L ist bei mir daher in der engen Auswahl.

    Viele Grüße

    Michael