Beiträge von Spekulatius

    Ich will mal analysieren wie viel mich die (durch Amundis Zusammenlegung erzwungene) vorzeitige Besteuerung ungefähr kostet.

    Zur Vereinfachung einige Annahmen:

    * Keine Kirchensteuer

    * Sparerpauschbetrag immer schon aufgebraucht

    * Grenzsteuersatz bei Einkommensteuer immer über dem von Kapitalertragsteuer+Soli

    * Thesaurierender ETF

    * Keine Änderung des Steuerrechts in der Zukunft

    * Wert des ETFs verdoppelt sich alle 10 Jahre

    * Zwischen Kauf des ETF und dem Zeitpunkt der vorzeitigen Versteuerung stieg der Kurs des ETF um 1000 EUR.

    Von dem ETF Kursgewinnen muss ich nun Faktor 0,7 x 0,26375 (Teilfreistellung, Kapitalertragsteuer+Soli) also Faktor 0,184625 bzw. 184,62 EUR vorzeitig versteuern.

    Mir fehlen nun also die zukünftigen Kursgewinne die diese 184,62 EUR erzeugt hätten.

    Nach 10 Jahren hätten mir diese 184,62 EUR einen zusätzlichen Kursgewinn von (Annahme Verdopplung alle 10 Jahre) 184,62 EUR gebracht.

    Angenommen ich verkaufe nach 10 Jahren alles. Dann habe ich wegen vorzeitiger Besteuerung 150.53 EUR weniger. (Nur 150.53 EUR weniger, da ich von den 184,62 EUR ja noch 34,09 EUR an Steuern bezahle.)

    Nach 20 Jahren hätten mir diese 184,62 EUR einen zusätzlichen Kursgewinn von (Annahme Verdopplung alle 10 Jahre) 553,86 EUR gebracht.

    Angenommen ich verkaufe nach 20 Jahren alles. Dann habe ich wegen vorzeitiger Besteuerung 451,60 EUR weniger. (Nur 451,60 EUR weniger, da ich von den 553,86 EUR ja noch 102,26 EUR an Steuern bezahle.)

    Nach 30 Jahren hätten mir diese 184,62 EUR einen zusätzlichen Kursgewinn von (Annahme Verdopplung alle 10 Jahre) 1292,34 EUR gebracht.

    Angenommen ich verkaufe nach 30 Jahren alles. Dann habe ich wegen vorzeitiger Besteuerung 1053,74 EUR weniger. (Nur 1053,74 EUR weniger, da ich von den 1292,34 EUR ja noch 238,60 EUR an Steuern bezahle.)

    Das bedeutet pro 1000 EUR (unrealisiertem) Kursgewinn in der Vergangenheit entgehen mir in 30 Jahren ca. 1000 EUR. Ich muss zwar bedenken dass 1000 EUR in 30 Jahren weniger Kaufkraft als heute haben. :huh: Das scheint ja durchaus ein erheblicher "Schaden". Oder ein Rechenfehler. :/

    Ich bespare den LU1781541179 auch. ;(


    Es trifft mich persönlich nicht so hart, da ich diesen ETF erst seit September bespare und nun nur ein paar Monate unnötigerweise vorzeitig versteuern muss.

    Ich sehe so eine Zusammenlegung aber als großes Problem. Die ETF-Besparung ist die Hauptkomponente meines Vermögensaufbaus (für Altervorsorge, vielleicht irgendwann Immobilienerwerb, etc.). Wie Saidi in einer Podcastfolge schön vorgerechnet hat, wirkt der Zins(eszins)effekt besser wenn ich später versteuere. Je nach dem wie groß das Vermögen wird sind es tausende Euro Unterschied ob ich gleich oder später versteuere.

    Für die Zukunft hätte ich nun gerne eine ETF bei dem ich auch in den nächsten 40 Jahren unrealisierte Gewinne nicht vorzeitig versteuern muss (Zusammenlegung, Auflösung).

    Wenn ich die vorigen Posts richtig intepretiere, werde ich da nie Gewissheit haben. Ich kann nur auf das folgende Achten.

    1. Großes Fondvolumen.
    2. Einen ETF-Anbieter nehmen der in der Verganenheit nicht negativ aufgefallen ist und hoffen dass der sich auch in der Zukunft ähnlich verhält. Amundi ist dann wohl schon öfter durch Zusammenlegungen aufgefallen.

    Habt ihr noch weitere Vorschläge? Haben iShares, XTrackers, Vanguard, SPDR in der Vergangenheit wirklich weniger ETF-Zusammenlegungen? Wie finde ich Daten dazu?