Ich halte Wohnungseigentum ein allzu oft schlechtes Geschäft im Vergleich zum mieten.
Phantomkosten werden halt massiv unterschätzt. In RLP haben wir sogar Anliegerbeiträge.
In der Theorie ja, in der Praxis schafft Wohneingentum in der "Mittelschicht" Vermögen, dass so von einem großen Teil eben nicht angespart würde. Strikt und über 40 Jahre in einen Welt ETF? Da sprechen wir wohl von einem einstelligen Prozentsatz derer die das machen und dann auch im Crash durchhalten.
Zudem finde mal ein Haus oder eine Wohnung, die Du nach Deinen Wünschen bewohnen kannst. Das schafft neben Vermögen auch noch Lebensqualität, die man schwierig bepreisen kann. Nicht für jeden, aber doch für die Masse der Häuslebauer.
Weiterer Aspekt ist, dass zumindest hier bei uns auf dem "Land" (50 km zur nächsten Großstadt), durch Eigenleistung massiv Kapital gebildet wird. Die Annuität zwingt zu Sparsamkeit, die nach dem Abtragen der Schulden dann zum Teil noch in weiteren Vermögensaufbau fließt.
Für den Großteil ist das dann noch eine extrem sichere Anlage, da man bei der ersparten Miete ja sein eigener Schuldner ist. Solange man nicht umziehen möchte oder muss, m.E. perfekt.
Aber ja, ist nicht für alle und jeden geeignet und verstehe auch, wenn das jemand, der das Stadtleben bevorzugt nicht nachvollziehen kann. Im ländlichen Bereich mit Eigenleistung und Verwurzelung der Menschen mit Ihrer Heimat auf jeden Fall sehr geeignet um Vermögen aufzubauen. Selbst bei Scheidung werden die Häuser / Wohnungen gehalten, da der Familienverbund noch da ist.
Eine Pauschalisierung, "Wohneigentum ein allzu oft schlechtes Geschäft", ist für mich nicht realitätsnah.