Der Fonds wäre darauf ausgelegt, möglichst lange keinen liquiden Überschuss zu produzieren um steuerliche Vorteile sicherzustellen.
Also salopp gesagt, finde ich das einen ziemlichen Unfug. Aber es kommt natürlich immer auf den Einzelfall an, also z.B. Finanzierungsstruktur und Abschreibungsvolumen.
Die Empfehlung war, noch ca. 10 bis 15 Jahre die eingezahlte Beteiligung "arbeiten" zu lassen, damit sich der Abfindungswert steigern kann
Das stimmt natürlich, aber die Begründung ist auch wieder eher fragwürdig. Ich versuch mal, dass an einem groben Beispiel zu illustrieren:
Der Fonds hat ein Volumen von 100 und wird mit 50 EK und 50 FK finanziert. Der Fonds kauft jetzt eine Immobilie für 80, 10 gehen für Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer drauf und 10 sind Vertriebskosten für den Fonds. Wenn du nun gedanklich die Immobilie sofort wieder verkaufst, kriegst du 80, dann zahlst du die 50 an die Bank zurück, es bleiben 30 für dich. Bezogen auf die 50 die du eingesetzt hast, also ein Rückfluss von 60 Prozent bzw. ein Verlust von 40 Prozent.
Die Kosten müssen also erst einmal - im Idealfall durch die Wertsteigerung der Immobilie - wieder verdient werden. Wenn wir jetzt mal einen Zeitsprung machen, also ins Jahr 2027 und unterstellen, deine Immobilie ist jetzt um 25 Prozent im Wert gestiegen, dann ist sie jetzt 100 wert. Verkauft zu 100, Tilgung Bank zu 50, kriegst du auch wieder 50, also deinen Kapitaleinsatz zurück. In den 10 Jahren hast du natürlich noch die jährlichen Mietüberschüsse verdient. Ferner ist hier aus Vereinfachungsgründen ein tilgungsfreies Darlehen unterstellt.
Gemessen an diesem Modell macht es jetzt natürlich keinen Sinn, den Anteil zu verkaufen, weil die Kosten voll durchschlagen. Wenn du magst, schick mir eine persönliche Nachricht unter "Kommunikation" und verrate mir, was es für ein Fonds ist, dann kann ich dir vielleicht ein bisschen mehr sagen. So sinnvoll Sparpläne im Wertpapierbereich sind, so sinnlos finde ich sie im Bereich der geschlossenen Fonds / Beteiligungsmodelle.