Ich meine mich zu erinnern, dass Stiftung Warentest das Währungsrisiko auf lange Sicht eher für vernachlässigbar hält.
Diese Meinung wird vertreten, ich halte sie aber für nicht zutreffend. Man kann das zB sehr gut an der Wertenwicklung des Templeton Growth Fund Inc. sehen. Der Fonds wurde im Jahr 1954 aufgelegt und hat lange Zeit die Wertentwicklung sowohl in USD als auch in EUR publiziert. In dem so beliebten Werbebeispiel "hätten Sie 1954 10.000 USD investiert, dann wären ihre Anteile heute..... wert" kann man schön ablesen, wie sich der Fonds in USD oder EUR entwickelt hat. Und wenn man die ganz langen Zeiträume nimmt (meine letzten Unterlagen stammen allerdings von Anfang 2000) dann lag die Rendite in Euro bei rund 9 - 10 Prozent und in USD bei 12 - 14 Prozent. Von Konvergenz kann hier also keine Rede sein.
Der Grund liegt auf der Hand. Der Dollar hat langfristig, wenn auch unter großen Schwankungen immer mehr an Wert gegenüber dem Euro (DM) verloren. Ein Euro-Anleger zahlt hier also, wenn er auch nur in Euro denkt, den Preis des Wertverlustes. Wer noch in DM rechnen will :-): Es gab mal Zeiten, da kostete der Dollar rund 5 Mark. Heute sind es nur noch 1,66 Mark oder eben 0,85 Euro. (Um Verwechslungen zu vermeiden: Der aktuelle Kurs von 1,17 ist der Preis, den man heute für einen Euro in Dollar zahlen muss).
Das zeigt auch dieser Chart ganz gut. Über Jahrzehnte betrachtet, muss man immer mehr Dollar zahlen, um einen Euro zu bekommen: http://www.boerse.de/langfristchart/Euro-Dollar/EU0009652759
Von daher sind diese Kosten
Hier sieht man übrigens, dass die Absicherung rund 0,3% p.a. zusätzliche Kosten beschert.
in meinen Augen ein gutes Geschäft.
Kosten durch Hedging von 0,3% p.a. führen bei einer erwarteten realen Rendite von 6% p.a. und bei 35 Jahren Anlagedauer zu einem 10% niedrigeren Vermögensendwert. Das sollte man halt wissen.
Diese Aussage gilt aber eben nur dann, wenn sich die Vermögenswerte in USD und EUR langfristig gleich entwickeln würden, was sie meiner Erfahrung nach nicht tun.