
An dieser Stelle hatten wir zwei Wochen lang gebeten, an unserer Umfrage zum Weltfrauentag teilzunehmen. Kernfrage: Soll Finanztip die weibliche Perspektive stärker berücksichtigen? Ja, das sollen wir, so das klare Ergebnis: Zwei Drittel waren dieser Meinung. Insgesamt haben 3.400 teilgenommen, ganz überwiegend Leserinnen. Vielen Dank für die vielen guten Anregungen!
Sie forderten mehr konkrete Beispiele „für den Alltag allgemein und speziell für Single-Frauen“ (so wie gerade für Studenten-WGs) oder „Interviews mit Leuten aus dem Leben“. Außerdem soll Finanztip mehr „möglichst einfache Erklärungen von Fachbegriffen aus der Finanzwelt“ bringen. Ein Wunsch, den auch schon viele Männer geäußert haben. Was speziell Frauen am Herzen liegt, sind Geldanlagen „ohne Risiko“, sowie „ökologische, soziale und nachhaltige“.
Wir hatten Sie auch gebeten, ganz frei Themen vorzuschlagen. Auffallend viele Vorschläge kreisten um Partnerschaft und Geld: wie Paare ihre Finanzen gut trennen können, wie zum Beispiel Frauen gut für sich vorsorgen – selbständig vom Partner und so „trotz Ehe auf eigene finanzielle Unabhängigkeit achten“. Solche Fragen stellen sich offenbar auch unverheiratete Frauen.
Alleinerziehende wünschen spezielle Ratschläge
Nun sind Frauen längst nicht immer der finanziell schwächere Partner in einer Ehe. Doch sind sie statistisch häufiger betroffen, wenn es darum geht, mit wenig auszukommen. Das gilt vor allem für Alleinerziehende. „Ich habe 25 Jahre halbtags gearbeitet, war nicht verheiratet, bekomme nur eine kleine Rente – wie kann die aufgebessert werden?“
In unserer Umfrage baten wir außerdem um Antworten auf zwei konkrete Fragen:
Welche Themen sollten wir stärker mit weiblichem Blickwinkel behandeln? (Mehrfachauswahl möglich) | Summe | In Prozent |
TeilnehmerInnen | 2.276 | |
Antworten | 8.638 | 100 |
Infos über Altersvorsorge | 1.687 | 20 |
Tipps für sichere Geldanlage | 1.541 | 18 |
Nachhaltige Geldanlage | 1.282 | 15 |
finanzielle Risiken in der Ehe | 1.271 | 15 |
genauere Beschreibungen zur Aktienanlage | 1.195 | 14 |
Gehalt verhandeln | 1.044 | 12 |
Tipps für junge Familien | 618 | 7 |
Was fehlt Ihnen sonst beim Finanztip-Newsletter? | Summe | In Prozent |
TeilnehmerInnen | 1.982 | |
Antworten | 3.997 | 100 |
eine Serie zu Finanzen für Frauen | 1.253 | 31 |
konkrete Beispiel mit Frauen | 1.116 | 28 |
spezielle Formate für Frauen | 718 | 18 |
mehr ausführliche Informationen | 473 | 12 |
mehr kompakte Informationen | 437 | 11 |
Wir werden diese und andere von Ihnen gestellte Fragen bearbeiten und Antworten geben. Dazu planen wir auch eine eigene Serie ab Mitte Mai.
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9 Kommentare
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Ist die Frage nicht eher: Wenn für die Frauen eine Extra-Wurst aufgemacht wird – gibt es dann auch Artikel, die die „männliche Perspektive berücksichtigen“? Wie mein Vorredner M. schon sagte:
„Einen für junge Männer,
einen für junge Frauen,
einen für alte Männer,
einen für alte Frauen.“
Ehrlichgesagt finde ich es sehr traurig, dass wieder der Ruf nach in Watte gepackte, frauengerechte Finanzbildung laut wird – in der Hoffnung, dass wir Frauen dann endlich auch mal das checken, wofür unsere männlichen „Gegenspieler“ keine auf ihre ganz speziellen Bedürfnisse zugeschnittene Extra-Nachhilfe brauchen.
Provokant gefragt: Sind Frauen im Großen und Ganzen leider finanziell ein wenig blöder und lernresistenter als (alleinerziehende, von Altersarmut betroffene etc.) Männer und brauchen deshalb Extra-Formate, Extra-Blogs und Extra-Rubriken bei finanztip.de?
Liebe Vorkommentatoren,
weshalb gleich die Sorge, dass durch einen bestimmten Fokus auf Frauen „den Männern“ oder der Allgemeinheit etwas weggenommen werden würde? Was sind denn Ihre konkreten Befürchtungen? Sprechen die Zahlen, dass Frauen viel stärker von Altersarmut (Stichwort Teilzeit) bedroht sind, nicht für sich? Ganz offensichtlich besteht hier eine Zielgruppe, die noch direkter adressiert werden kann, um später bestimmte Nöte zu verhindern. Was hält nun junge Männer davon ab, den Artikel auch zu lesen, wenn er ihn interessiert? Fakt ist leider: Viele (natürlich nicht alle – ich denke, diese Präzisierung versteht sich von selbst) Frauen fühlen nicht ausreichend von Geldthemen angesprochen und riskieren damit nicht nur finanzielle Abhängigkeit, sondern eben auch Armut. Dass für diese Themen aber ein riesiger Bedarf unter Frauen besteht, zeigen längst andere Bloggerinnen/Expertinnen. Der Finanztip zieht nach und kommt damit seinen eigenen Anspruch viel näher. Toll!
Eine Bedrohung der Gleichberechtigung kann ich beim besten Willen nicht erkennen – sie wird im Gegenteil gefördert.
Wo bleibt die Gleichberechtigung? Wo bleibt das Extrafass für Männer?
Ok, das war provokant, aber ich sehe es genau so wie meine Vorredner – eine“Sonderbehandlung“ und ein „neu Aufbrühen“ der allgemeinen und für jeden interessanten und nachvollziehbaren Themen nochmal für Frauen??? Das halte ich für unnötig und ressourcenverschleißend.
Ggf. liegt die Ursache der Rufe manchmal im subjektiven Unwillen der Abstraktion, als im objektiven Fehlen einer verweiblichten zweiten Version des gleichen Themas
Ich als Frau sehe das ähnlich wie Bernhard und M..
Die Dinge einfach und verständlich zu erklären ist ja denke ich sowieso eine der wichtigsten Ziele von finanztip. Es möchte ja allgemein alle Menschen aufklären und nicht nur Menschen mit einem Hochschulabschluss in VWL.
Die Forderung von Sylvia Blos impliziert irgendwie ein wenig, als ob Frauen mehr Probleme hätten, komplizierte Sachverhalte zu verstehen (also zumindest in diesem Teilbereich dümmer wären als Männer) und ich finde, sowas sollte nicht impliziert werden und ist auch schlicht falsch!
Nicht falsch verstehen, auch ich finde es selbstverständlich gut, wenn die Themen für die breite Bevölkerung sehr verständlich erklärt werden und sich Finanztip da auch regelmäßig selbst hinterfragt, aber ich möchte das nicht weil ich eine Frau bin und deswegen von Natur aus weniger Ahnung von dem Thema habe, sondern weil ich halt, so wie wahrscheinlich fast alle Leser und Leserinnen hier, auch nur Laie bin und kein VWL studiert habe oder studieren möchte.
Ich denke also auch, dass das meiste hier sehr geschlechtsunabhängig ist und auch bleiben sollte.
Was es möglicherweise mehr geben könnte, wären Themen zu Finanzen bei der Familiengründung, Elternzeit o.ä. (falls es da eine Nachfrage geben sollte). Traditionell sind das leider allgemein tatsächlich noch eher Frauenthemen, sollte es aber nicht sein und daher auch nicht so deklariert werden.
Was ist denn an Finanztipp bitte sehr frauenfeindlich? Nichts! Eure Arbeit ist lobenswert! Also halte ich ein finanztechnisches „Extrafass“ nur für Frauen ziemlich unnötig! Wer, wie ich, im Versicherungsfach tätig ist, hat als Männlein oder Weiblein die gleiche Ausbildung und daher auch bei der Finanzplanung die gleiche Denkweise. Meist geht es um gute Geldanlage oder Rente für beide Geschlechter. Besser wäre es, die Berater für spezielle Themen besser zu schulen, z.B. bei Rentenlücke wegen Kindererziehung oder langer Krankheit. Nur weil jetzt ein Frauentag in Berlin eingeführt wird, muss nicht alles noch komplizierter werden. Sonst müsste man gendergerecht für alle Themen offen sein: Schwule, Lesben, Alte, Junge usw. Irgendwie sprengt das den Rahmen!
Vielleicht hat der junge Mann Recht, der meint, es gibt nicht wirklich explizite Frauenthemen. Aber Nachhaltige Anlagen oder ETFs mit weniger Fachwörter einfacher erklärt, wäre super. Wobei der Videobeitrag mir sehr gut gefallen hat. Aber ich muss ihn öfter hören, um alles zu verstehen.. ich kenne mich einfach zu wenig aus.
Eure Arbeit ist wirklich lobenswert.
Ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen warum ein extra Fass aufgemacht wird, um den Newsletter/Finanzip „Frauenfreundlicher“ zu machen. Nur weil Weltfrauentag war?
Hinweise/Ratschläge zu Finanzen basieren doch auch Fakten. Wie soll man das denn Frauenfreundlicher machen? Wenn es um Nachhaltigkeit geht: das Interessiert MICH auch und ich bin ein Mann, hat also nichts mit „weiblicher Perspektive“ zu tun, sondern schlicht mit mehr Informationsgehalt beigeben.
Und wenn es um Themen geht, die NUR Frauen tangieren, dann hätte ich gerne auch Themen die NUR junge Menschen betrifft. Schließlich bin ich jung, bekomme im Alter keine/kaum eine Rente, leide unter dauerhaft steigenden Immobilien und Mietpreisen etc. etc.. Wenn man das ganze weiter denkt, dann könnte man doch gleich vier verschiedene Newsletter machen.
Einen für junge Männer,
einen für junge Frauen,
einen für alte Männer,
einen für alte Frauen.
Dass das ganze etwas unpraktikabel ist muss ich glaube ich nicht näher ausführen.
Aus dem Newsletter:
„Anna zum Beispiel ist überzeugt, dass sich Frauen erst mit Geld auseinandersetzen, wenn es einen konkreten Anlass gibt“
War bei mir genau so, was hat das mit dem Geschlecht zu tun? Irgendwann kommt bei jedem Menschen einmal der Punkt, an dem man Geld verdient und in einer eigenen Wohnung/Haus wohnt.
Spätestens dann gibt es einen konkreten Anlass, nämlich: „Ich muss mich selbst um meine Finanzen kümmern, mich um meine Rente kümmern, um meine Versicherungen, …“.
Jeder junge Mensch der nicht mitbekommen hat, dass die Rente NICHT sicher ist, hat den Schuss nicht gehört.
„Katharina hasst es, Entscheidungen zu treffen, wenn sie sich nicht genau auskennt.“
Ist das eine typisch weibliche Eigenschaft? Jeder Mensch der klar bei Verstand ist, trifft wichtige Entscheidungen nur dann, wenn man sich halbwegs genau auskennt und sich sicher ist in dem was man tut.
„Andrea schließlich stellt ganz nüchtern fest: „Wir Frauen reden einfach zu wenig über Geld.““
Wirklich KEINER in meiner Verwandschaft und in meinem Freundeskreis spricht über Geld, weder die Männer noch die Frauen. Und die einzige Person in meinem Freundeskreis die mich ganz explizit auf ETFs angesprochen hat, war eine Frau.
Meiner Meinung nach, hat das ganze weniger mit dem Geschlecht und viel mehr mit dem Alter zu tun.
Frauen sind nicht auf Finanzoptmierung aus, sondern auf Nachhaltgkeit ( Werte ). Betriebe, die dieses zum Thema haben, kommen erst gar nicht ins Bleickfeld, weil sie zu klein sind. Nicht förderfähig. Frauen haben auch wenig bis gar keine Seilschaften in oberen Positionen. Sie nehmen die Eigenschaften von Männern an, damit sie begrenzte Zeit oben bleiben.
In meiner Jugend hies es Über Geld spricht man nicht, man hat es. Grund für negative Emotionen?
Der Staat baut massiv Hindernisse auf, bei selbst produzierten Strom im Mehrfamilienhaus. Freue mich auf dieses Thema
MFG Chr. Schultz
Glückwunsch zur Idee Frauenfinanzen in den Blick zu nehmen. Mit 55, 60 plus sind immer mehr Single/ Witwen/
Getrennte mit dem Thema konfrontiert.
Männliche Berater können öfters Frauendenke nicht so
gut nachvollziehn und umgekehrt. Seh wünschenswert
hier weitere infos zu bekommen..
Bin gespannt wie DAS Thema bei Finanztip weiter
Aufgenommen wird
MFG Martina Henne