Ich ignoriere mal die Schärfe in euren gegenseitigen "Anschuldigungen"
Ich sehe da keine "gegenseitigen Anschuldigungen". Ich sehe einen Beitrag eines @Tamvest, der mir "völlig falsche Aussagen" nachsagt, die er "korrigieren" müsse. Schaut man dann genauer hin, zeigt sich, daß die Anschuldigung in der Sache nicht stimmt. Man wird mir schon zugestehen müssen, daß ich mich in solcher Situation wehre.
Man kann nicht jedem Streit aus dem Weg gehen. Wem sage ich das? Man sollte sich dennoch darüber im klaren sein, daß Streit Valenzen bindet, die anders vermutlich besser eingesetzt wären. In Erbsachen gibt es sehr häufig Streit, speziell dann, wenn eine Immobilie vererbt wird und ein Teil der Erben Geld sehen will. Sehr häufig läßt sich das dann nur dadurch lösen, daß man die Immobilie verkauft. Eine Zahl auf einem Konto läßt sich leicht teilen, eine Immobilie meistens nicht.
Du hast geschrieben, daß Du Deinen Bruder nicht auszahlen könntest bzw. wolltest. Das kann ich nachvollziehen. Wolltest Du das Haus halten (in das Du absehbar Geld stecken mußt), müßtest Du es für die Auszahlung des Anteils Deines Bruders belasten und bekommst dann von der Bank vielleicht kein Geld mehr für die notwendigen Reparaturen. Ganz abgesehen davon, daß sich diese Reparaturen nicht von selbst machen. Ein Haus zu belasten ist ein gehebeltes Investment, also etwas, was bei allen anderen Investitionen als absolutes Teufelszeug gilt.
Ich habe es im Bekanntenkreis mehrfach erlebt, daß Leute sich Häuser bauten und diese Projekte knapp finanzierten. Um die Schulden nicht zu groß werden zu lassen, haben sie genau in der Zeit des Baus auch noch Überstunden geschoben (fürs Geld), sich in einer Zeit der starken privaten Belastung also auch noch beruflich stark belastet. Nicht jede Ehe hat das überstanden, und dann ging das Elend erst recht los, gerade auch finanziell.
Nur wenige Bauherren führen sich vor Augen, daß es sich für sie finanziell lohnt, Handwerkern beim Bau des Hauses auf die Finger zu schauen. Dafür braucht man allerdings Zeit. Eine Möglichkeit wäre, die Arbeitszeit zu reduzieren (was selbstverständlich Einkommen kostet!), damit man auch die Zeit hat, das zu tun. Als Bauherr ist man schlau beraten, das einzukalkulieren.
Du bist in einer im weitesten Sinne ähnlichen Situation. Du hast nun vor, das Haus zu verkaufen, und bei so einem Verkauf geht es schnell mal um einige zehntausend Euro hin oder her. Vergleichst Du solche Beträge mit Deinem Erwerbseinkommen, so ist der fragliche Preisunterschied groß und Dein Monatseinkommen dagegen vermutlich relativ klein. Und Du hast hinterher aus dem Verkauf einen Betrag zu erwarten, der gegen Dein Einkommen auch groß ist. Also kannst Du Dir diese "Investition" (oder Ausgabe) auch leisten. Wenn Du irgendetwas tun kannst, was den Verkaufspreis des Hauses nach oben bewegt, hat diese Tätigkeit vermutlich einen deutlich höheren Stundenlohn als den, den Du in Deinem Beruf verdienst.
Was Du machst, ist natürlich Deine Sache. Das sollte für Dich nur ein Denkanstoß sein.