Alles anzeigenDu hast geschrieben, daß Du unschlüssig seiest, was Du mit Deinen beiden Lebensversicherungen tun sollst. Wer sich zu dieser Frage auch nur einigermaßen seriös stellen will, muß die Zahlen kennen.
Was hier vermutlich keiner einschätzen kann, ist die steuerliche Situation in Österreich, die vermutlich für Dich gilt.
Das sind letzlich zwei kleine Lebensversicherungen, gemessen an Deinem sonstigen Ersparten.
Eigentlich ist ja eine Lebensversicherung eine Versicherung, die zahlt, wenn man stirbt. Die Leistung der Versicherung dient dann dazu, die Hinterbliebenen über die Runden zu bringen. Dafür sind die beiden Versicherungen zu klein.
In Deutschland gab es lange Zeit Steuervorteile dafür, daß man einen Sparplan in einen Versicherungsmantel eingekleidet hat. Der Steuervorteil beim Kapitalertrag war größer als die Kosten des Versicherungsmantels, also haben die Leute das gemacht, weil es sich für sie gelohnt hat. In der heutigen Zinssituation ist das Anlagevermögen, das in einer Kapitallebensversicherung steckt, notorisch renditeschwach.
Ich weiß nicht, welche Bedeutung für Dich der Todesfallschutz hat (angesichts des überschaubaren Betrags). Was ich auf jeden Fall wegnehmen würde, wäre die Dynamik bei der zweiten Versicherung; sie bringt dem Finanzverkäufer Jahr für Jahr eine neue Provision.
Ein Aktien-ETF zählt zu einer anderen Anlageklasse als eine Lebensversicherung, in der vermutlich meistenteils Renten stecken. Natürlich kann man die Lebensversicherungen beitragsfrei stellen (was vielleicht günstiger sein mag, als sie gleich zu kündigen) und das Geld dann in einen Sparplan mit Aktien-ETFs stecken. Eine Beitragsfreistellung ist für den Kunden meist günstiger als eine Kündigung, allerdings wartest Du dann halt noch 13 Jahre auf Dein Geld, wohingegen Du bei einer Kündigung umgehend darüber verfügen kannst.
Du zahlst in beide LV einigermaßen das gleiche Geld ein, dennoch ist in LV1 sehr viel mehr drin als in LV2. Vermutlich läuft LV1 schon deutlich länger.
Was Du letztlich machst, ist Deine Entscheidung. Wenn es meine wären, würde ich mir die Standmitteilungen der beiden letzten Jahre nochmal genauer anschauen, um herauszubekommen, wieviel des eingezahlten Geldes tatsächlich auf meinem eingebauten Sparkonto ankommen und je nachdem entscheiden.
Andere Hinweise: Ich würde vermutlich die Einzelaktien zugunsten eines Aktiens-ETFs verkaufen. Zu erwägen wäre auch, ob Du vom Tagesgeld einen Teil nimmst und ein Festgeld davon machst, vielleicht 5 T€ auf 1 Jahr und 5 T€ auf 2 Jahre.
Zunächst mal danke für die ausführlichen antworten .
Was wollt ihr über die steuerliche Situation wissen.
Die Beiträge zur LV waren bis vor 2 Jahren begünstigt. Sprich ich konnte sie beim steuerausgleich als Sonderausgabe angeben. Jetzt gibt es keine Begünstigung dafür mehr.
LV 1 ist aus 2005
LV 2 ist aus 2006
Diese waren seiner Zeit Teil eine BU Versicherung die mein Vater abgeschlossen hatte. Irgendwann hab ich mir die Bedingungen mal angesehen und festgestellt, dass die Chancen im Falle einer BU etwas zu bekommen recht schlecht standen, da die Versicherung die Gutachter bestimmt .....
Also hab ich die BU gekündigt und die 2 LVs sind über geblieben.
Todesfallschutz spielt eher eine untergeordnete Rolle aufgrund des geringen Betrages.....
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Hilft das weiter?