Moin.
Eröffnung:
Habe mich jetzt knapp zwei Stunden durch alle Beiträge zurück bis 2015 unter den Suchworten "Steuer" und "Elterngeld" gearbeitet. Ein Thread war hilfreich (Link). Es bleiben aber Fragen offen.
Einleitung:
Wir, verheiratet, unter 150.000€ Jahresbrutto, beide Steuerklasse 4, 1. Kind kommt Anfang Januar (noch knapp 7 Wochen) möchten die Steuerabgaben für die Elternzeit minimieren. Elternzeit ist geplant knapp zwei Jahre zu nehmen. Aufteilung siehe Bild - blaue Kästen sind Partnerschaftsbonus-Monate). Arbeiten ist nur während der Partnerschaftsbonusmonate geplant. Ich studiere derzeit und plane Ende September 2025 (21. Lebensmonat) das Studium abzuschließen. Jeder von uns bekommt den Höchstbetrag für Basis und Plusmonate.
Hauptteil:
Da das Elterngeld dem Progressionvorbehalt unterliegt wird es für die Berechnung des Steuersatzes herangezogen. Unter den Oben genannten Forumlink war diese Seite verlinkt. Da habe ich zum ersten Mal verstanden, dass das Elterngeld NICHT zum dem versteuerndem Einkommen hinzugezählt wird sondern NUR für die Berechnung des Steuersatzes herangezogen wird.
Frage 1: Habe ich es richtig verstanden, dass das Elterngeld NICHT zum dem versteuerndem Einkommen hinzugezählt wird sondern NUR für die Berechnung des Steuersatzes herangezogen wird?
Frage 2.1: Wenn Frage 1 mit JA beantwortet wird, dann ist es sinnvoll möglichst viel Elterngeld im ersten Kalenderjahr zu beziehen, da das Einkommen und somit die Steuerabzüge niedrig sind. z.B. wenn wir beide zusammen unter dem Grundfreibetrag von 11.604€ p.P. (2024) bzw. 23.208€ gemeinsam (2024) bleiben. Denke ich da in die richtige Richtung?
Beispiel:
Einkommen 10.000€ Brutto + (12*900€ Elterngeld = 10.800€) = 25.800€
20.800€ dienen zur Berechnung des SteuerSATZES
10.000€ sind das zu versteuernde Einkommen
Da das Einkommen unter dem Grundfreibetrag liegt würden 0€ Steuern gezahlt werden.
Hinweis: Basismonate können nur bis zum 14. Lebensmonat bezogen werden. Plusmonate darüber hinaus.
Frage 2.2.: Wenn Frage 1 mit NEIN beantwortet wird, dann ist es sinnvoll möglichst wenig Elterngeld zu beziehen, und das Gesamteinkommen möglichst unter dem Einzel-/Gesamt-Grundfreibetrag zu drücken. Idealerweise dann, um untern den Grundfreibetrag zu kommen, korrekt?
Beispiel:
Einkommen 10.000€ Brutto + (5*900€ Elterngeld = 5.900€) = 15.900€
15.900€ dienen zur Berechnung des Steuersatzes
15.900€ sind das zu versteuernde Einkommen
Da das Einkommen über dem Grundfreibetrag von 11.604€ p.P. liegt würden (15.900€ - 11.604€ =) 4.296€ versteuert werden.
Die Beispiele Oben dienen nur zur verdeutlichung.
Wegen meines Studiums entstehen mir in 2024 Kosten (und geringem Maße 2025). Diese würde ich natürlich gerne in 2024 von meinen gezahtlen Steuern (Januar bis Februar 2024 - siehe Bild) absetzen. Wenn ich jetzt aber nach Frage 2.1. allein mit dem zu versteuerndem Einkommen unter dem Steuerfreibetrag lande, dann kann ich ja diese (Werbungs-/Weiterbildungs-)Kosten nicht steuersenkend absetzen (zahle ja keine Steuern und hole mir die gezahlten über die Einkommenssteuererklärung zurück).
Überlegungen:
Idealerweise nimmt meine Frau möglichst viel Elterngeld im ersten Jahr, da sie lediglich den Arbeitgeberzuschuss während der Mutterschaftszeit nach der Geburt in 2024 versteuern muss, damit unter dem Grundfreibetrag bleibt und keine Steuern zahlt. Ich arbeite nur 3 Monate, nehme kein Elterngeld, habe einen geringen Steuersatz und bleibe ggf. unter dem Grundfreibetrag bzw. wenn ich drüber bin, kann ich Werbungs-/Fortbildungskosten absetzen.
Steuerfreibeträge:
Generell interessiert mich noch welche Freibeträge ich neben dem Grundfreibetrag steuersenken nutzen kann, in der Elternzeit:
Grundfreibetrag
Werbungskosten
Home Office Pauschale
Alternativ: Arbeitszimmer
Verpflegungspauschalen
Sparerpauschbetrag
Das das einezlen Bruttoeinkommen unter 30.000€bzw. das Gesamteinkommen unter 60.000€ liegen wird lohnt sich der Kinderfreibetrag nicht, sondern das Kindergeld. Steuerklasse würden wir beide in 4/4 bleiben, da über die Einkommenssteuererklärung dann es sich wieder ausgelicht. Leben würden wir in der Zeit von Erspartem.
Was sind eure Gedanken zu Elternzeit, Einkommen und möglichst Steueroptimniert durch die Zeit zu kommen?
Danke für eure Hilfe. Der Thread hier ist ein OnGoing Gedankenexperiment und ich werde ihn ergänzen wenn ich mehr Erkenntnisse habe.